Verschwörungen contra objektive Analyse.

Geschrieben von Guerrero am 09. September 2004 20:08:26:

Als Antwort auf: Re: Verschwörungen geschrieben von Bonnie am 09. September 2004 09:47:16:

>Hallo Johannes,
>stimmt, Verschwörungstheorien haben VIEL, wenn nicht alles, mit Vertrauen oder Mißtrauen in die Autorität zu tun.
>Du hältst Chemtrails nicht für möglich bzw. nur, wenn die anderen SEHR gute, äußerst gute, absolut unwiderlegbare Argumente haben. Damit hast du einen Anspruch an die Argumente, die kaum erfüllt werden können. Durch diese Ausgangslage wirst du selten an Verschwörungstheorien glauben. Was steckt dahinter ? Die Meinung "Die da oben, die werden das schon richtig machen". Was mir auch noch auffällt, du bist der Meinung, die anderen sollen beweisen. Die Beweislast wird auf die anderen gelegt und du lehnst dich entspannt zurück.
>Eigentlich kann man dich zu dieser entspannten Haltung nur beglückwünschen. Du mußt gute Erfahrungen mit Autoritäten gemacht haben. Damit meine ich jetzt: Eltern, Lehrer, Chefs etc...
>Andere haben nicht so gute Erfahrungen gemacht. Diese Haltung "Wenn ich nicht aufpasse, was die da oben machen, bin ich im Endeffekt der Leidtragende" spiegelt sich in den Verschwörungstheorien (in den meisten) wieder. Ich selbst zähle mich dazu. Von daher bin ich "anfällig" für Verschwörungstheorien und benötige eben nicht so unwiderlegbare Argumente, um zu glauben, die da oben machen auch ganz gravierende Fehler und ich muß aufpassen und mich schützen. Auch lege ich nicht die Beweislast auf die anderen, sondern überlege immer, wie ich selbst mit beweisen oder widerlegen kann. Das ist natürlich oft - wenn mir die technischen und naturwissenschaftlichen Kenntnisse fehlen - ein hoffnungsloses Unterfangen *gg*.
>Zu guter Letzt ein chinesisches Sprichwort, daß mir gerade zugespielt wurde (Zufall???? *ggg*), das in meinen Augen perfekt zu Verschwörung paßt:
>Jedes Ding hat drei Seiten:
>Eine, die Du siehst,
>eine, die ich sehe
>und eine, die wir
>beide nicht sehen.
> --Chinesisches Sprichwort
>Liebe Grüsse, Bonnie
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Buen día.

Reden wir doch einmal über ein reales Beispiel.
Von dir selbst vorgebracht.
Da kann man ab besten erkennen,
wie die Verschwörungstheoretiker vorgehen.

Du sprachst von dem Einsturz des WTC, der den Eindruck einer
Sprengung machte.

1. Richtig. Der Eindruck entsteht.
Nun ist für den VT der Verdacht, ja im Grunde die Gewissheit
gegeben. So war es!
Der "Andere" soll nun den Gegenbeweis oder die
Gegenargumente vorbringen.


2. Ein objektiver Mensch hat auch den Eindruck einer Sprengung.
Er fragt sich nicht nur was spricht dafür (der Eindruck) sondern
auch, was spricht dagegen.
Fragt sich dies auch der VT?

Der Objektive sieht, dass die Träger in dem Stockwerk nachgeben,
in das das Flugzeug reinflog.
Er fragt sich nun, wann wurden wohl die Sprengladungen dort
an den Trägern angebracht?
Nach dem Reinflug des Flugzeuges ist das wohl nicht möglich.
Vorher? Dann wäre die Sprengung im Augenblick des Einfluges in die Luft gegangen.

Er sagt sich ausserdem,
wenn hohe Temperaturen auf Stahlträger einwirken wird die
Festigkeit über die Dauer immer geringer.
All dies spricht dafür, dass die Träger nicht gesprengt wurden,
sondern das Attentat selbst die Ursache des Einsturzes war.

Warum kann ein VT diese Gedankengänge nicht auch erzielen?
Sind diese zu komplex oder gar abwegig?

Und.
Hat das was damit zu tun, dass derjenige,
der nicht den Verschwörungstheorien glaubt,
alles blind glaubt, was ihm vorerzählt wird?

Wenn ich so die Diskussionen in anderen Foren sehe wo die VT
sich gegenseitig in ihren Meinungen hochjubeln und beweihräuchern,
dann habe ich den Eindruck,
das diese alles "blind" glauben,
was nur in ihrem "Weltbild" der Verschwörungen,
speziell der "Bösen USA - Macht" reinpasst.

Saludo
Guerrero




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