Re: Dazu etwas aus obigem "Schmöckerlink"
Geschrieben von BBouvier am 18. August 2004 19:11:24:
Als Antwort auf: Re: Dazu etwas aus obigem "Schmöckerlink" geschrieben von Kuddel am 18. August 2004 18:49:26:
Hallo, Kuddel!
Durchweg einverstanden!
Herzlich,
BB:-))>e. Die literarische Form der Apokalypsen
>
>Dabei ist die Gestalt, die die Verfasser der apokalyptischen Literatur ihren Werken geben, für unsere Begriffe recht eigenartig.
>Es geht ja letztlich um Geschichtsdeutung.
>Dementsprechend nehmen die Autoren der Apokalypsen eine Gestalt aus der Vergangenheit heraus. Zum Beispiel
>Abraham
>oder Moses,
>Elias
>oder Baruch.
>Und nun beschreiben sie die Geschichte von dieser historischen Gestalt an bis in die eigentliche Gegenwart des Autors hinein. Also die Geschichte von Abraham bis zu dem Zeitpunkt an dem der Verfasser schreibt.
>Und diese Geschichte wird nun so beschrieben, als ob sie diese historische Gestalt, als ob sie also Abraham in Form von "Visionen" vorhergesehen hätte.
>Die Geschichtsschreibung der apokalyptischen Autoren wird also den historischen Gestalten in Form von Visionen zugeschrieben. Dabei werden dann auch alte biblische Überlieferung in diese besondere Art der Geschichtsdarstellung mit eingearbeitet.
>Ein wichtiges Kennzeichen dieser Apokalypsen ist dann, dass diese angeblichen Visionen einzig und allein den Gottesmännern, also einzig dem Abraham etwa, zuteil geworden seien. Sie seien nämlich nicht für seine Zeit bestimmt gewesen.
>Diese Gottesmänner hätten ihre Visionen daher in versiegelten Büchern niedergeschrieben. Und diese versiegelte Botschaft wird nun, in der Zeit für die sie bestimmt ist, enthüllt, offenbart.
>Wichtig für diese Apokalypsen ist aber dann nicht so sehr die oftmals recht getreue Geschichtsdarstellung von den jeweiligen historischen Gestalten, die die Visionen gehabt haben sollen, bis zur Gegenwart. Wichtig ist vielmehr, was dann über die Zukunft gesagt wird.
>An die Darstellung der Zeit von den jeweiligen Gottesmännern bis zur Gegenwart schließt sich nämlich meist ein Ausblick in die Zukunft an. Und dieser Ausblick stützt sich dann auf die Aussagen der Propheten aus der nachexilischen Zeit. Er greift die Botschaft vom Tag-Jahwes, vom Gericht über die Völker und vom endgültigen Einbrechen der Herrschaft Gottes auf.
>Und das ist dann schließlich die eigentliche Absicht der ganzen Darstellung. Zu zeigen, dass der endgültige Sieg Jahwes zwar noch aussteht, aber dass er mit Sicherheit kommen wird.