Währungssystems auf dem Weg zum Crash
Geschrieben von Ingschi am 05. Oktober 2004 13:55:06:
Als Antwort auf: Nachrichten 5.10.2004 (owT) geschrieben von JoeKaiser am 05. Oktober 2004 08:15:43:
Diese Kolumne aus der FTD kann ich nur empfehlen vollständig zu lesen.
Hier einige Auszüge:"....Dieser Raum besteht, vereinfacht gesprochen, aus zwei Regionen. Die eine, vornehmlich China, produziert, investiert und wächst, was das Zeug hält, und entwickelt sich so zum Gläubiger. Die andere Region, die USA, konsumiert und hält so den Absatz der Waren produzierenden Region in Schwung. Zur Finanzierung ihres Konsums (und damit ein paar Kriege geführt werden können) werden die Bürger der zweiten Region mit billigem Geld der eigenen Notenbank versorgt. Das reicht nicht, also finanziert Region eins auch das wachsende Defizit von Region zwei.
In diesem realitätsnahen Modell fließt kein Dollar nach draußen. Das Leistungsdefizit der USA wird ganz und gern von China übernommen. Eine Dollar-Abwertung ist nicht nötig, noch entsteht sie spontan durch einen Angebotsüberhang. Tatsächlich beschreibt das Modell ganz gut, warum an den Devisenmärkten in den letzten Monaten Ruhe herrschte. Überschüssige Dollar kaufte die chinesische Notenbank, per Saldo gab es am Devisenmarkt keinen Dollar-Überhang mehr.
Das Problem der Weltwirtschaft sind die USA. Das Leistungsbilanzdefizit dürfte nach Kalkulationen von Goldman Sachs in diesem Jahr fast sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen. Ende 2003 waren erst 4,8 Prozent. Das heißt, trotz der Dollar-Korrektur in der zweiten Hälfte 2003 hat sich das Problem verschärft. Es hat eine Größenordnung erreicht, die die Verschuldung immer schneller nach oben treibt. Die Nettoverschuldung dürfte Ende dieses Jahres 23 Prozent des Bruttototosozialprodukts ausmachen und nach aktueller Entwicklung bis 2008 auf 40 bis 50 Prozent steigen. So etwas ist nicht durchzuhalten, selbst für ein Land wie die USA nicht.
Es wird krachen, und zwar ziemlich bald. Der Dollar wird fallen, wenn die chinesische Regierung ihr Versprechen wahr macht, ihre Währung freigibt und damit die angenehme Dollar-Symbiose mit den USA beendet."
Vielleicht ist das der Grund, weshalb so viele Länder aufrüsten, denn wenn der Dollar nichts mehr wert sein wird, bleibt den USA zur Sicherung ihres Ölnachschubes, bzw. für einen Aufschwung, nur eines übrig: Krieg! China und Russland werden da aber wohl nicht nur tatenlos zusehen....
Gruß
Ingschi