Re: Die Russen kommen....

Geschrieben von BBouvier am 07. August 2004 18:40:30:

Als Antwort auf: Re: Die Russen kommen.... geschrieben von H.Joerg H. am 07. August 2004 15:53:11:


Hallo, Jörg!

""""Ob es zu dieser romantisch-verklärten Zeit auch schon Fremdenhass gab, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis.""""

Da Deine Vorfahren nicht raubend und mordend
als kriminelle Bande sich betätigt hat,
wäre ein Grund dafür rational nicht gegeben.

Herzlich,
BB

>Hallo HotelNoir
>Ist ist ja nicht zum ersten Mal so, dass es Russen (als Überbegriff des Slawentums) nach Deutschland verschlagen hätte.
>Des öfteren machte ich auf den Truppenübungsplatz Baumholder bei mir um die Ecke aufmerksam. Der wurde um 1936 als Ausbildungsplatz der deutschen Wehrmacht für den zu führenden 2WK angelegt. Viele Dörfer wurden dort aufgelöst, Einheimische in die Nachbarorte umgesiedelt.
>Nach 1945, unmittelbar nach Waffelstillstand, wurde dann für 30.000 ausländische Fremdarbeiter, zumeist Polen und Russen, ein Sammellager eingerichtet. (Darüber befindet sich gerade heute ein Artikel in meiner Zeitung) Das Faustrecht war die erste Regel, heißt es da. Insassen des sogenannten "Russenlagers" trachteten danach, sich an der deutschen Bevölkerung für erlittenes Unrecht zu rächen. Da wurde gestohlen, was nicht niet- und nagelfest war. "Mit gestohlenen Pferden und Wagen und mit Beute unserer Soldaten kamen sie an", heißt es in Tagebuchaufzeichnungen jener Zeit. "In Dörfern und abgelegen Häusern rauben, plündern sie."
>Zehn Tage nach Einmarsch der Amerikaner heißt es:"Die Russen werden eine Plage für Baumholder und Umgebung. Raubend und plündernd ziehen sie umher. Die deutsche Polizei kann nicht viel unternehmen, da sie keine Waffen besitzt."
>Im "Russenlager" brach in Folge der unhygienischen Zustände Flecktyphus aus.
>Parallelen zur heutigen Zeit sind da nur rein zufällig und überspitzt zu sehen, es gibt sie aber, wenn auch unter anderen Voraussetzungen.
>Heute verfügen die amerikanischen Streitkräfte über das große Areal, insgesamt 13.000 Soldaten inkl. ihrer Angehörigen. Doch da die amerikanische Truppen-Präsens in Deutschland verringert wird, steht dieser Standort wahrscheinlich vor der Auflösung. Aberhunderte Wohnungen stünden leer. Selbst bei mir im Ort vergammeln mehrere Wohnblocks der US-Streitkräfte vor sich hin. Ebenfalls erwägt die Bundeswehr, mit einer Luftwaffeneinheit hier vertreten, die Schließung. Was weitere Immobilien-Leerstände bedeuten würde (neben einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit, da viele zivile Stellen wegfielen...was wiederum ein enormer Kaufkraftverlust bedeuten würde, und dann unter den Einheimischen für Unmut sorgen würde...).
>In den leerstehenden Gebäuden wäre Platz für weitere zig-Tausend Menschen fremder Kulturen und Lebensanschauungen, die es zu integrieren gälte. Einem so dünn besiedeltem Kreis, wie der, in dem ich lebe, würde es die allerletzten Reserven von Heimat und Vertrauen kosten.
>Was und wem nützt da ein Deutschkurs für Eingewanderte, da ein Misch-Masch Kindergartenfest, mit wohlwollendem Charakter und doch nur aus Wahlkampftaktischer Vorausschau der Kommunalpolitik, veranstaltet. Die Gesetze zur Integration der diversen einzugliedernten Menschen aus vielen unterschiedlichen Nationen wurden über die Köpfe kommunaler Träger gemacht. Jeder Kreis bekam sein Quantum ab, und musste sehen wie er sie unterbringt und versorgt. Und wer zahlt die Zeche, neben der täglichen Angst vor Einbruch und Gewalt? Wer zahlt die Renten, Verkostung dafür?
>Für meinen Wohnort gilt: Die Alten sterben weg, die Jungen ziehen fort, und die Mittelalten haben Angst um ihre Arbeitsplätze, sind aber gebunden und unflexibel geworden.
>Also überlasse auch ich dem ganzen Nationen-Durcheinander im Land das Feld. Als Deutscher hat man ja seine Schuldigkeit getan.
>Gruß
>Jörg
>P.S.: Meine Vorfahren väterlicherseits waren da auch nicht besser: diese siedelten aus der Schweiz zunächst nach Alpirsbach im Schwarzwald, und später dann in den Hunsrück um. Ob es zu dieser romantisch-verklärten Zeit auch schon Fremdenhass gab, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis;-)
>
>>Hallo Jörg,
>>die Frage, warum man die Russen mit soviel Geld stopft, statt sie arbeiten und sich integrieren zu lassen, ist wirklich sehr interessant. Wie kommt man auf die perverse Idee, Leuten die in ihrem Leben vorher wahrscheinlich nie mehr als 100 Euro auf einmal gesehen haben, soviel Geld (wieviel war es nochmal? 40000?) in die Tasche zu stecken? Da muss doch mehr dahinter stecken als nur Dummheit. Es ist doch klar, dass diese Politik das eigene Volk schwächt und keinesfalls die Integration fördert.
>>Hier in der Schweiz haben wir ebenfalls viele Ausländer, allerdings keine, die zehntausende von Franken bekommen. Die Erfahrung mit den Italienern war, dass es ein bis zwei Generationen dauerte und sie dann plötzlich die besseren Schweizer wurden als wir. Mit den Türken sieht die Entwicklung ähnlich aus, obwohl es gerade in letzter Zeit wieder verstärkt Probleme mit Einzelnen gab.
>>Grundsätzlich gefällt es mir noch immer in einer extrem mulitkulturellen Stadt zu leben und ich habe keine Angst, angepöbelt zu werden, wenn ich tagsüber oder nachts alleine unterwegs bin. Trotzdem verstehe ich die Ängste und den Missmut der Bevölkerung, weil es prozentual viel zuviel Kriminalität unter den Ausländern gibt. Dabei wäre es so einfach. Warum fliegt man Randalierer und Verbrecher nicht kommentarlos wieder nach Hause? Leider blockieren Linke und Rechte mit ihren Machtansprüchen und ihrer Taktiererei eine vernünftige Politik. Das sollte man langsam aber sicher durchschauen.
>>Grüsse HotelNoir
>>




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