TV-TIP: Deutschlands Weg in den Kosovo-Krieg

Geschrieben von Elias am 06. Februar 2001 12:34:18:

Am Donnerstag, 8. Februar um 21.45 Uhr, zeigt die ARD eine Doku der Monitor-Autoren Angerer und Werth über "Deutschlands Weg in den
Kosovo-Krieg". Sie sind sich sicher: "Es begann mit einer Lüge."

24. März 1999: Im italienischen Piacenza starten deutsche Kampfjets gegen Jugoslawien. Es ist der erste Kriegseinsatz deutscher
Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg - ein Tabubruch. Bundeskanzler Schröder erklärt im Fernsehen: "Wir führen keinen Krieg, aber wir
sind aufgerufen eine friedliche Lösung im Kosovo auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen."

Nur aus einem Grund durften deutsche Soldaten am Krieg teilnehmen und der hieß: Abwendung einer humanitären Katastrophe. Doch war diese
- vor dem Bombardement der NATO - im Kosovo bereits eingetreten? Gab es die ethnischen Säuberungen wirklich schon vor dem Krieg? Heute
sagt Norma Brown, enge Mitarbeiterin von OSZE-Chef William Walker: "Die humanitäre Katastrophe im Kosovo gab es erst durch die
NATO-Luftangriffe. Dass diese die Katastrophe auslösen würde, wussten alle bei der NATO, der OSZE und bei unserer Beobachter-Gruppe."
Der Krieg im Kosovo - geführt im Namen der Menschlichkeit - begann mit einer Lüge.

Den Autoren soll es gelungen sein, hochrangige Militärs bei Bundeswehr und NATO zu befragen, die an den Kriegsvorbereitungen
unmittelbar beteiligt waren. Sie sprachen mit Beratern der US-Regierung, dem damaligen NATO-Sprecher Jamie Shea und mit
Verteidigungsminister Rudolf Scharping. Vor allem aber unternahmen sie aufwendige Recherchen vor Ort im Kosovo. Herausgekommen ist ein
Lehrstück in Sachen Kriegspropaganda - made in germany. "Im Kampf um die öffentliche Meinung spielte Scharping eine entscheidende
Rolle", bescheinigt NATO-Sprecher Shea dem deutschen Minister. Zahlreiche neue Zeugenaussagen und bislang unveröffentlichte geheime
Lageberichte aus Scharpings Behörde machen wichtige "Beweisstücke" zur Farce. Das gilt für das angebliche Konzentrationslager in
Pristina, das "Massaker" von Rugovo und den sogenannten Operationsplan Hufeisen, der kein serbisches Dokument, sondern in Wahrheit ein
Produkt des Führungsstabes im deutschen Verteidigungsministerium ist. (H.J.)


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