Re: Widerspruch
Geschrieben von Lorberfreund am 25. Oktober 2004 23:57:11:
Als Antwort auf: Re: Widerspruch geschrieben von Weltfremder am 24. Oktober 2004 23:47:09:
Hallo Weltfremder,
Du hast recht, und belegst es auch gut mit der Nachtpredigt, die ich wegen meiner eigenen geistigen Trägheit schon fast vergessen habe.
Bedenke allerdings auch, daß der Müßiggang vor allem die vielen menschlichen Mastochsen zeitigt. Er erklärt aber nicht die oftmals sehr eifrigen Tyrannen und Teufel aller Art, die oftmals niemals dem Müßiggang gefrönt haben!
Bedenke deshalb des ursächlichen Hochmutes, den man bis auf das letzte Jota austreiben solle.Herzliche Grüße und eine tätige Nacht wünschend,
Lorberfreund
>Hallo Lorberfreund,
>gerade Du solltest das besser hinterblicken :-))) Auch Hochmut und Stolz haben ihren Urgrund in der Trägheit. Denn hochütig und stolz wird erst jemand, der aufgrund seiner Trägheit seine Position schon gut ausgebaut hat.
>Liess mal GEJ 1, 219-221
>Ich sage nicht, dass ich alles richtig und gänzlich aufgefasst und verstanden habe, aber soviel dann doch. :-)))
>Alles Liebe,
>Weltfremder
>>Hallo Weltfremder,
>>nicht dass ich Deiner Argumentation nicht in gewissen Aspekten recht geben kann, so möchte ich aber anmerken, daß meiner Ansicht nach nicht die Faulheit und Trägheit ursächlich für das Böse der Welt ist, sondern schon eher der Hochmut und Stolz, weshalb dann auch das Christentum die Demut in den Vordergrund stellt.
>>So gibt es zuweilen sehr fleißige Menschen (sog. "Workaholics"), die aber nur für Ihren Hochmut arbeiten, für Ihre Macht und Ihren Dünkel. Diese können zuweilen selbst in Ihrer Freizeit nicht abschalten, während Jesus und seinen Jüngern zuweilen Müßiggang vorgeworfen worden ist, wobei rein äußerlich betrachtet dieser Vorwurf sogar nachzuvollziehen ist (siehe auch Jakob Lorber: Das Große Evangelium Johannes)
>>Wobei der Hochmut zuweilen die (angeborene) Trägheit sehr verstärkt und wir können dann auch die entsprechenden Auswüchse beobachten.
>>Viele Grüße,
>>Lorberfreund
>>
>>>
>>>Hallo,
>>>Meine momentane Weltsicht der Dinge:
>>>BB hat recht. Der Antichrist ist nicht unbedingt als eine Person zu nehmen, sondern mehr als Prinzip: "das Antichristliche" - d.i. alles, was der reinen christlichen Lehre entgegenläuft, als da sind Hochmut, Herschsucht, Lügen, Selbstsucht etc. Dieses Prinzip lässt sich wohl in jedem von uns wiederfinden, im einen mehr, im anderen weniger. In der einen Institution mehr, in der anderen weniger. Zu beurteilen, was sich dabei wie verhält, liegt an jedem selbst.
>>>Das Antichristliche ist dabei aber nicht nur irgendein Zusammengesetztes, sondern eine Polarität, der das Christliche gegenübersteht. Zwischen diesen beiden steht der Mensch. Das Christliche und das Antichristliche sind also nicht als Religionen oder Lehren zu verstehen! Das Christliche ist das eigentlich Lebensspendene und zum Leben führende, das Wahre. Das Antichristliche das Falsche, Lügenhafte, Tötende. Der Tot aber besteht nicht im Nichtsein, sondern in der gänzlichen Ruhe, in der Trägheit und Bequemlichkeit. Dieses sind jene Eigenschaften, aus denen alles Schlechte und Unheilbringende hervorgeht.
>>>Der Urheber des wirklich Bösen und Unheilbringenden auf der Welt ist stets die Bequemlichkeit. Wäre der Mensch, in diese Welt gestellt, nicht durch allerlei Umstände gezwungen, seinen Hintern zu heben - z.B. weil ihn der Leib verdammt plagt, wenn er nichts zu essen bekommt, würde wohl kaum einer auch nur einen Daumen rühren. Übel sind dabei jene, die die Tätigkeit so sehr fürchten, dass sie vor keinem Mittel zurückschrecken um die anderen für sich arbeiten zu lassen. Das sind die eigentlich Toten, die aber die Welt regieren. Sie kümmern sich nicht um andere, um ihre Umwelt, Mitmenschen etc., sondern nur um sich selbst. Sie töten und vergewaltigen alles, wenn es ihnen nur zu ihrem Wohlleben dient. Das kann aber auch jeder an sich selbst beurteilen, wenn man mal darauf achtet, wann man was Mieses macht und was der eigentliche Auslöser dafür war. Um nichts ist der Mensch so besorgt, als um das eigene Wohlergehen, welches er darin sieht, sich möglichst tatlos und sorglos irgendwo zurücklehnen zu können.
>>>Das aber ist der Antichrist, der stets dann sich zu personifizieren schien, wenn eine Person sich durch das Leben zu sehr bedrängt sich zu krasser Mittel bediente um seine Macht und damit sein Wohlleben aufrecht zu erhalten.
>>>Es wird aber, entgegen BB, durchaus von einem personifizierten Antichristen gesprochen, der kommen soll. Zu verstehen ist dies nur dann, wenn man das Antichristliche tatsächlich als Polarität erkennt. Denn so, wie Jesus vom christlichen durchdrungen war und allem und allen diente, so wird dieser Antichrist vom Antichristlichen druchdrungen sein und alles für sich dienen lassen. Und die Menschen werden diesem hinterherlaufen, weil er nicht das lebensspende Prinzip verkündet, das den Meisten ein Ekel ist, weil sie selbst den Zustand des Todes noch nicht verlassen haben, sondern das ihnen ähnliche Prinzip der Faul- und Trägheit und des Wohllebens und des Todes.
>>>Er wird ihnen in einer Zeit, wenn die Not am größten geworden ist, das wiedergeben, wonach die Menschen zu jederzeit verlangten: das Wohlleben, den Wohlstand. Sie werden ihn lieben und nicht merken, um was sie betrogen werden nämlich um das Leben.
>>>Jesus sprach davon, dass der Tot überwunden und das Himmelreich mit Gewalt genommen werden muss. D.h. der Mensch muss sich selbst mit Gewalt zu aller Tätigkeit zwingen, um aus dem Zustand der Faulheit und der Liebe zu ihr in den Zustand der Tätigkeit und der Liebe zu dieser überzugehen. Ein Mensch, der dieses geschafft hat, dem wird die eigene Faulheit genauso ein Ekel werden, wie es dem Faulen die Arbeit ist und die Tätigkeit wird ihm zur reinsten Wollust werden.
>>>tel
>>>Viele Grüße,
>>>Weltfremder