@Falk: Bezug: Prophezeiung aus Dömitz
Geschrieben von Fred Feuerstein am 30. August 2004 19:45:09:
Hier die versprochene Recherche:
Im Posting von Falk Anfang August brachte er eine vllt. interessante Prophezeiung aus Dömitz, welche auszugsweise im Buch:"Das Übersinnliche im Weltkriege" von 1917 (Bruno Grabinski) stehen soll: (http://www.f23.parsimony.net/forum53379/messages/120285.htm
Falk schrieb:
"Aus dem Grabinski - Text läßt sich schließen, daß die Prophezeiung wesentlich umfangreicher sein muß und dies nur Auszüge sind."Ausgehend davon habe ich recherchiert und über subito versucht an den Originalartikel "Weltkrieg in der Untersbergsage" aus dem "Zentralblatt für Okkultismus", Ausgabe Dezember 1915 zu gelangen.
@Falk: Den Artikel "Weltkrieg in der Untersbergsage" gibt es nicht im Zentralblatt für Okkultismus", Ausgabe Dezember 1915 , oder sie haben ihn nicht gefunden. Zugeschickt wurde mir folgender Artikel der gleichen Ausgabe:
"Vorzeichen des Krieges"Fragen: - lautet der Name des Artikels: "Weltkrieg in der Untersbergsage"
- Ausgabe Dez. 1915 korrekt?
- Hast du das Buch "Das Übersinnliche im Weltkriege" von 1917 (Bruno Grabinski)
- Wäre es möglich den kompletten Abschnitt einzuscannen, oder vllt. sogar das ganze Buch und es hier zu posten? (im Antiquariat derzeit zu EUR 29, ist mir zu teuer)
(Copyright gibt es für so alte Schinken ja nicht mehr :-))
Hier der zugeschickte Artikel, den ich über Finereader eingescannt habe:— 682 —
Vorzeichen des Krieges.*)
Von M. Jamernegg.
Wenn ich in meinen Erinnerungen zurückgehe, so kann ich manches mitteilen, was ich einst erzählen hörte von Großmutter und anderen Bekannten. So sagte man auch, wer die Neunziger Jahre (1890 bis weiteres) überlebt, der muß einen eisernen Kopf haben; auch, wenn man anfangen wird, blaue und rote Hüte zu tragen und die Kleidertracht jede Woche wechselt, sich die Stadtleute wie die Land-leute kleiden und umgekehrt, wenn die Städter eine besondere Vor-liebe für das Almgehen haben werden und dort Feste veranstalten, so ist die Zeit nahe, wo der lange vorher prophezeite Weltkrieg aus-bricht.
Auch hörte ich sagen, in .diesem Kriege werden so viele Männer umkommen, daß die heiratsfähigen Mädchen dann um einen Stuhl streiten werden, auf dem ein Mann gesessen hat. ;
Auch das ist mir erinnerlich, daß erzählt wurde, daß heim Ge-treideschnitte und überhaupt bei den Feldarbeiten nur alte Männer, Weiber und Kinder beschäftigt sein werden, die jüngeren, gesunden Männer müßten fort, für das Vaterland zu streiten.Was die Untersbergsage betrifft, wurde mir mitgeteilt, daß man zu einer gewißen Stunde eines bestimmten Tages im Jahre Trompeten-klang und Kommandoworte ans dem Innern erschallen höre. Nach einer Sage soll Kaiser Karl, nach einer andern Friedrich Rotbart-Bar-barossa samt seinen Getreuen in diesem Berge im tiefsten Schlafe liegen. Der Kaiser selbst soll an einem steinernen, runden Tische sitzen und an dem oben erwähnten Tage aufwachen und fragen, ob die Zeit bereits da sei. Dann schickt seine Tochter die Zwerge aus, damit sie nachsehen, ob die Raben noch den Berg umkreisen. Ist dies noch der Fall, dann läßt er sich mit einem Seufzer wieder in seine vorige Stellung nieder. Wenn sein Bart dreimal den Tisch umkreisen
*) Wenn auch die nachfolgenden Mitteilungen keine wissenschaftliche Be-weiskraft haben, so sind wir der geehrten Einsenderin doch dafiir dankbar und bringen sie gern zur allgemeinen Kenntnis, da sie die Aufmerksamkeit auf das weite, aber noch so wenig bearbeitete, d. h. von sachkundigen Okkultisten umfassend und gründlich, systematisch bearbeitete Gebiet des sogenannten Volksaberglaubens lenken. Zweifellos birgt dieses' Gebiet eine Fülle fruchtbarer Anregungen zur tie-feren Erforschung der Zusammenhänge in den Naturerscheinungen und auch noch wenig geklärte Tätigkeitsweisen der Lebenskraft im allgemeinen, der Psyche im besonderen. Wenn Mitteilungen wie die folgenden und ähnliche, in meinem Buche über den „Weltkrieg 1914 in der Prophetie" angeführte dazu beitragen, systematische Studien und F'orschungen im obigen Sinne zur fördern, so würden sie neben der Unterhaltung einen tiefernstenZweck erfüllen. A. G.-W,
-- 683 —kann, dann ist der Tag nahe, wo sich die Raben nicht mehr sehen lassen. Dann weckt ihn seine Tochter mit den Worten: „Jetzt ist es Zeit!" Der sagenhafte Kaiser nimmt sein Schwert und heißt seine Mannen sich rüsten zum Streite, der auf der Walserheide ausgefochten werden wird; sie eilen den deutschen Heeren zu Hilfe und siegen. Auf dem Birnbaum (Zusatz I) werden drei Kaiser ihre Schwerter auf-hängen; auf dem Walserfelde wird es viele Rinnen geben, in. denen das Blut der Gefallenen sickert.
In meinem gegenwärtigen Wohnorte wohnt ein' 72 jähriger Grundbesitzer. Im Jahre 1913 bemerkte dieser Mann, daß es in -der Christnacht ein heftiges Windesstoßen gab. Darauf äußerte er sich manchmal, daß nun bald ein Krieg ausbrechen werde, er spüre es aus einigen Anzeichen.*) Er kaufte auch tatsächlich im Frühjahre 1914 einen Wiesengrund für 6000 Kronen an, um, wie er sagte, sein flüssiges Geld in Grund und Boden anzulegen. Dieser habe auch-bei Kriegs-zeiten immer seinen Wert.
Auch als sich ein wildes Tier seit Mai 1913 in der nahen Stubalpe bemerkbar machte und Schafe niederriß; Kälber und Kühe anfiel; diesen aus den Flanken Stücke Fleisch herausfraß, da meinte dieser alte Mann: „Das ist ein schlechtes Zeichen. Wenn so ein wildes Tier in die Gegend kommt, dann gibt es meistens einen schlimmen Krieg und Teuerung."
Ich dachte mir, dies wird wohl nur eine Idee des Mannes sein, aber auch das hat sich bewahrheitet. Das Raubtier, ein Wolf (Zu-satz III), wurde nach vielen vergeblichen Bemühungen (das ganze Stubalpengebiet war voll von Gendarmen, Jägern, Treibern), erst nachdem es ins Koralpengebiet wechselte, erlegt.
Es wurde öfters erwähnt, daß nach dem großen Kriege die Häuser so billig werden, daß man um einen alten Taler eine Wohnstätte wird kaufen können; es wird so wenig Menschen geben, daß viele Woh-nungen leer stehen und die Felder brach (unbearbeitet) liegen müssen.Wahrscheinlich ist beim alten Taler wohl der numismatische Wert gemeint, da ja viele Leute noch aus Liebhaberei solch alte Erb-stücke aufbewahren. —
In neuer Zeit wurde auch manchmal in gehässiger Weise über die Neubauten, Schulhäuser, öffentlichen Gebäude u. dgl. gesprochen und diese als Kasernen bezeichnet, die wie Pilze aus dem Boden herauswüchsen. Heute dienen viele dieser Stätten unseren braven Soldaten als Unterkunft es wird den Verwundeten in denselben die liebevollste Pflege zuteil.
Da sieht man, wie oft in einem unbedachten Wort eine bittere
-Wahrheit steckt.") Fs wäre uns sehr wertvoll, wenn solche Leute Genaueres über die Art ihrer Wahrnehmungen und über die Anleitung zur Beachtung von sonst doch meist als bedeutungslos übersehenen Vorgängen bekannt geben. Sie. wurden dann der Forschung einen guten Dienst erweisen. , A. G.-W,
— 684 -
Im verflossenen Sommer 1914 wurden viele Becherpilze (Zusatz IV) auf Feldern und in Gärten gefunden, die beinahe leer waren. Da '•meinten manche hiesige Bewohner, daß dies ein trauriges Zeichen sei; es deute darauf hin, daß schwere Zeiten kommen, daß die Men-schen. kaum: das Notwendigste an Lebensmitteln haben werden und daß alles sehr, karg und nichts sättigen wird.
(Nun, es hat beinahe den Anschein, denn die Teuerung ist hier .groß,.Mehl beinahe keines mehr zu bekommen.)
Es war im vergangenen Frühjahr eine starke rötliche Färbung des Morgen-.und Abendhimmels zu bemerken. Ältere Leute deuteten daraus, 'daß es einen furchtbaren Krieg geben werde und viele junge Leute zugrunde gehen müssen.
Als, weiland seine; k. k. Hoheit Erzherzog Franz Ferdinand (Zu-satz; 11), seine Reise nach Bosnien antrat, war es mir so sonderbar zu .Mute.,: Ich dachte mir, wenn ich den hohen Herrn nur warnen könnte, (Wenn er nur krank würde, damit er nicht fort könnte. Ich habe für 'den Erzherzog sowie seine Gemahlin und Kinder stets besonders ge-schwärmt und immer, wo ich ein Bild fand, es mit Vorliebe betrachtet.
Zusätze I. D e r B i r n b a u m a u f d e m W a l s e r f e I d.
(Adelbert von Chamisso.)
1. Es ward von unsern Vätern mit Treuen uns vermacht.
Die Sage, wie die Väter sie ihnen überbracht:
Wir, werden unsern Kindern vererben sie aufs neu.
Es wechseln die Geschlechter, die Sage bleibt sich treu.2. Das. Walserfeld bei Salzburg— bezeichnet ist der Ort —
Dort steht ein alter Birnbaum verstümmelt und verdorrt;
das ist die rechte Stätte, der Birnbaum ist das Mal,
Geschlagen und erwürget wird dort zum letzten Mal.3. Und ist die Zeit gekommen und ist das Maß erst voll,
Ich sage gleich das Zeichen, woran man's kennen soll.
So wogt aus allen Enden der sündenhaften Welt'
Der Krieg: mit seinen Schrecken heran zum Walserfeld.4. Dort wird es ausgefochten, dort wird ein Blutbad sein;
Wie keinem' noch die Sonne verliehen ihren Schein;
Da rinnen rote Ströme die Wiesenrain' entlang;
Da wird der Sieg den Guten, den Bösen Untergang.5. Und wenn das Werk vollendet, so deckt die Nacht es zu,
Die müden Streiter legen auf Leichen sich. zur Ruh';
Und-wenn der junge Morgen bescheint das Blutgefild
Da wird am Birnbaum hängen ein blanker Wappenschild.— 685 —
6. Nun-sag' ich euch das Zeichen, Ihr wüßt' den Birnbaum dort,
Er trauert nun entehret, verstümmelt und verdorrt.
Schon dreimal abgehauen, schlug dreimal auch zuvor
Er schon aus seiner Wurzel zum stolzen Baum empor.7. Wann nun sein Stamm, der alte, zu treiben neu beginnt
Und Saft im morschen Holze aufs neu lebendig rinnt
Und wann den grünen Laubschmuck er wieder abgetan,
Das ist das erste Zeichen, es reift die Zeit heran.S. Und hat er seine Krone erneuert dicht und breit,
So rückt heran bedrohlich die lang' verheißne Zeit;
Und schmückt er sich mit Blüten, so ist das End nah;
Und trägt er reife Früchte, so ist die Stunde da.9. Der heuer ist gegangen zum Baum und ihn befragt,
Hat wundersame Kunde betroffen ausgesagt:
Ihn wollte schier bedünken, als rege sich der Saft
Und schwöllen schon die Knospen mit jugendlicher Kraft.10. Ob voll das Maß der Sünde? Ob reifet ihre Saat
Der Sichel schon entgegen? Ob die Erfüllung naht?
Ich will es nicht berufen; doch dünkt mich eins wohl klar;
Es sind die Zeiten heuer gar ernst und sonderbar.
II Die weiße Gemse weiland des Erzherzog-Thronfolgers In den „Mitteilungen des niederösterreichischen Jagdschutzvereines ist
folgende Notiz enthalten: Ende August 1913 erlegte Erzherzog Franz Ferdinand in
den Gollinger Bergen eine Gemse von silberweißer Farbe ein außerordentlich
seltenes Stück, das er sofort dem seit 20 Jahren bei ihm beschäftigten Kammer-
präparator A. F. Abraham in Wien übergab. Während der Erzherzog sich seines
Jagdglückes freute, lastete es auf allen Salzburger HochGebirgsjägern wie ein Alpdruck als sie davon hörten. Denn unter ihnen ist der Aberglaube verbreitet jeder Jäger, der eine weiße Gemse erlegt, müsse binnen Jahresfrist sterbenWirklich bewahrheitet sich in diesem Falle der Aberglaube auf die schrecklichste Art. Denn Ende August 1914 jährte sich der Abschußtag, und Erzherzog Ferdinand schläft, durch gedungene Mörder getötet, in seiner Gruft zu Artstetten den ewigen Schlaf.
III D e r W o l f v o n d e r S t u b a l p e, genannt Bauernschreck, wurde im
Monate März vom gräflich Henkel-Donnersmark-schen Jäger im vorigen Jahre (1914)
im nördlichen Teile des Koralpengebietes erlegt, in Graz zur Besichtigung gegen
Entgelt ausgestellt und nach Wolfsberg in Kärnten gebracht, dort präpariert und
im Rathause aufgestellt.IV Die kleinen Becherpilze, auch Nestlinge, Trommelpilze, lat
Cyathus: wurden in den Monaten August, September. 1914 in den Gärten und auf
den Feldern in großer Mehrzahl beobachtet. Es war im Innerndieser kleinen
Becherpilze der Boden bedeckt, sonst waren sie leer. Sind sie voll, ist Aussicht auf gute Zeiten; im ändern Falle ist Mangel an Lebensmitteln und Hungersnot zu befürchten.V Tatsächlich sind auch aus diesem kleinen Orte die meisten jungen und
älteren Männer fort; einige bereits in fremder Erde ruhend, andere in Gefangen-
schaft, wider andere zu Krüppeln geworden.-------------------------------------------------------
mit freundlichen Grüßen
Fred