Wie es sein könnte - Fazit zur Berliner Rede von Lyndon LaRouche 1988
Geschrieben von Lydia am 17. September 2004 18:46:36:
Hallo Foris!
Wieder einmal wurde jemand mit einer guten, kooperativen Idee gekippt:Auszug aus dem Fazit zur Berliner Rede von Lyndon LaRouche 1988:
"Jetzt, da wir noch in diesem Monat dem bedeutsamen Treffen zwischen den Präsidenten Chinas und der Vereinigten Staaten entgegensehen, ist es besonders wichtig, auf den heutigen 12. Oktober als Jahrestag eines der denkwürdigsten Ereignisse der letzten zehn Jahre hinzuweisen. Es handelt sich dabei um meine Pressekonferenz am 12. Oktober 1988 in Berlin, auf der ich den nahenden kettenreaktionsartigen wirtschaftlichen Zusammenbruch des Sowjetblocks ankündigte, der mit Veränderungen in Polen beginnen werde und die Aussicht eröffne, daß Berlin wieder die Hauptstadt eines vereinigten Deutschland würde. Ich unterbreitete meine Vorschläge, wie die USA mit der Krise umgehen und die zusammengebrochenen kommunistischen Länder wirtschaftlich wiederaufbauen könnten.
Diese öffentliche Erklärung wurde aufgezeichnet und Ende des gleichen Monats in voller Länge im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt.
Etwas mehr als ein Jahr danach hatte sich diese Prognose erfüllt. Die Entwicklungen in Polen waren der Beginn des Zusammenbruchs des Warschauer Paktes, die Berliner Mauer stand kurz vor dem Fall, und die Eruptionen in Ungarn und der Tschechoslowakei signalisierten einen Prozeß, der zum Auseinanderbrechen der Sowjetunion selbst führte.
Unter dem starken Druck der britischen Premierministerin Margaret Thatcher und des französischen Staatspräsidenten François Mitterrand entschied sich der amerikanische Präsident George Bush trotz meiner Warnungen vom 12. Oktober 1988 für die falsche Richtung und steuerte so die Welt in den schlimmsten globalen Finanzzusammenbruch der Geschichte, der jetzt im Gange ist.
Nunmehr bietet sich uns die letzte Chance, zu verhindern, daß die derzeit unaufhaltsame Kettenreaktion eines weltweiten Finanzkollapses die ganze Erde in noch schlimmere Zustände stürzt, als wir sie bereits in der ehemaligen Sowjetunion sehen. Diese Chance ist die Errichtung einer neuen Art von Partnerschaft zwischen den Vereinigten Staaten und China. Eine solche Partnerschaft ist unabdingbar, um die neuen internationalen Finanz- und Währungsvereinbarungen zu treffen, ohne die der unabwendbare Kollaps des jetzigen IWF-Systems den gesamten Planeten in Zustände stürzen wird, wie sie während des "finsteren Zeitalters" Mitte des 14. Jahrhunderts in Europa herrschten.
Ohne eine gemeinsame Ausrichtung der USA und Chinas in bestimmten lebenswichtigen Fragen wird es unter den derzeitigen politischen Bedingungen auf der Welt bald praktisch unmöglich sein, eine politische Kraft kooperierender Nationen zusammenzubringen, die stark genug ist, um rechtzeitig eine neue Bretton-Woods-Vereinbarung zustande zu bringen und so die Welt vor einem neuen, diesmal globalen finsteren Zeitalter zu bewahren.
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Auch der allmächtige Gott hat die Zukunft nicht vorherbestimmt; vielmehr hat er uns und unser Universum so entworfen, daß wir als Menschheit selbst die Verantwortung dafür tragen, einen Kurs zu wählen, der uns und unsere Nachwelt in die Zukunft der Völker, Nationen und der ganzen Menschheit führt. Ein gottesfürchtiger Christ sagt die Zukunft nicht voraus. Er oder sie wird den Kapitän warnen, daß der Kurs, auf dem er sich befindet, geradewegs auf ein gefährliches Riff führt. Das ist der Unterschied zwischen einer wissenschaftlichen Prognose und dem Aberglauben der Kaffeesatzleserei, z.B. der Wallstreet-Statistik.
Entsprechend habe ich es mein Leben lang für wichtig erachtet, meine Zeit nicht mit irgendwelchen Prophezeiungen zu verschwenden. Ich stelle manchmal Prognosen. "Vorhersage" (prediction) ist kein Synonym für "Prognose" (forecast). Bezeichnend für den Unterschied zwischen den beiden Begriffen ist auch, daß ich bei meinen Prognosen immer ein "wenn" oder eine andere Qualifizierung benutzt habe. Der Zweck einer Prognose ist, dafür zu sorgen, daß aus zwei oder mehr politischen Optionen die richtige ausgewählt wird. Was dann tatsächlich geschieht, wird eine Folge der getroffenen politischen Entscheidung sein. Ich sage nicht voraus, daß Sie auf der Bananenschale, die dort auf dem Bürgersteig liegt, ausrutschen werden; ich empfehle Ihnen, nicht darauf zu treten. Letzteres stellt eine "Prognose" dar.
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Im Rahmen dieser Überlegungen entwarf ich im November und Dezember 1989 das von meiner Frau und ihren Mitarbeitern vorstellte Programm für einen Wirtschaftsaufschwung. Das Endprodukt unserer Arbeit wurde 1990 und 1991 in ganz Europa einschließlich Osteuropas und in Asien unter dem Namen "Das produktive Dreieck" und "Die eurasische Landbrücke" verbreitet.
Wäre diese Politik, so wie meine Frau und andere Mitarbeiter sie präsentierten, ab 1991 umgesetzt worden, dann hätte sich die gegenwärtige Kollapsspirale des desintegrierenden Weltfinanzsystems nicht entwickelt. Diese Politik ist gegenwärtig die einzige mögliche Alternative zu einem Absturz in ein "neues finsteres Zeitalter" wie beim Zusammenbruch des europäischen Bankensystems Mitte des 14. Jahrhunderts."
Grüße
Lydia