Partner im Clinch
Geschrieben von King Henry am 22. Januar 2002 22:34:28:
So langsam bekommen auch die „seriösen“ Redaktionen den Verdacht, das es bei der „Terrrorbekämpfung“ wohl eher um Öl geht.
Das Magazin „Capital“ berichtet (Auszüge):
Der Sieg in Afghanistan erleichtert Europa den Zugang zum kaspischen Öl und Gas. Doch die USA verfolgen andere Interessen.
Europas Energie-Import wird in den nächsten Jahrzehnten dramatisch steigen, weil die Nordsee-Reserven zur Neige gehen. Deshalb ist es für die Versorgungssicherheit enorm wichtig, daß die Pipelines jetzt in die richtige Richtung und mit ausreichender Kapazität gebaut werden.
Doch die USA sperren sich dagegen, vor allem aus militärstrategischen Motiven: Sie wollen keine Pipelines durch den Iran, ihren Erzfeind; und sie wollen zudem jede Pipeline verhindern, die am Nato-Partner Türkei vobeiführt.
(Anmerkung: Die USA wollen sie von Baku aus durch die Türkei zum Mittelmeer führen)Obwohl es um ihre massiven Interessen geht, hält sich die EU vornehm zurück. Europa braucht einen Pipelineanschluß mit 200 Millionen Tonnen Jahreskapazität.
Noch offensichtlicher sind die Differenzen beim Erdgas. Laut Prognose muß das Europa der 30 Staaten im Jahre 2020 etwa 220 Milliarden Kubikmeter mehr importieren als heute. Rußland und Algerien können davon allenfalls die Hälfte decken. Es bleibt eine Lücke von mindestens 100 Milliarden Kubikmetern pro Jahr.
Deshalb braucht Europa auch hier den Zugang zum kaspischen Raum.Bis heute ist es mangels Infrastruktur unmöglich, Erdgas aus der Region nach Europa zu transportieren. Das alte sowjetische Netz ist mit Lieferungen aus Sibirien ausgelastet.
Eine Pipeline durch den Iran und der Türkei macht durchaus Sinn. Doch auch hier setzt Washington auf ökonomisch unrealistische Lösungen-etwa eine Unterwasser-Pipeline von Turkmenistan nach Baku. Dafür findet sich aber kein Investor.
Ebenfalls unsinnig ist die Route durch Afghanistan.
Die einzi rentable Route führt im Süden um das kaspische Meer herum und dann durch die Türkei nach Europa. Doch die Anti-Iran-Politik der USA ist so strikt wie zu den schlimmsten Zeiten er Ayatollahs. So ist das Gesetz, das EU-Investoren mit harten Sanktionen bedroht, 2001 um fünf Jahre verlängert worden.
Reserven am Kaspischen Meer:
Erdöl gesichert 25 Mrd. Faß gesamt 85 Mrd. Faß
Erdgas gesichert 6000 Mrd. Kubikmeter
Ganz offensichtlich geht es also nun wirklich nicht um bin laden oder so...
(Alles nur Mittel zum Zweck)Gruß
Henry