Re: Das ist alles ganz einfach!

[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen ]

Geschrieben von Torsten am 20. Januar 2002 21:15:14:

Als Antwort auf: Das ist alles ganz einfach! geschrieben von King Henry am 20. Januar 2002 19:41:39:

Hallo Henry,

schon seit Monaten habe ich die innere Ruhe und heitere Gelassenheit erreicht, die bestimmte Erkenntnisse nunmal mit sich bringen. Nur selten (wie heute) kommt meine cholerische Ader durch.

Der Begriff des "positiven Denkens" wird leider viel zu oft mißbraucht und zur Steigerung von Machtstreben und Konsumverhalten benutzt (und gezielt trainiert). Ich glaube aber, ich weiß, was Du meinst.

Der Ansatz, in jedem das Gute zu sehen, sollte nicht dazu führen, in jedem nur das Gute zu sehen. Wenn jemand aus Egoismus und/oder unter Überschreitung seiner Kompetenz einem Anderen Schaden zufügt, ist das nicht mit Liebe zu beantworten. Ich glaube, Christus hat das auch deutlich gemacht. Jeder kann Schaden an sich selbst tolerieren (oder auch nicht), aber bewußter Schaden an anderen aus egoistischen Motiven ist bekämpfenswert (wie auch verzeihlich).

Ich bin weiß Gott kein Waisenknabe und habe wahrscheinlich außer dem Töten und dem falschen Zeugnis das 10-Punkte-Programm komplett negativ abgearbeitet. Und das sogar im vollen Bewußtsein falschen Handelns, weil mein Gewissen damit nicht so ganz einverstanden war.

Deshalb weiß ich auch, daß die Änderung des Handelns eher zufällig und nur durch äußere Einflüsse erfolgt. Das hängt einfach mit dem Lernverhalten zusammen. Die Selbstbelohnung unmoralischen Handelns führt zur Wiederholung und Erweiterung. Da hilft es wenig, wenn Du den Rest des Guten suchst und siehst. Beides zu sehen und im Rahmen der Moral und eigenen Möglichkeiten zu beeinflussen ist der einzige Weg der Veränderung. Natürlich betrifft das zuerst und vordergründig sich selbst, kann aber dabei nicht stehenbleiben.

Nur selbst gut zu sein, wird seit Jahrtausenden praktiziert; das Ergebnis kannste in der Zeitung nachlesen.

Man sollte nicht nur sehen, daß Christus eine Hure und einen Steuereintreiber im Gefolge hatte, sondern daß es eine Ex-Hure und ein Ex-Steuereintreiber waren. Er kann nichts dafür, daß seine letzte irdische Aktion, sich, trotzdem er es voraussah, annageln zu lassen, dermaßen fehlinterpretiert und ideologisch mißbraucht wird (wie einige andere seiner unmißverständlichen Taten).

Die Verabscheuung von Gewalt ist nicht gleichbedeutend mit Untätigkeit und blinder Vergebung. Was die ruhige Hand bewirkt, wird gerade von unserem Gerhard-mit-den-Pfoten-in-der-Tasche bewiesen.

Die Lösung ist auch aus meiner Sicht einfach. Positives Denken ist die Voraussetzung. Nur der bedingungslose Glaube an das Gute im Menschen (und in sich selbst) kann uns vor der Resignation bewahren. Aber die Güte muß eine nachdrückliche sein, wenn sie nicht wirkungslos verpuffen soll. Daß das nicht ausarten muß, hat Christus bewiesen. Und diesmal müßte es gleich etwas breitenwirksamer sein, damit es nicht genügend Holz für Kreuze und Henker für die Kreuzigung gibt.

Torsten


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