Sandkastenspiel
Geschrieben von Danan am 24. Januar 2002 19:00:41:
Als Antwort auf: Ja, ja, träum´mal weiter... geschrieben von King Henry am 24. Januar 2002 15:38:01:
Hallo euer Durchlaucht,
wie du es schon sagst, Henry es ist wirklich so, daß die Manöversandkastenspiele was ganz anderes sind, als die Realität.
In der Realität gibt es Leute, die haben nichts zu verlieren.
In der Realität gibt es Leute, die wurden nicht auf Rosen gebettet,
die sind durch die harte Schule der Entbehrungen gegangen und wissen, wie es ist mit nichts auszukommen.Es ist was anderes auf dem Computer Krieg zu spielen als im echten Leben.
In Afghanistan, werden die Taliban mit der Schneeschmelze den Krieg wieder in die Städte tragen und dann wird sich zeigen ob aus Deutschen Teenagern schnell genug Männer werden, bevor sie vielleicht erschossen sind.
Uncle Sam wird es ja nicht so treffen, denn außer den paar Marines die der da reinschickt, macht der ja alles aus der Luft.
Im Manöversandkastenspiel werden die Fähnlein verschoben und es wird ausgerechnet, wer gewonnen hat.
Gut, als ich bei der BW war, bin ich immer wieder erschrocken, mit was für altem Scheiß wir in den Krieg ziehen sollten, Unimogs mit 50 PS, die kaum 60 km/h fuhren, noch nicht mal schnell genug, um einer anrückenden Offensive zu entfliehen. Warscheinlich hatten wir so langsame Fahrzeuge, damit wir gezwungen waren zu kämpfen. Die Panzer lagen mehr mit defekten Antrieben in Stellung, als daß sie sich hätten bewegen können, da hat es doch einen Vorteil, das man den Motor in ca. 20 Minuten wechseln konnte. Sind die alten Kübelwagen von VW denn mittlerweile ausgemustert.
Die Verbündetetn vom großen Teich waren aber auch nicht besser, Waschwannen unter den Lastern, damit das Öl aufgefangen wurde. Raketen, die warscheinlich eine Ausfallquote von 70% hatten.
Die Gewehre hatten alle schon für alles mögliche gedient und selbst für gute Schützen war es scher was zu treffen, wenn man nicht auf Dauerfeuer gestellt hatte. Nachtsichtgeräte? ca 2 für 100 Mann. Funkgeräte? so schwer, daß man sonst nichts mehr tragen konnte.
Übernachten bei Minusgraden? Bei -20 Grad in der Dackelgarage, da sehnst Du dich nach deiner privaten Treckingausrüstung. Ich habe 1985 2 Wochen bei Y Tours im freien verbracht, anschließend hat es wegen erfrorener Zehen und Finger Wehraufscihtsbeschwerden gehagelt.
Sie sollen was geändert haben, an der Ausrüstung, aber ich war damals schon Heilfroh, das wir nicht vorhatten einen Russlandfeldzug zu starten.
Während ich das Glück hatte, von einem Einzelkämpfer ausgebildet zu werden, der einem wirklich ein paar hilfreiche Sachen zeigen konnte, haben die meisten versucht wie es ist, in Permafrostboden eine Latrine zu bauen.
Nur gut, daß wir nach der Grenzöffnung gesehen haben, das die Russen nicht nur auch mit Wasser gekocht haben, sondern daß die ihr Wasser noch nicht mal zum kochen gebracht haben. Nachdem man sehen konnte was die NVA und der restliche Warschauer Pakt an Rüstungsgütern hatte, wurde einem schnell klar, dass die es nur mit Masse machen können und nicht mit Technik.
Für den nächsten Krieg ist es wichtig eine von diesen Offizierspistolen zu haben, die einem einzigen Zweck dienen. Die schoßen nämlich so ungenau, das man nur damit treffen konnte, wenn man vorher aufgesetzt hatte. Somit ist klar, dass die Einzige Funktion dieser Knarre war, sich selbst über den Jordan zu befördern.
Haben die eigentlich mittlerweile das G11? Haben die eigentlich Nachtsichtgeräte? Sind die Unifromen immer noch nicht aus Goretex?
Gibt es immer noch keine Kevlar Westen?Laß es bloß nicht soweit kommen, denn dann wird unsere Trauer tausendfach sein.
Danan