Nette Theorie
Geschrieben von MPW am 30. Oktober 2004 02:19:43:
Als Antwort auf: Re: Die Erdachse kippt wg. drohender Meteoriten geschrieben von Eichbaum am 30. Oktober 2004 00:26:48:
Hallo Eichbaum,
nette Theorie, die einem das Nachdenken abnötigt.
Mein erster Einwand war, daß Planeten nun einmal wenig Ähnlichkeit mit Billiardkugeln haben. Wenn also so ein 4500km-Brocken mit 200.000 km/h die Erde "streift", dann verhalten sich beide Objekte eher wie zwei Tropfen als wie zwei feste Körper. Zumal es nicht beim "Streifen" bleiben dürfte, denn beide Pbjekte ziehen sich an. Da dürfte es eher zu einem zentralen Stoß kommen, wie einst der von Theia, bei dem sich der Mond bildete.
Was mich aber noch mehr gestört hat, ist der Umgang mit der Biologie. Gehen wir einmal davon aus, daß vor 13.000 Jahren (vor dem potentiellen Einschlag) alles gleichzeitig gelebt hat, was so in diversen Erdzeitaltern kreuchte und fleuchte. Also neben Neandertalern, Mammuts und Säbelzahntigern alles, was heute in der Wildnis herumhüpft, zusätlich noch Dinosaurier in allen Varianten, Riesenkrokodile und süße kleine Urpferdchen. Also alle Tierarten, die wir landläufig auf 200 Millionen Jahre Erdgeschichte verteilen...
Wie groß müssen dann die Populationen der einzelnen Arten gewesen sein? Wir haben heute mehrere tausend Löwen, die sich mit Leoparden, Geparden und Hyänen um die Jagdgründe prügeln. Wenn nun noch Tyrannosauerier, Allosaurier, Velociraptoren und obendrein noch Säbelzahntiger und Höhlenbären ihre Nahrung finden sollen, dann brauchen diese Unmengen von Beutetieren, die die gesamte Pflanzenwelt kahl fressen. Von den Fleischfressern brauchen wir ein paar tausend pro Art, sonst bricht die Population zusammen...
Zu allem Überfluß spricht dieser Mann auch noch von einer einigermaßen industrialiserten MENSCHLICHEN Gesellschaft, die zumindest Schrauben produziert, also wenigstens auf dem Niveau des 19. Jahrhunderts lebt. Das war die Zeit, in der die Großraubtiere Europas ausgerottet wurden.
Auf diese Einwände kommt die Antwort, die Biologie solle sich gefälligst überlegen, wie sie das auf die Reihe kriegt...
Mein Fazit: Netter Denkansatz, aber insgesamt zu wenig "nahrhaft", um ernst genommen zu werden. Nebenbei: Die in Sibirien gefunden Mammuts stammen von einer parallelen Erde, die sich während einer Supernovaeruption so mit unserer überlagert hat... Bitte nicht schlagen! Ich höre ja schon auf!
Aus Lava-Bruchfalten, die bei der Abkühlung entstanden sind, einen Zusammenstoß mit einem interstellaren Irrläufer abzuleiten, ist schon phantasievoll. Da dieser Körper sich mehr oder weniger senkrecht zur Ekliptik bewegt, kann er nicht aus unserem Sonnensystem stammen. Beim Zusammenstoß müßte er Trümmer hinterlassen haben, die auf der Erdoberfläche immer noch vorhanden sind. Wenn unsere Wissenschaftler Meteoriten dem Mond oder dem Mars zuordnen können, dann wäre ihnen auch völlig fremdartiges Gestein jenes Irrläufers aufgefallen.
Nach bisherigen Erkenntnissen unhaltbar.
Freundliche Grüße
MPW