Militärs drängen Kreml zur Konfrontation mit USA

[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen ]

Geschrieben von H.Joerg H. am 15. Januar 2002 03:50:51:

Hallo!

Moskau ist geschockt, weil Washington Atomsprengköpfe doch nicht verschrotten will-Bush verliert Vertrauen in Russland.

Die Russen sind enttäuscht von den USA. Die Ankündigung Washingtons, einen Großteil der 4800 bis 5300 Atomwaffen, die binnen zehn Jahren abgebaut werden sollen, nun doch in Reserve zu halten, hat die politische Elite Moskaus ernüchtert. Russland war davon ausgegangen, dass die Sprengköpfe zerstört würden. Nun mehren sich die kritischen Stimmen, die dem Präsidenten George W. Bush mutwillige Täuschung vorwerfen. Die Militärs drängen den Kreml zurück in die Zeit der Konfrontation.

"Bush geizt mit Sprengköpfen", titelte gestern die Moskauer Zeitung "Kommersant". Sie zitierte eine anonyme "hochrangige Quelle" im russischen Armee-Generalstab: "Wir akzeptieren den US-Beitrag zur Abrüstung nicht. Sie wollen lediglich ein paar Hundert alte Sprengköpfe verschrotten. Das ist lächerlich."
Seit George W. Bush seinem Gast Wladimir Putin im November 2001 in Texas versprochen hatte, das US-Atomarsenal von 7000 auf 1700 bis 2200 Sprengköpfe
zu verkleinern, witterte die alte Garde der russischen Militärs und Rüstungsexperten Verrat.

Dass der Amerikaner die Vereinbarung nicht schriftlich fixieren wollte, galt den misstrauischen Russen als ein Indiz für böse Hintergedanken der "neuen Partner".
Im Unterschied zu Bush war Putin bereit, die entsprechenden Abrüstungsmaßnahmen Moskaus (von etwa 6000 auf rund 1500 Sprengköpfe) in einem Vertrag festzuhalten.

Nun sehen sich die Skeptiker bestätigt. "Der Verzicht der USA auf eine physische Zerstörung der Sprengköpfe macht die Abrüstung absolut sinnlos. Binnen kürzester
Zeit könnten die Amerikaner wieder zum Niveau von Start-I (rund 4500 Atomwaffen) zurückkehren." "Das sieht nach Betrug aus", sagte gestern der Rüstungsexperte
der russischen Akademie der Wissenschaften, Alexei Pikajew.

Nach der Meinung von Pikajew wäre Russland in diesem Fall benachteiligt. Denn sein Land könnte die abgebauten Raketen nicht lagern. Die veraltete Technik müsste vernichtet werden. "Die Amerikaner wissen, dass wir in jedem Fall schwächer werden", so der Wissenschaftler.
Das russische Außenministerium forderte die USA unmissverständlich dazu auf, die nukleare Abrüstung "radikal, kontrolliert und unumkehrbar" zu vollziehen.

Wieder glaubt ein Teil der Russen, dass ihre "Großmacht" weltweit nicht ausreichend gewürdigt wird. Schaffen es Russland und die USA bei den Konsultationen am 15.-16. Januar nicht, das Problem Abrüstung zu lösen, wird möglicherweise bald im Parlament und im Volk eine neue Welle des Antiamerikanismus aufkommen. Unter diesen Umständen wird es dem Präsidenten Putin noch schwerer fallen, seinen prowestlichen Kurs beizuhalten. Schon heute drängt ein Teil der Moskauer Elite den Kremlchef dazu, sich von der US-Führung zu distanzieren und aus der internationalen Anti-Terror-Koalition auszuscheren.

"Die antiterroristische Operation in Afghanistan ist nur eine Tarnung für die USA, weltweit ihre militärsche Diktatur zu etablieren", sagte vor zwei Tagen
Generaloberst Leonid Iwaschow, der Vize-Präsident der einflussreichen Geopolitischen Akademie. Der Senator und ehemaliger stellvertretender Chef des Generalstabs der Armee, Walerij Manilow, warf der US-Führung "unmoralische Politik" vor.
(Aus der "Rhein-Zeitung" vom letzten Wochenende)

Na, wisst ihr nun, wohin der Kursk, äh Kurs drauf hinsteuert?
Ich weiß es-verrat es aber nicht;-)

Gruß

Jörg

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