Wesen des Kriegs
Geschrieben von Lydia am 21. September 2004 17:08:50:
Als Antwort auf: Kein Krieg (?) geschrieben von BBouvier am 21. September 2004 11:34:20:
Hallo BB!
Seltsam, daß der, der nur spricht, oft angegriffen wird, und der, der zuschlägt, als Held angesehen wird. Das entspricht wohl der menschlichen Psyche, die lieber den bequemeren Weg wählt.
Und schade, daß der Friedliebende mit einem "schlichten" Gemüt in Verbindung gebracht wird (ist doch der verblümte Ausdruck für "dumm" -nicht mal "einfach-, nicht wahr?). Damit wäre der Friedliebende dümmer, weil Zerstörung einfacher ist als Kooperation und Aufbau? Solch eine Logik macht mich einfach nur traurig! Denn nach meiner Ansicht sind beide gleichberechtigt - ohne Zerstörung gibt es keinen Aufbau und ohne Aufbau keine Zerstörung - und das ist das Prinzip von Krieg und Frieden. Frieden und Krieg regeln Aufbau und Zerstörung. Es geht deshalb nicht darum, Kriege zu verhindern, sondern ihre Art und Weise zu wandeln. Kleiner Tipp: Der altgermanische Gott Wotan löste und "schlichtete" (!) Streit mit Worten. Der Mensch ist immer friedlich und kriegerisch, aber wenn er es schafft, bei allem seine Leidenschaft (eben den Krieg) bewußt in Griff zu bekommen, kann er den Krieg transformieren. Der Konflikt zwischen Aufbau durch den einen (Freund-Feind) und Zerstörung durch den anderen (Feind-Freund) kann auch ohne physischen Krieg gelöst werden. Das ist weit hehrer und menschenwürdiger als die "schlichte" und barbarische Kriegsführung der Moderne und verschmilzt die Gegensätze Krieg und Frieden zu einer neuen Qualität. Das muß aber jeder für sich erkennen, aufzwingen kann man das nicht und deshalb wird es vielleicht auch nicht so schnell Frieden geben. Man kann nur mit den Leuten sprechen, sie darauf hinweisen - unter der Gefahr, angegriffen zu werden, weil ein wunder Punkt berührt wird, der durch Zuschlagen paradoxerweise weniger schmerzt. Doch Angst ist oft schlicht unangebracht und versperrt den Zugang zu neuen Welten.viele Grüße
Lydia
>Neulich schrieb hier mal ein schlichtes Gemüt, die „Bevölkerung“ wolle keine Kriege mehr, und deshalb werde es Solche auch nicht mehr geben.
>Dabei wird zweierlei nicht erkannt:
>1.)
>Die "eigene Meinung" wird durch die Presse gemacht.
>Was die Bevölkerung will, das war am Vortag in der Zeitung zu lesen.
>Die Presse ist treuer Vasall der Parteicliquen.
>Des Geldes.
>19 religiös radikale Moslem-Saudis(!)
>zerstören Häuser in den USA, woraufhin nach kurzer Seelenmassage
>durch die Medien, und unter dem Jubel der Bevölkerung der USA,
>der Feind(!) der Moslem-Saudis(!)
>durch die Führer der USA vernichtet wird.
>Weil nur das sich richtig rechnet.
>Geld!
>Im übrigen sind vom Geld beherrschte Kaufmannsstaaten wie die USA völlig unfähig, Politik zu betreiben, weil moderne Demokratien nur sich selbst darstellende, korrupte Krämerseelen hervorbringen,
>und keine Staatsmänner mehr.
>Sich zu wundern, zeugt nur von geradezu grotesker Naivität.
>Und so stolpern solche Länder von einer politischen Überraschung
>in die nächste, nur blind reagierend, und in Richtung Untergang.
>Mit vollen Beute-Taschen.
>2.)
>Der Weltfriede enthält den privaten Verzicht der Masse auf den Krieg, damit jedoch nur die Bereitschaft, die Beute Derer zu werden, die
>NICHT!
>verzichten.
>Es beginnt mit dem staatenzerstörenden Versuch einer allgemeinen Versöhnung und endet damit, dass niemand eine Hand rührt,
>sobald der Nachbar überfallen wird.
>BB
- Re: Wesen des Kriegs Artemis 21.9.2004 22:50 (2)
- Re: Wesen des Kriegs @Artemis Lydia 22.9.2004 00:28 (1)
- Re: @ Lydia: kann passieren ;-) (o.w.T.) Artemis 22.9.2004 00:32 (0)