sag ich doch
Geschrieben von katzenhai2 am 19. Januar 2002 00:20:23:
Nachtrag zu einem alten Beitrag von Nebu:
http://f23.parsimony.net/forum53379/messages/12345.htm
>> Und dann muss man für seine Gedanken Beweise finden.
>> Und wenns dann nach allem Suchen doch im leeren endet hat man wenigstens eine schöne SF Geschichte oder
>> Anhaltspunkte falls einem doch etwas zuspringt.
Genau das ist der falsche Ansatz. Wenn ich etwas annehme und nicht mehr daran rüttele, dann nehme ich jeden Hinweis und untermauere mir damit dann meine eigentlich schon im vorhinein fertiggestellte Theorie (und bei V-Theorien z.B. reicht ein kratzen an der Nase beim Schröder und schon wird die Theorie damit untermauert).Meiner Ansicht nach gehen auch viele Wissenschaftler damit verkehrte Wege.
Eine Theorie zu haben ist gut, viele aber suchen dann nur nach den Dingen, die diese Theorie untermauern und lassen gerne die Dinge beiseite, die diese Theorie stürzen würden. Oftmals ausversehen, weil sie zu verbissen sind, weil sie sich sonst persönlich angegriffen fühlen, wenn ihre Theorie nicht stimmen würde. Es würde sie schwach aussehen lassen, sie wären sozusagen Versager oder Spinner. Selbstkritik ist unabläßlich!
Viele sagen, die anderen seien alle blind. Vielleicht ist man aber auch nur selber einfach zu stur zuzugeben, daß man selbst ein bißchen zu verbissen für seine Sache kämpft und daher gerne unpassende Dinge unter den Tisch fallen läßt.
>> Das ist jetzt bei den Prophezeiungen so und bei den Verschwörungen. Viele fühlen das was nicht passt und genau
>> deswegen zieht es auch viele zu diesem Thema.Und dort liegt der Hund begraben. Etwas zu "fühlen", daß etwas nicht stimmt bedeutet nur, daß dort mehr Tiefe vorhanden ist bei einem Thema als man oberflächlich sieht. Doch sagen diese Gefühle nicht aus, wie diese Tiefe konkret aussieht. So können dann aus einem simplen, unbestimmten Gefühl, Theorien entstehen, die dem Geist entsprungen sind, aber nicht unbedingt so in dieser Form etwas mit der wahren Tiefe zu tun haben.
Ich finde es schade, daß das viele nicht erkennen können, daß sowas möglich ist. Mit solch einer Methode kann man verdammt schnell ins negative geraten, wo einen dann primitive Gefühle wie Rache, Vergeltung etc. beherrschen.Das ist bei den Religionen genauso:
Dort ist ein Wissen vorhanden von Erfahrungen (z.B. Bibel oder Koran), aber was diese Erfahrungen bedeuten, liegt in der Ermessenssache des Lesers, der die Erfahrungen interpretieren muß. Jeder interpretiert sie anders und so kann man sehr leicht auch zu einem radikalen Fundamentalist werden, der am Ende aus Rache und Vergeltung die anderen, die "bösen", fertigmachen will, was er selbst selbstverständlich als eine "Erlösung" der Welt vom Bösen sieht.
Ermordung Kennedys:
Der CIA hängt mir drin.
Was ist die logische Assoziation von Mord und den Betieligten? Die Beteiligten (hier CIA) muß = Mörder sein.
Keiner kommt auf die simple Idee, daß CIA = Beschützer gewesen sein könnte. Nur weil der CIA etwas geheimhält, muß es nicht gleich böse sein.Gerne wird in der Gesellschaft Geheimhaltung mit Bösem gleichgesetzt, denn wenn jemand etwas geheimhält, hat er also was zu verbergen. Klingt irgendwie logisch, doch gibt es genügend Beispiele, wo eine Geheimhaltung oft notwendig ist, um sich selbst oder andere zu schützen und dies hat dann nichts mit "verbergen" oder "verschleiern" zu tun, sondern dient dem Schutze einzelner oder der Allgemeinheit.
Meine Meinung:
Ohne genügendes Hintergrundwissen läßt sich keine Theorie beweisen. Gerade bei V-Theorien ist ja der Witz dabei, daß es zuwenig Fakten gibt, womit sich solche Theorien jemals vollständig beweisen lassen ließen.
Dann muß die Phantasie die Theorie eben unterstützen und untermauern.
V-Theorien sind zu 50% richtig und zu 50% falsch. Das ist ja eben der Witz dabei.
Und diese Gefühle, die Du ansprichst, können eine Theorie nicht bestätigen oder widerlegen, da diese Theorien auf diesen Gefühlen aufgebaut sind, die wahren Hintergründe könnten aber ganz anders aussehen, sodaß das Gefühl damit im Einklang ist, aber die Situation legitim sein kann, ohne gleich als Böse abgestempelt zu werden.Deshalb bin ich der Meinung, daß man keine voreiligen Schlüsse ziehen sollte, wie es gerne von vielen in den Paranormalen Boards getan wird.
Meiner Erfahrung nach ist die Realität viel komplexer, als in einer kleinen V-Theorie untergebracht werden zu können. Ich bin auch der Meinung, daß es schlimme Sache auf der Welt gibt, aber im Hinblick auf alle Fakten, die aber leider geheimgehalten werden, würden sehr viele die V-Theorien aus anderen Blickwinkeln sehen und somit die Geschehnisse nicht als perfekt ansehen, aber doch verstehen, daß gewisse Maßnahmen notwendig sind, um ein bestimmten Ziel (z.B. Schutz der Bevölkerung) zu erreichen, auch wenn man damit anderen die Hölle unter dem Hintern heißmacht.
Die Welt ist leider nunmal nicht Friede-Freude-Eierkuchen. Menschen können brutal sein bis aufs äußerste.
Deshalb nun gerade die anzuklagen, die hinter den Kulissen ihr Leben riskieren, damit wir in Frieden leben können finde ich nicht schön.Es gibt viel Schei*e auf der Welt und diese sollte auch aufgedeckt werden, keine Frage. Aber man kann nicht einfach jemanden verteufeln, der zum Wohle der Allgemeinheit nicht mehr so reagieren kann, wie man es in einem Rechtsstaat gewohnt ist.
Die Welt ist nunmal kein Staat, sondern besteht aus vielen kleinen Staaten. Es gibt also kein allgemeines "Weltrecht". Somit herrscht praktisch gesehen Anarchie auf der Welt und deshalb bleibt einem manchmal nichts anderes übrig, als mit unkonventionellen und manchmal barbarischen Methoden auf der Welt zu agieren.
Das Ziel einer "Weltordnung", die Rechte nicht nur in den verschiedenen Staaten gelten zu lassen, sondern für alle Staaten auf der Welt, denke ich kann nicht verkehrt sein. Denn dann erst wäre es möglich, die tagtägliche Barbarei der Geheimdienste und des Millitärs zu beenden. Glaub mir, die machen das sicher nicht zum Spaße!!Man sollte behilflich sein, dieses visionäre Ziel zu verwirklichen um die Welt zu verbessern.
Wer sagt, daß das nicht mehr möglich sei, der lügt, der hat nur aufgegeben, weil er zu Faul ist mit anzupacken, etwas zu bewegen. Viele warten lieber auf einen großen Kometen in ihrem kleinen Hinterzimmerchen, auf das dieser all ihre Probleme beseitigt.
Aber er würde gar nichts beseitigen, er würde die Menschen zurückfallen lassen und aus diesen schlimmen Ereignissen werden sich dann neuen Fundamentlisten erheben, die gerade aus diesem Chaos eine neue Ordnung entstehen lassen wollen. Sie sehen dann ihre Chance, nun ihre Systeme etablieren zu können, wofür sie früher nur zu klein waren und daher gegen bestehende System nicht angehen konnten. Gerade in diesem Chaos ist die Gefahr eines Machtmißbrauches doch sehr viel höher als in einer Welt, wo jedem vorgegaukelt wird, Frieden und die eigene Freiheit sei ein Muß!
Die Menschen würden nach einem Führer lechzen, da sie völlig durch die Gegend irren, weil keine Planung mehr vorhanden ist. Dann werden sich neue Führer zu einer neuen Macht erheben können, die genauso wie das Talibanregime herrschen könnten und das dann völlig unbeirrt, da niemand mehr da ist, der sie daran hindern könnte.