Re: Krieg der Kulturen..Eine REAKTION des Lebens ?

Geschrieben von Ismael am 09. November 2004 19:47:56:

Als Antwort auf: Krieg der Kulturen..Eine REAKTION des Lebens ? geschrieben von Apollo am 09. November 2004 19:01:11:

>hallo Foris
>vieleicht etwas offtopic...( glaube, wurde meines Wissens weiter unten von einem Fori bereits angedeutet).
>Dennoch könnte der Gedanke was für sich haben.
>Der Islam steht bekanntlich für Religion. Diese wiederum für Geistigkeit ( rein sachlich - ohne jede pers. Wertung )
>Der Westen ( und zunehmend auch der Osten in Asien ) steht zunehmend für radikalen Materialismus.
>Gut zu erkennen an der rücksichtslos, durchgepeitschten " Globalisierung ".
>Die Frage sei erlaubt, ob es wirklich reiner Z U FA L L ist, dass der extremistische Islam just zu dem Zeitpunkt besonders stark ins öffentliche Leben auftritt...wo auf der Welt der pure, menschenverachtende Materialismus immer mehr um sich greift ??
>Könnte da die NATUR ( oder das LEBEN ) einfach nur um einen A U S G L E I C H bemüht sein ??
>In dem Sinne, dass es der NATUR - wertefrei - ziemlich egal ist WIE es geschieht, sondern mehr ...D A S es geschieht ?
>grus apollo

hallo apollo,

der oft zitierte ausgleich der natur ist ja nichts, was die natur aktiv betreibt, wenn das gleichgewicht gestört ist. die natur hat weder rezeptoren für ungleichgewicht, noch hat sie mittel und wege, irgendwelchen entwicklungen aktiv entgegenzuwirken.

die naturgesetze stehen nicht etwa in einem gesetztbuch sondern sind mechanismen, die ein sich selbst regulierendes system geschaffen und erhalten haben. charakteristisch für sich selbst regelnde systeme ist, daß nicht etwa ein genaues gleichgewicht herrscht, sondern es ein andauerndes auf und ab zwischen zwei punkten über- und unterhalb des tatsächlichen gleichgewichts.
als beispiel sei ein überangebot an beutetieren genannt, die mit verzögerung ein höheres aufkommen an raubtieren nach sich zieht, da mehr jungtiere bei den beutegreifern ernährt werden können. das vermehrte vorkommen an erwachsenen raubtieren dezimiert dann wieder den bestand an beutetieren, wodurch es dann schwieriger wird, die nachkommenschaft zu ernähren usw.

dieser effekt läßt sich nicht einfach auf kulturelle entwicklungen übertragen. übertragbar ist er auf die spezies homo sapiens sapiens als eines der wesen auf dieser welt, daß durch sein massenvorkommen sich selbst seiner lebensgrundlage beraubt und, sollten die maximalwerte des sich selbst regulierenden systems nicht schon überschritten sein, irgendwann auf ein gesundes maß dezimiert wird. im zweifelsfall bis auf null!
man darf dabei nicht davon ausgehen, daß die natur irgendwelche skrupel hätte, zwecks erreichen eines gleichgewichts nicht auch mit dem mittel des massenhaften artensterbens aufzuwarten. im gegenteil, je größer das ungleichgewicht, desto heftiger der schnitt! selbst die verwandlung des ganzen planeten in einen wüsten felsbrocken im all bedeutet eventuell das wiederherrstellen eines gleichgewichts. natur bedeutet nicht zwangsläufig, das etwas leben muß!

wenn jetzt verschiedene kulturkreise aufeinander los gehen so ist die natur nicht bemüht um einen ausgleich zwischen eben diesen kulturen oder bestimmter eigenschaften wie religiösität und materialismus, sondern der automatismus des sich selbst regulierenden systems zielt auf die dezimierung des gesammten unruheherds menschheit. so wie ratten bei überbevölkerung übereinander her fallen, ist das eben auch bei menschen der fall. wären es nicht kulturelle differenzen, so würden andere unterscheidungsmerkmale herangezogen, um dem jeweils anderen das lebenslicht auszupusten, wie es ja in der geschichte schon desöfteren der fall gewesen ist. kein attribut ist zu gering um nicht als grund für verfolgung taugen zu können und seien es segelohren oder rübennasen, wie es wohl auf den osterinseln der fall gewesen ist, womit ich andeuten möchte, daß auch sogenannte naturvölker ihre leichen in den kellern haben!

Ismael



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