Re: Die Putin-Doktrin - Präsident Putin wartet auf seine Stunde: US-Experte nenn
Geschrieben von Zwobbel am 31. Oktober 2004 09:21:14:
Als Antwort auf: Die Putin-Doktrin geschrieben von DNS-Freak am 31. Oktober 2004 08:17:06:
Nicht von mir, schon etwas älter:
SB 21/2002
Präsident Putin wartet auf seine Stunde: US-Experte nennt ihn ..KGB-Revanchist"
Nachricht: Seit Wladimir Putin an die Spitze des Kreml aufgestiegen ist, rätselt die Welt darüber, weiche Art von Persönlichkeit sich hinter dem neuen russischen Präsidenten verbirgt und welches seine wahren Ziele sind. Das "Hoover Institut für Krieg und Frieden" der Stanford-Universität in Kallforrlien hat sich vor einiger Zeit mit diesem Thema beschäftigt. Drei Experten, darunter auch ein Professor der Staatsuniversität in Moskau, lieferten unterschiedliche Einschätzungen des russischen Präsidenten. Einer der Amerikaner ließ keinen Zweifel daran, daß Putin aus der Denkschule des KGB kommt und die Politik eines"Revanchisten" betreibe. Mit anderen Worten: Putin wird den vermeintlichen Zusammenbruch der Sowjetunion korrigieren.
Hintergrund: In einem speziellen Beitrag hat Richard F. Staar die Meinungen der drei Experten zusammengefaßt und kommentiert: Es ist offensichtlich, daß sich der nicht zum Ökonom ausgebildete Putin auf ehemalige Mitglie- NI-1 der von Anatol' Tschubais, dem früheren Privatisierungsminister und engen Mitarbeiter Boris Jelzins, stützen muß, was seine Wirtschaftspolitik betrifft. Doch diese sog. "Liberalen", die sich vorwiegend auf westliche Geldgeber stützten, haben versagt. Diejenigen, die von der Großzügigkeit des Westens am meisten profitierten, waren die neuen russischen Oligarchen. Diese haben enorme Geldsummen in harten Währungen veruntreut und auf bestimmte Banken geleitet. Als Primakow Premierminister war, erhielt er aus Akten des Inlands-Geheimdienstes FSB, der die Nachfolge des KGB angetreten hatte, die Namen von 162 Personen, die bestochen worden waren.
Putin verfügt also über das notwendige Geheimwissen, um nicht nur diese 162 Personen jederzeit belangen zu können, wenn sie nicht in seinem Sinne tätig sind. Putin war mehr als 20 Jahre lang für den Auslandsdienst des KGB tätig, auch als Mitarbeiter der Verwaltung der Universität von St. Petersburg. Als KGB-Agent saß er auch im Büro des damaligen Bürgermeisters der Stadt Sobrschak. Er wurde in dieser Zeit als Untergrundagent für bestimmte Operationen eingesetzt und stand dabei auf der Gehaltsliste des KGB/FSB. Eine Datscha gehörte zu seinen Privilegien. Nichts hat Putin mehr geprägt als seine Arbeit für das KGB. Das von ihm entwickelte Konzept der "Aeforrm der Präsidialverwaltung" ist nichts anderes als der Versuch, das politisches Leben in Rußland wieder völlig unter die Kontrolle des Kreml zu bringen.
Autoren des Konzepts sind der Chef des Stabsbüros im Kreml, Woloschin, und der Leiter des Zentrums für strateg ische Studien, Parruschew, der Direktor des KGB/FSB ist. Nach diesem Plan soll dem Präsidenten die volle Verantwortung für alle politischen Prozesse übertragen werden. Die Umsetzung obliegt dem Geheimdienst. Ohne Umschweife wird den Geheimdiensten der Auftrag gegeben, sich mit allen Aktivitäten in die Administration des Präsi-*., denten einzuordnen. Zu den Aufgaben gehört u.a., spezielle Informationen über potentielle Kandidaten für das Präsidentenamt zu sammeln. Damit wird es in Rußland keine ungeplanten Kandidaten mehr geben. Für den außenpolitischen Bereich hat Putin unmittelbar nach seiner Wahl das Dekret Nr. 24 unterschrieben, das ein neues Sicherheitskonzept beinhaltet. Putin hat dieses Konzept in der Zeit zwischen 1998 und 1999 als Sekretär des russischen Sicherheitsrates erarbeitet.
In diesem Dokument werden die Gefahren für Rußland aufgelistet, die Blöcke und Allianzen, wobei der Nato und den westlichen Militärbasen eine besondere Rolle zukommt. Gegenstand des Dokumentes sind auch die Massenvernichtungswaffen, die Schwächung der Integration überall in der "Gemeinschaft der Unabhängigen Staaten" (GUS), die Eskalation von Konflikten in der Nähe Rußlands sowie ausländische Ansprüche auf russisches Territorium. Das Ziel dieses von Putin vorgelegten Gesetzes ist die Abwehr von politischen Bedrohungen, wobei Putin davon ausgeht, daß der Westen die Absicht habe, Rußlands Positionen in Europa, dem Nahen Osten, im Transkaukasus, in Zentralasien und dem asiatisch-pazifischen Raum zu schwächen.
Für absolut unerläßlich hält es Putin, als Garantie für die Sicherheit Rußlands die Präsenz Moskaus in gewissen strategischen Regionen der Weit beizubehalten. Damit wolle Moskau zu einer strategischen Balance der Weltmächte beitragen. Bis zum Ende der Sowjetunion waren Kampftruppen in zahlreichen Ländern stationiert. Nach dem Wegfall dieser Präsenz bemüht sich der Kreml um politischen Einfluß durch die Lieferung von Militärgütern an Länder wie Libyen, Syrien, Irak und Iran. Dies ist der erste Schritt. Danach soll die Stationierung von russischen Truppen folgen, z.B. in Vietnam. Durch ein weiteres Dekret Putins vom 10. Juli 2000 wurde festgelegt, daß Rußland zu seiner früheren Vormachtstellung in der Welt zurückkehren soll, wobei Militärstützpunkte in befreundeten Ländern eine wichtige Rolle spielen. Beibehalten werden soll das große Überwachungszentrum in Lourdes auf Kuba, für das Moskau jährlich 300 Millionen Dollar bezahlt.
- Re: Die Putin-Doktrin - Präsident Putin wartet auf seine Stunde: US-Experte nenn DNS-Freak 31.10.2004 17:07 (1)
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