Putin im Licht der Psychophysiognomik

Geschrieben von another am 31. Januar 2001 19:36:31:

Meinen persönlichen Eindruck von Putin kann man mit dem Satz 'Dieser Mann hat etwas vor.' umschreiben, er ist auch, offen gesagt, derzeit der einzige bedeutende Politiker dem ich, wenn seine Ziel auch noch so fragwürdig sein mögen, mehr Kompetenz als Dekadenz unterstelle!
Dazu eine Analyse, die ich gerade im Netz fand (war das nicht schonmal Thema hier?!):

(...)
Für den Psychophysiognomen stellen sich die gleichen Fragen wie für die Öffentlichkeit: Wer ist Putin? Was ist von Putin zu erwarten?

1. Wir fragen uns zunächst: Zu welchem Naturell zählt Putin? Wir erinnern uns, dass das Naturell über die Hauptlebensrichtung eines Menschen Auskunft gibt, über die Hauptrichtung der Bedürfnisse, der Gefühle, des Denkens und des Handelns. Wir erinnern uns auch, dass in einer sozialen Gemeinschaft das harmonische Naturell, wenn es leitend ist, die für die Gemeinschaft günstigste Wirkung erzielt.

Als ein typisches Merkzeichen eines disharmonischen Naturelles gilt es, wenn ein Mensch anders sein, erscheinen und wirken will, als er wirklich ist. Ist dies sozusagen seine zweite Natur, seine zweite Haut geworden, ist dieses Rollenverhalten so chronifiziert, dass es keiner bewussten Anstrengung mehr gebraucht, dann ist es konstitutionell geworden.

Putin präsentiert sich in seinem Verhalten möglichst breit und gewichtig, wobei er beim Gehen stark seitswärts gerichtete Oberkörperbewegungen macht, was einen recht merkwürdigen Kontrast zu seiner eher feineren Konstitution ergibt. Er will damit den Eindruck von Kraft und Gewichtigkeit vermitteln. Es mag dies auch der Grund dafür sein, dass er sich gerne als Judoka abbilden lässt. Er hat überhaupt eine Vorliebe für Kampfsportarten.

Dabei hat er gewohnheitsmäßig eine Haltung, die man fast als geduckt bezeichnen kann; es ist gerade so, als ob er ständig auf dem Sprung wäre. Der Blick ist oft von unten hervor und seitwärts, was man als das verdeckte und versteckte Beobachten betrachten kann. Es ist dies aber auch der Ausdruck desjenigen, der sich nicht in die Karten blicken lassen will. Dies wird bestärkt dadurch, dass Putins Augen stets wie von einem Schleier überzogen sind.

Kraft demonstrieren und in verdeckter Weise Schläue entwickeln, um seine eigenen Interessen zu verfolgen, charakterisiert ihn. Er gibt sich als Bär, ist aber Fuchs.

Wir nehmen ernst, dass es Putin von vorrangiger Bedeutung ist, Machtmittel anzusammeln und kräftig einzusetzen und dass er zu allerlei Ränken und rankünen Taten aufgelegt ist.

Putins Naturell wollen wir als eine nicht seltene Sonderform des disharmonischen Naturelles bezeichnen.

Konnten wir in der Zeit vor Michail Gorbatschow im Kreml die massigen Lombroso-Typen, bei denen die disharmonischen physiognomischen Merkzeichen offen zu Tage lagen, reihenweise beobachten, so ist Putin im Machtanspruch und in der letztendlichen Machtdurchsetzung mit jenen zwar gleich; seine Kommunikationsmittel sind jedoch differenzierter,  raffinierter, raffinierter täuschend, intelligenter und seine Physiognomie trägt die Disharmonie diskreter zur Schau.

Es ist gerade Letzteres, das in der Weltöffentlichkeit die Zweifel erzeugt und keine Gewissheit und Sicherheit zulässt.

2. Im Anschluss an die Beschreibung seines Naturelles und des Augenausdruckes kann man bemerken, dass nicht nur er persönlich die Wirkung von Stärke und Überlegenheit erwecken will; das ist nicht nur sein persönliches Ideal, das überträgt er auch auf sein Wirkungsfeld. So wie er irgendwann in seiner Jugendzeit der Starke und Schlaue sein wollte, so schlug er sich auf die Seite des Starken, den sowjetischen Staat, und des Schlauen, den KGB. Nun kann man wohl davon ausgehen, dass er diesen starken Staat mit den raffinierten Einrichtungen wieder schaffen will. Eine Restauration und Modernisierung alter vorgeschobener Posten Russlands, etwa in Nordkorea oder auf Kuba, ist wohl zu erwarten. Eine Restauration des Systems von Satellitenstaaten der Sowjetunion wäre ihm wohl recht, wenn sich dies verwirklichen ließe. Eine NATO-Osterweiterung wird bei ihm wohl auf vorsichtigen, jedoch nicht weniger entschiedenen Widerstand stoßen.

3. Die kräftige Unterstirn zeigt, dass er am liebsten mit mess- und wägbaren Realitäten rechnet. 
In Verbindung mit seinem Naturell zeigt seine Unterstirn, dass er lieber eine ausreichende Anzahl an Raketen, Flugzeugen, Schiffen und Panzern hat, die mit angemessen modernen Waffen bestückt sind, als Friedensverträge.

Ganz seinen Erfahrungen als sowjetischer Geheimdienstler folgend, vertraut er nicht auf das, was gesagt und geschrieben wird.

4. Von einem besonderen Interesse ist die Bildung von Putins Seitenhaupt.

Die Breite von 8 bis 8 (auf der nebenstehenden Abbildung) zeigt den besonders ausgesprägten Sinn für die Dynamik der Wirtschaft und den leichtfüßigen, mobilen Charakter des Geldes.

Die plastische Bildung des Seitenhauptes in der Partie 7, 8 und 9 zeigt das starke persönliche Streben nach Besitz und ein Talent für den Umgang mit den dynamischen Abläufen moderner Wirtschaft.

Die Bildung der Oberstirn und des oberen Seitenhauptes sowie die lange Willensachse (14) und die vergleichsweise kürzere Liebesachse (13) zeigt, dass die Wirtschaftspolitik Putins weniger eine soziale sein wird. Vielmehr ist davon auszugehen, dass er die mobilen Möglichkeiten des Geldes vorab zur Vermehrung seiner persönlichen Macht und der militärischen Stärkung des Landes verwenden wird. 

Nochmals: Er will als Bär beeindrucken, ist aber Fuchs.

Er wird die dynamischen Möglichkeiten der globalen Wirtschaft in der Weise zu lenken versuchen, dass sein Land direkt davon profitieren kann. Er wird sich also um die Attraktion für Investoren kümmern. Die Annahme, dass Putin durch wirtschaftliche Bindungen gezähmt werden kann, geht wohl zu weit.

5. Die feineren Formen der Nase und des Gesichtes zeigen die Beeindruckbarkeit, die Wendigkeit und die Anpassungsfähigkeit.

Es gibt wohl Momente, die sein Gemüt rühren. Davon abzuleiten, er würde sein Handeln nach feineren und weicheren Gefühlen richten, ist verkehrt. Steht er nicht unter direktem, das Gemüt rührendem Einfluss, verfolgt er egomane Ziele (14).

Diese Ziele trägt er nicht mit Getöse vor. Es ist zu erwarten, dass er Wesentliches überhaupt nicht kommuniziert oder in einer diskreten Form, die mehr verschleiert als klärt. Es ist zu erwarten, dass er manches Mal im direkten Kontakt mit der Öffentlichkeit scheinbar vernünftige Zugeständnisse macht, dann aber doch in ganz anderer Weise seine Anordnungen trifft und handelt. Man kann auch sagen, angesichts des Ausdrucks der Augen, dass ein gewohnheitsmäßiger Umgang mit der Unwahrheit besteht. Sein Intellekt betrachtet sowohl Wahres wie auch Unwahres als erlaubte Mittel im Spiel um die Macht.

6. Es ist davon auszugehen, dass Wladimir Putin solche Menschen in die für ihn wichtigen Positionen bringen wird, die bereit sind, seinen Zielen zu dienen und ihm zu nützen, die auch bereit sind, den Widerspruch zwischen veröffentlichter Regierungspolitik und tatsächlichem Handeln mitzutragen. Es ist kaum anzunehmen, dass er auf diese Weise Mitarbeiter erhalten wird, die ein harmonisches Naturell haben und denen Korrektheit, Ehrlichkeit und das Volkswohl wesentlich sind. Es ist zu erwarten, dass diejenigen, die sich seine Vorstellungen nicht zu eigen machen und verwirklichen, weggedrängt werden.

7. Es ist nicht anzunehmen, dass Putin in seinem Land die Demokratie stärken wird, wohl aber ist zu erwarten, dass er straffen Gehorsam erwartet.

Es ist auch nicht anzunehmen, dass er Russland zu einem Staat, in dem die Bürger alle Freiheiten und rechtlichen Möglichkeiten haben, gestalten wird.

Wenn Putin sagt, er wolle eine Diktatur des Gesetzes, dann darf man nicht übersehen, dass er sich als obersten Gesetzgeber und als Brotherrn der Richter betrachtet. Dementsprechend erwartet er, dass seine Vorstellungen in der Rechtspraxis Eingang finden.

8. Immerhin ist auch davon auszugehen, dass Putin die Stellung Russlands in der Welt stärken wird. Er strebt an, seinen persönlichen Einfluss und den Einfluss Russlands in der Welt zu vermehren. Dass er dies mit taktischem Geschick und raffinierter Klugheit angehen wird, ist zu erwarten.

Präsident Putin ist kein Garant für Frieden und eine gute soziale Entwicklung in seinem Land.

Es ist daher zu empfehlen, dass Putin in internationale demokratische Organisationen persönlich eingebunden wird, um – nach Möglichkeit – eine schlimmere paranoide Entwicklung zu verhindern.

Quelle: http://www.carl-huter.ch


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