Re: Demokratie im Ausnahmezustand - wegen Unkenntnis

Geschrieben von Lydia am 29. Oktober 2004 03:26:20:

Als Antwort auf: Demokratie im Ausnahmezustand geschrieben von Fleecer am 28. Oktober 2004 15:13:05:

Hallo Fleecer!
Es ist erstaunlich, wie man vor fast 2500 Jahren politisch viel moderner war als heute. Die Demokratie wurde ja u.a. von Perikles umgesetzt, der im 5. Jahrhundert v.u.Z. (!) lebte. Es gab aber auch schon davor demokratische Gesellschaftsformen, Perikles hat sich dann besonders darum verdient gemacht. Dagegen bewegen wir uns geradezu auf die Steinzeit zu. Ich denke, der Grund für die gegenwärtigen Probleme ist, daß Europa

1. den Bezug zur Natur und zu seinen Ahnen verloren hat und
2. aus seiner Weltsicht das Du, den Anderen ausgeklammert hat.

Dadurch haben wir ein gewaltig großes Problem: Die vernachlässigte Vergangenheit holt uns ein und der Andere rächt sich.

Der Andere, das sind die Länder der "Dritten Welt", die früher beeindruckende, faszinierende und v.a. hochstehende Kulturen hatten. Jetzt werden sie gedemütigt - wegen Geld ! Diese Anderen sind die Araber, Chinesen, Indianer, Afrikaner, Aborigines und andere, vor deren Leistungen und Reichen wir früher in der Schule so gestaunt haben. Bis auf Türken oder Hunnen hat niemals jemand Europa angegriffen, wir aber machen andere, zivilisierte Länder einfach kapputt und nennen sie "Dritte-Welt-Länder". Und gleichzeitg kriechen wir vor dem "Stärkeren" - auch nur wegen Geld oder Angst. Das rächt sich. Da sich aber die friedlichen Völkern nicht rächen (sie sind ja friedlich!), machen das andere, aggressivere Völker. Da hilft auch die Einstellung "Es war ja früher und jetzt ist alles anders" nicht: Was getan werden muß, muß getan werden, nämlich die Proleme lösen. Wenn uns jemand "Stärkeres" früher eine runtergehauen hat, dann haben wir trotzdem heute noch Wut - da kann uns keiner mit "früher" und "es ist vorbei" kommen, im Gegenteil - denn es ist eben nicht vorbei, das ist der springende Punkt. Und was unsere Vorfahren versaubeutelt haben, ist immer noch da als Probelem - wir müssen es lösen, sonst geht es nicht weg. Es fällt uns solange auf die Füße, bis wir es lösen. Ihr wißt doch - Energie geht nicht verloren, sie kann nur umgewandelt werden. Das ist die Magie des Zusammenlebens - man macht etwas Schlechtes oder Sinnvolles daraus.
Die Lösung ist: Es sollte friedlich und im Austausch zwischen den Ländern geschehen. Keiner darf gedemütigt, benachteiligt oder bevorteilt werden. Alle müssen sie teilnehmen und teilhaben dürfen, kooperieren können. Jeder ist ein Teilchen im fliegenden Teppich, und wenn einige Teilchen verletzt werden, nimmt das ganze Gewebe schaden.

Lydia


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