Re: Kleine Weltanalyse, Teil 1 - die USA ": "Respekt!"(o.T.)

Geschrieben von BBouvier am 12. September 2004 03:40:31:

Als Antwort auf: Kleine Weltanalyse, Teil 1 - die USA geschrieben von MPW am 12. September 2004 03:24:04:

>Unsere lieben amerikanischen Freunde...
>Weltmacht Nummer 1...
>Letzte verbliebene Supermacht!
>Ein wahrer Gigant unter den Staaten der Erde, wie er im Buch Daniel beschrieben ist. Den glanzvollen Kopf der Superreichen, der Ort, an dem die Weltkultur von Jeans, McDonalds, Coca-Cola und Hollywood gemacht wird. (Bei einem anderen Land hätte ich hier "entsteht" geschrieben)
>Ein Gigant mit eisernen Fäusten. Ein Dutzend Flugzeugträgerverbände, auf jedem so viele Maschinen, daß 90% der Staaten dieser Welt weniger in ihrer gesamten Luftwaffe haben. Hochentwickelte Stealth-Bomber, die jedes Gebäude, jeden Bunker und jeden Maulwurfshügel auf der ganzen Welt mit absoluter Präzision in die Luft jagen. Und eine Armee, gegen die Hitler seine Blitzkriege im Schneckentempo durchgeführt hat.
>Ein Gigant auf tönernen Füßen.
>Macht erfordert zu ihrem Erhalt eine florierende Wirtschaft. Bauern müsen die Soldaten ernähren, Arbeiter sie bekleiden und bewaffnen - und alles muß genügend Geld erwirtschaften, um die Waffen und die Soldaten zu bezahlen.
>500 Miliarden Dollar Leistungsbilanzdefizit. In den amerikanischen Pazifikhäfen stapeln sich die leeren Container, in denen Waren aus China und dem restlichen Asien angeliefert wurden. Container, für die keine Rückfracht vorhanden ist.
>500 Milliarden Doller Haushaltsdefizit. Oh ja, die amerikanische Regierung lebt über ihre Verhältnisse. Einen Abnutzungskrieg wie im Irak finanziert man am besten, indem man den Reichen die Steuer erläßt. So funktioniert das. Nein, nicht die Finanzierung des Krieges, sondern der Aufbau der Staatsschulden.
>Hoch verschuldete Privathaushalte. Gewiß, die Immobilien sind wertvoller geworden. Was man 1990 für 100.000 Dollar gekauft hatte, kann man heute für 250.000 Dollar beleihen (Hypotheken). Dafür bekommt man einen tollen japanischen Geländewagen, jede Menge chinesische Elektronik und merkt gar nicht, daß der eigene Verdienst gesunken ist.
>Wahlen
>Ein amerikanischer Präsident steht in seiner ersten Amtsperiode unter dem Damoklesschwert der Wiederwahl. Dafür muß er alle Register ziehen. Hat er die geschafft, ist er frei. Dann geht es nur noch um seinen Platz in der Geschichte. Jetzt spuren auch die Leute, die er früher hofieren mußte, damit sie seine Wahlkampfkasse auffüllen. G.W.Bush II wird also viel mehr G.W.Bush sein, als G.W.Bush I.
>Geschichte
>Die USA standen im 20. Jahrhundert zweimal arg schlecht da. 1914 und 1933. Auf der positiven Seite waren sie ein riesiges Land, das alle Rohstoffe besaß, mit einer fleißigen Bevölkerung, der die protestantische Arbeitsethik heilig war. Obendrein schützten 5.000 km breite Wassergräben dieses Land vor allen Feinden. 1914 wäre es Europa unter Aufbietung aller Flotten und Heere vielleicht noch gelungen, die USA zu erobern, 1940 nicht mehr. Die Europäer haben sich bei diesen Gelegenheiten entschieden, lieber miteinander zu raufen, als die USA zu behelligen. Statt dessen holte man sich aus den USA Waffen und Munition, lieh sich Geld - und sanierte deren Wirtschaft. Zum Schluß lud man sie noch ein, hier ein bißchen mitzuspielen. Was die USA auch gerne taten.
>Die USA waren 1914 so gut wie bankrott, sie waren 1940 so gut wie bankrott und sie sind 2004 so gut wie bankrott. 1914 sanierte sie der erste Weltkrieg, 1940 der zweite Weltkrieg und 2004 wird ein göttlicher Eingriff stattfinden. Über kriegerische Lösungen sind wir zivilisierten Völker schließlich hinweg. Und Deutschland kann militärisch noch nicht einmal Frankreich bedrohen, diesmal nicht. Also können die USA diesmal auch nicht Frankreich zu Hilfe kommen.
>Zukunft
>Neben dem allseits bekannten George Walker Bush gibt es eine weitere Person, die in den USA alles kontrolliert und lenkt. Nein, nicht Ariel Sharon, sondern Alan Greenspan. (Falls jemand falsch geraten hat: der ist immerhin auch Jude.)
>Old Greeny kontrolliert die FED, die Nationalbank der USA. Wie es sich für einen guten kapitalistischen Staat gehört, ist das ein privates Institut, das sich einen feuchten Kehrricht um staatliche Vorgaben schert. Nachdem die FED die amerikanischen Konsumenten mit billigen Hypothekenkrediten überschüttet hat, zieht sie jetzt langsam die Zinsen an. Und da der typische amerikanische Immobilienbesitzer mindestens so intelligent ist wie unser Finanzminister Eichel, hat dieser genau wie jener keine langfristige Zinsfestschreibung vereinbart. Folglich verteuert jede Zinserhöhung sofort alle Kredite der amerikanischen Haushalte. Bis die Immobilienblase platzt. Wenn mit 250.000 Dollar beliehene Immobilien verkauft werden und die Interessenten nur 50.000 Dollar bezahlen...
>Doch da gibt es Abhilfe. Man nimmt Papier, bedruckt es grün und achtet darauf, daß "Dollar" dabei irgendwo auftaucht. Das nannte man einstens Inflation, aber solche barbarischen Urzeitbegriffe braucht man heute nicht mehr.
>Bei 20.000 Dollar Stundenlohn muß man nur einen Tag arbeiten - mit Überstunden - und kann endlich seine Hypothekenschulden tilgen. Auch der Staat kann mit diesem bedruckten Papier seine Sorgen loswerden - und den Chinesen kauft man damit die Staatsanleihen ab, die diese gebunkert haben.
>Wenn das alles gegriffen hat, wird der arme Alan Greenspan gefeuert. Er muß natürlich nicht nach Israel ausreisen, er hat schließlich einen amerikanischen Paß. In der FED-Ära nach Greenspan führen die Amis einen neuen Dollar ein, einen Golddollar. Gold haben sie schließlich genug (die größten Goldreserven der Welt). Der Staat ist entschuldet, andere Staaten hingegen bekommen ein Problem, wenn ihre Dollars im Verhältnis 1:1 Billion abgewertet werden (eine deutsche Billion, mit 12 Nullen, keine Ami-Billion mit 9 Nullen). Doch dafür werden sie weiterhin von ihren amerikanischen Freunden beschützt. Nach dieser Total-Entschuldung steht der Gigant nämlich auf goldenen Füßen.
>Leider kein Krieg, liebe Mitforis. Haben die USA nicht nötig. Sie haben schließlich Gold. Doch was, wenn doch... 5.000 km Wassergräben schützen nicht gegen islamische Terroristen. Und wird der Krieg nicht längst geführt? Ja, er wird. Anders als im 20. Jahrhundert sind die Amis im 21. Jh auf eigenem Boden gefährdet. Sie gleichen damit einem Bären, der in einen Heerzug von Treiberameisen geraten ist. Der Bär ist jeder Ameise millionenfach überlegen - aber es gibt eben Millionen Ameisen. Und wenn der Bär nicht schleunigst flieht, bleiben von ihm nur abgenagte Knochen übrig.
>Optimale Handlungsstrategie für die USA:
>Verschuldung auf die Spitze treiben, dann Dollar "erneuern" - und ihre Finanzmacht zementieren. Und GWB geht als großer Präsident in die Geschichte ein.
>eine Meinung made by
>MPW
>-Fortsetzung folgt-



Antworten: