Re: Einwände - wie üblich@Detlef
Geschrieben von BBouvier am 18. August 2004 16:16:38:
Als Antwort auf: Re: Einwände - wie üblich geschrieben von detlef am 18. August 2004 15:17:42:
Hallo, Detlef!
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen:
Man denke nur an die lange Epoche der
"sich streitenden Reiche".In der chinesischen Geschichte blicke ich
nicht recht durch:
Immer, wenn ich ein 1000-Seitenbuch
durchhabe, weiss ich nicht mehr,
was im ersten Drittel denn stand.Karl der Grosse, Wallenstein, Richelieu,
HeinrichIV., Peter der Grosse etc lassen es im
Hirn "klick" machen, und das Bild ist da.Hier aber sind es Pinpeng, Kungfu,
Tungmuh und so weiter...
Ganze düstere Säcke davon in Endlosfolge...
Geht den Chinersers aber auch so:
Hatte letztes Jahr eine Chemikerin, die hier bei LaRoche
arbeitet (IQ so jenseits der 150) als Deutschschülerin.
Der hab ich z.B. vergeblich versucht, Sansoussis
unter FriedrichII. und die Epoche zu verdeutlichen.
Bei "Monarch" hatte die natürlich immer
in ihrem Kopf eine Art Obermandarin.
Herzlich,
BB
>hallo,
>>>Die Völker in jeder Weltregion durchlaufen
>>>den gleichen Zyklus von Aufstieg, Dekadenz und Verfall.
>>Spenglers Geschichtsinterpretation enthält viele
>>vereinfachungen. Nur so ist das zyklische Bild
>>erklärbar. Z.B. scheint China einen ganz eigenen
>>Zyklus zu haben, der dem anderer Völker und
>>Grossreiche widerspricht. China folgt eher dem
>>Vogel-Phönix-Modell.
>das sehe ich anders.
>wir sagen china, wie wir schweden , deutschland oder luxemburg sagen.
>in wirklichkeit war china aber niemals ein land in unserem sinne (nationalstaat).
>china ist ein grossraum, vergleichbar dem ganzen mittelmeergebiet.
>wo nacheinander die aegypter, griechen, roemer, goten und zuletzt (teilweise) die franken mit ihrem jeweils noch unverbrauchten kulturgut das ruder uebernahmen.
>ich hab zu china einige aeltere literatur,(vorwiegend engl.) von einem vorfahren, der noch vor dem boxeraufstand chinahaendler war.
>ohne jetzt viel chinesische namen und dinastien rauszuschreiben, nur ein beispiel, als die mongolen china besiegten, uebernahmen sie zwar sehr schnell den luxus, aber sie brachten einen noch ungebrochenen machtwillen ein, der dem dekadenten "zivilisierten" grossreichreich fuer lange zeit neue akzente brachte.
>(ich weise hier nur auf die mongolisch/chinesischen angriffskriege gegen japan hin, die eine jahrhunderte dauernde defensive einstellung abloesten)
>jede neue kultur, die in diesem, zwischendurch zerfallendem und wieder geeinigten "imperium" die macht uebernahm, hatte andere "provinzen"(i. e. kulturgruppen) zu einfluss kommen lassen.
>>Was kein Problem wäre, wenn man sie integrieren
>>würde und könnte. China wurde wiederholt von aussen
>>erobert, hat es aber jedesmal geschafft, die neuen
>>Herren zu integrieren und zu Chinesen zu machen
>>und selber China zu bleiben. Das hat in der Regel
>>nur 3 Generationen gedauert.
>diese schnelle integration bezog sich, bei genauerem hinsehen, vorwiegend auf aeusserlichkeiten( hofzeremoniell, etc.)
>nicht auf die macht- und wirtschaftspolitischen entwicklungen.
>(bei "uns" haben keltische horden des "dark age" auch roemische standarten ins feld getragen. wuerden wir sie deshalb roemer nennen?)
>in china fiel der sack reis mal nach rechts, und mal nach links um. die entfernung und fremdheit lassen uns bloss die einzelheiten uebersehen.
>gruss,detlef
>
- Re: Einwände - wie üblich@BB detlef 18.8.2004 17:30 (0)