Re: anorganisches Erdöl

Geschrieben von Swissman am 17. Oktober 2004 22:04:05:

Als Antwort auf: Re: anorganisches Erdöl geschrieben von Backbencher am 17. Oktober 2004 11:22:01:

Hallo Backbencher,

>Wieso werden immer weniger Erdölfelder neu gefunden?

Gold erklärt dies wie folgt: Die Gültigkeit der biologischen Erdölgenese vorausgesetzt, kann Erdöl nur in relativ wenigen Gesteinsschichten überhaupt vorkommen. Daher wird auch nur dort gesucht, wo ein Erdölfund gemäss Theorie überhaupt zu erwarten ist. Dass in der Folge wirklich nur dort Funde gemacht werden, bestätigt wiederum die Richtigkeit der zugrundeliegenden Theorie.

Wenn immer weniger Erdölfelder gefunden werden, liegt dies v. a. daran, dass die betreffenden Gesteinsschichten weitgehend erforscht und ausgereizt sind.

Wenn Thomas Gold mit seiner abiologischen Erklärung jedoch recht haben sollte, hätte dies zur Folge, dass eine grosse Anzahl Gesteinsformationen, die nach Standardtheorie kein Erdöl enthalten können, sehr wohl als potentielle Lagerstätten in Betracht kommen. - Die Anzahl potentiell erdölführender Schichten würde sich daher vervielfachen, sodass mit erheblichen neuen Funden zu rechnen wäre.

Für die Richtigkeit von Golds Hypothese scheint mir zu sprechen, dass namentlich in Südostasien eine ganze Anzahl Erdölfelder angebohrt wurde, deren ölführende Schichten sich dem "Basement Rock" (Grundgestein) zuzurechnen sind (darunter befindet sich mit dem vietnamesischen "White Tiger"-Feld eine der grösseren Neuentdeckungen der letzten 20 Jahre - die erdölführende Schicht besteht hier überwiegend aus Granit!). - Die Existenz dieser Lagerstätten lässt sich jedoch mit einem biologischen Erdölursprung allenfalls unzureichend erklären.

Sicher ist aber auch, dass entsprechende Funde nicht von heute auf morgen genutzt werden können: Im Duschschnitt rechnet man vom Beginn der Exploration bis zum Beginn der Erdölförderung mit einem Zeitraum von etwa 10 Jahren. Da man hier aber wissenschaftliches Neuland betreten würde, dürfte der zu veranschlagende Zeitraum, zumindest anfänglich, sogar eher höher sein.

>Und wieso geben die bekannten Felder immer weniger her?

Weil diese tatsächlich langsam aber sicher das Ende ihres Produktionszyklus' erreichen.

mfG,

Swissman


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