Re: Bankenkrise - wie lange geht es noch gut?
Geschrieben von Zwobbel am 12. Oktober 2004 09:59:14:
Als Antwort auf: Re: Bankenkrise - wie lange geht es noch gut? geschrieben von Optimist am 12. Oktober 2004 09:05:31:
>Hallo Zwobbel,
>Bedenken hatte ich schon vor 1,5 Jahren :-) damals aufgrund der Tatsache, daß
>ein großes Institut kurzfristige Gelder (Einlagen) zu Mondkonditionen von Kunden hereinnahm. Damals hatten wir überlegt warum jemand sich Geld von Kunden leiht, welches er auf dem Geldmarkt ganz erheblich günstiger bekommen konnte.
>Beim Kreditgeschäft gilt offenbar ganz stark der Grundsatz: wenn Du schon ordentlich liquide bist, gibts auch Kredite sonst nicht.
>Der wirklich "Witz" ist das insbesondere noch gutlaufende Unternehmen versuchen die Kosten zu drücken indem sie Kreditlinien zurückfahren und Zinskosten einsparen.
>Weniger liquide Unternehmen gehen leider pleite, weil sie keinerlei Kredite mehr erhalten.
>Im übrigen können die Banken auch gar nicht anders, sie müssen diverse Vorschriften, Eigenkapitalrichtlinien u.ä. einhalten.
>Und wenn ein Kreditnehmer "schlecht aussieht" muß die Bank den Kredit teilweise oder ganz ertberichtigen.
>Da liegt denn wohl auch das Problem : ein einstelliger Milliardenbetrag Eigenkapital der Bank dient zur Deckung eines locker dreistelligen Kreditbetrages.
>Von einer Bankenkrise würde ich weniger sprechen, es ist schon eine echte Finanzsystemkrise (siehe Immofonds, Versicherungen, Renten- und Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfesystem etv.).
>Und alle behaupten : es gibt keine Krise :-)) tatsächlich haben alle ein Liquiditätsproblem und versuchen krampfhaft zum jeweils nächsten Zahlungstermin an gesetzliche Zahlungsmittel zu kommen.
>Da Geldldsysteme nach unserem Strickmuster bisher seit 7000 Jahren immer alle paar Jahrzehnte zusammengebrochen sind, hielte ich es für ausserordentlich vermessen behaupten zu wollen das es diesmal ganz anders kommt :-))
>Der Zeitpunkt steht noch nicht ganz fest, externe Einflüsse können Wirkung erzielen.
>Aber wir dürfen IMHO ganz verbindlich von einem nötigen "Reset" ausgehen.
>Eine saubere Hyperinflation wäre die angenehmste Lösung, aber leider werden uns ein paar Monate Deflation nicht erspart bleiben.
>Grüße --OptimistDanke, ist schon interessant.
Aber wenn kaum noch einer liquide ist, wo ist das ganze geld hin?"Das Geld ist nicht weg, es ist nur woanders!"
Ich kann mir schon denken wo es ist.