Ähnliche Vorgehensweise
Geschrieben von franke43 am 19. August 2004 11:30:34:
Als Antwort auf: Re: Dazu etwas aus obigem "Schmöckerlink" geschrieben von Kuddel am 18. August 2004 18:49:26:
Hallo
Klar gab es ein ganzes Sammelsurium an
apokalyptischer Literatur, in der auf
diese Weise vorgegangen wurde. Die
Apokalyptik blühte in der Zeit 200 v.Chr.
bis 200 n.Chr.Was beim Buch Daniel erstaunt, ist nicht
die zeittypische Machart, sondern dass
dieses Trostbuch (ja ich glaube es auch)
danach trotzdem kanonisiert wurde.Die kanonisierte Johannesoffenbarung
weicht vom Strickmuster ab, weil sie
nicht mit Geschichtsschreibung anfängt,
sondern mit den 7 Gemeindebriefen.
Deshalb ist sie ja wohl auch kanonisiert
worden. Abweicht auch die Petrusapokalypse,
die man eine "Höllenschau" nennen könnte
und von der viele volkstümliche Glaubens-.
vorstellungen der Katholischen Kirche
sowie die Höllenvisionen von Dante und
Hieronymus Bosch abstammen.Ausserdem berief sich der Johannes der
Apokalypse nicht auf Vorfahren in grauer
Vorzeit, sondern nannte schlicht sich
selbst als den Empfänger der Offenbarung
sowie in etwa Zeit und Ort:Insel Patmos im Jahr 95 oder 96 n.Chr.
(domitianische Christenverfolgung).Eine Prophezeiung, die uns hier ständig
beschäftigt, ist ebenfalls nach dem
klassischen Strickmuster der Apokalyptik
aufgebaut:Die Malachiasprophezeiung des Heiligen
Filippo Neri (entstanden kurz vor 1600).
Er hat ja seine Papstliste im Mittelalter
beginnen lassen und die mystischen
Bezeichnungen einem Mönch Malachias
zugeschrieben. Er selber trat nur als
"Kommentator" für die Auslegung der
Papstakronyme bis in seine eigene Zeit
in Erscheinung, und das noch anonym.Übrigens warte ich immer noch darauf,
dass Hubert oder seine Mittelsmänner den
unverfälschten Faksimil-Originaltext
auftreiben.Gruss
Franke
- Re: Aha Kuddel 19.8.2004 13:35 (0)