Fälschungsverdacht und Quellenforschung

[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen ]

Geschrieben von franke43 am 15. Januar 2002 07:41:35:

Als Antwort auf: Die beste Prophezeung von allen geschrieben von Nebuchadnezzar am 14. Januar 2002 19:18:53:

Hallo

Auch ich kenne diese "Prophezeiung nun schon einige Jahre.

Etliche Leute sind der Meinung, dass es sich um eine Fälschung
handelt. Dafür können mehrere Argumente angeführt werden,
nicht nur die hier bereits von anderen genannten.

Der Templerorden in Jerusalem könnte um 1100 durchaus ein
Mitglied Johannes gehabt haben, ohne dass die Geschichts-
forschung das nachweisen kann. Das ist also ein schwaches
Gegenargument.

Aber:

Wenn eine mittelalterliche Handschrift vorliegt, warum zeigt
man sie nicht oder gibt sie als Faksimile wieder ?

Und selbst wenn es eine spätere Abschrift sein sollte, wo ist
die C14-Datierung ?

Und wenn der Originaltext vorliegt, warum wird dann nicht das
lateinische Original zusammen mit der Übersetzung veröffentlicht ?

Das sind Fragen, die sich die Herausgeber des Textes gefallen
lassen müssen.

Allerdings kann auch eine spätere Fälschung präkognitive Inhalte
(Prophezeiungen) beinhalten. Ein Paradebeispiel ist die Malachias-
prophezeiung, die eben nicht aus dem Mittelalter, sondern aus der
Zeit kurz vor 1600 stammt, aber trotzdem prophetisch inspiriert
ist.

Daher wäre hier strenge Quellenforschung angesagt:

Wie weit lässt sich der Text zurückverfolgen, und wie sieht der
lateinische Originaltext aus ? Auch da kann man nämlich sehen,
wenn das typisches mittelalterliches Kirchenlatein ist.

Was ich mit Quellenforschung meine ? Soeben habe ich wegen einer
anderen prophetischen Quelle (Anton Johansson) mit der königlichen
Bibliothek in Stockholm Kontakt aufgenommen. Dort will ich
versuchen, in der Mikrofilmbibliothek nach den angeblichen
Zeitungsartikeln forschen, in denen berichtet wird, wie Anton
Johansson zum Jahreswechsel 1913/14 in Stockholm versucht haben
soll, die politische Führung vor dem bevorstehenden 1. Weltkrieg
zu warnen. Diese Zeitungsartikel wären eine erstrangige Quelle.
Diese Quellendforschung wird mich aber mindestens einen ganzen
Tag in der KB in Stockholm kosten.

Gruss

Franke 43
Alles ist nicht Gold, was glänzt,
aber nicht alles ist wertlos, nur
weil es kein Gold ist

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