Re: Konflikt zwischen dem Iran, USA, Europa und Israel spitzt sich zu
Geschrieben von Johannes am 23. August 2004 14:12:50:
Als Antwort auf: Re: Konflikt zwischen dem Iran, USA, Europa und Israel spitzt sich zu geschrieben von Ingschi am 23. August 2004 13:12:10:
> Auch erinnere ich daran, daß in Israel bereits Jod-Tabletten an die
> Bevölkerung ausgegeben wurden.
Hallo Ingschi,
ja, die Gefahr besteht, daß der Iran aus Angst vor einem Angriff einen Erstschlag führt.
Zu Deinem zitierten Artikel. Da steht zwar 17.08.2004, aber irgendwie scheint er nicht ganz aktuell zu sein. Darauf scheinen sich die israelischen Behörden vorzubereiten.
> Seine Forderung, alle Bautätigkeiten in den Siedlungen einzufrieren, "selbst
> für das natürliche Wachstum" ist zu einem Witz geworden. Sharon hat sich ge-
> rade selbst darüber hinweggesetzt, als er ankündigte, daß 600 neue Häuser in
> der Siedlung Maaleh Adumim (östlich von Jerusalem) gebaut werden sollen.
> Angesandte des amerikanischen Sicherheitsrates und des Außenministeriums
> (übrigens zionistische Juden) baten Sharon praktisch auf Knien, Dutzende der
> nach 2001 entstandenen neuen Siedlungen (sogenannte "Außenposten") zu demon-
> tieren. Sharon hat Bush dies viele Male versprochen - als Gegenleistung für
> die Abkehr von langjährigen Standpunkten der US-Politik. Sharon muß es schwer-
> fallen, die Angesandten nicht auszulachen.In den Berichten über Israel lese ich genau das Gegenteil, Sharon ist nämlich heftig umstritten bis hin zur Regierungskrise, weil er den Hardlinern zu nachgiebig ist:
Israels Ministerpräsident Scharon sucht bei der Linken Rückhalt für einen einseitigen Abzug aus dem Gazastreifen. Er sprach mit dem Chef der Arbeitspartei, Peres.
...
Wegen der Differenzen in der israelischen Regierung über den geplanten einseitigen Abzug aus dem Gazastreifen hat Ministerpräsident Ariel Scharon Sondierungsgespräche für eine Koalition mit der oppositionellen Arbeitspartei aufgenommen.
(http://www.netzeitung.de/spezial/nahost/295288.html)Wenn dann irgendwo eine Erweiterung einer Siedlung erlaubt wird, dann ist das eher eine Beruhigungspille für die Kritiker in den eigenen Reihen, um die Rückzugspläne durchsetzen zu können. Freace sollte also nicht zu sehr nur die Kompromisse betrachten, sondern mehr die Gesamtsituation, also auch die großen Probleme für Sharon wegen dem einseitigen Rückzug.
> Seitdem ist dies ein Muster, das sich immer wieder wiederholt. Die israeli-
> sche Regierung gab 1967 den Befehl zum Angriff (und begann so den 6-Tage-
> Krieg) nachdem sie ein OK vom Präsidenten Lyndon Johnson erhalten hatte, der
> zu diesem Zeitpunkt hoffte, in 1968 wiedergewählt zu werden.Ähm, liebe Freace-Autoren, es mag ja sein, daß sich Israel der Unterstützung der USA sicher sein konnte, aber ist es für Euch etwa schlimm, wenn Israel versucht, sich durch einen Erstschlag vor dem klar geplanten Angriffskrieg zu verteidigen? Wäre es Euch lieber, Israel hätte gewartet, bis die Angreifer in besserer Kampfposition waren und in Israel eingefallen wären?
Das "Muster" ist doch eher, daß die arabischen Staaten während des US-Vorwahlkampfs die Chance sahen, Israel zu vernichten, nachdem sie mit russischer Hilfe aufgerüstet waren. Ende Mai 1967 erklärten diese Länder die totale Mobilmachung - Israel kam 5. Juni 1967 dem geplanten Angriff nur um wenige Stunden/Tage zuvor und konnte sich gegen eine riesige Übermacht retten.
Sorry, aber bei Freace-Artikeln juckt es mich immer in den Fingern, etwas zu schreiben... ;-)
Gruß
Johannes
- Re: Konflikt zwischen dem Iran, USA, Europa und Israel spitzt sich zu Jürgen 23.8.2004 22:54 (0)
- Re: Konflikt zwischen dem Iran, USA, Europa und Israel spitzt sich zu Ingschi 23.8.2004 16:08 (0)