Re: im namen des chips vielleicht auch bald bei arbeitslose
Geschrieben von Johannes am 06. August 2004 01:07:00:
Als Antwort auf: im namen des chips vielleicht auch bald bei arbeitslose geschrieben von Acedcool am 06. August 2004 00:27:38:
> im namen des chips vielleicht auch bald bei arbeitslose
Hallo Acedcool,
den Satz habe ich jetzt zwar nicht ganz verstanden, aber sooo schlecht finde ich die Einkaufsgutscheine nicht. Ein Argument, das genannt wird, erscheint mir durchaus überzeugend, nämlich die bandenmäßige Erpressung unter Flüchtlingen, bei der Bares gefordert wird. Ein namentlicher Gutschein macht es für die Erpresser schwerer.
Ansonsten fragt doch bitte mal bei Euren älteren Verwandten oder ggf. in der Nachbarschaft, wie es nach dem Krieg war, als Deutsche zu Hunderttausenden aus ihrer Heimat vertrieben wurden (Polen, Tschechei) und hier aufgenommen wurden. Ich kann Dir sagen, die wären zutiefst glücklich gewesen, neben einer heute verhältnismäßig großen Wohnung (mein Vater mußte damals in einer Notunterkunnft im Bunker leben) auch noch die Kaufkraft von ungefähr 200,00 Euro zu bekommen. Dies ist der heute übliche Wert für die meisten Flüchtlinge, davon dann 160 als Gutschein für Waren des täglichen Bedarfs, 40 in bar.
Mein Vorschlag: Jeder Flüchling muß auf einer ihm zugewiesenen Arbeitsstelle arbeiten, wobei dies eine gemeinnützige Tätigkeit sein sollte, die nach Möglichkeit keine regulären Arbeitsplätze wegnehmen sollte. Hinzu käme ggf. Landwirtschaft für die Eigenversorgung der Flüchtlinge, Bau, Unterhalt und Renovierung ihrer Wohnungen, etc. - Sprich, sie sollten für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen müssen, sofern sie arbeitsfähig sind.
Ich denke, wer gerade Verfolgung, Mord und Totschlag als Flüchtling entkommen ist, der wird das dankbar annehmen. Wer dagegen eher schwarz arbeiten möchten, für den habe ich zwar persönliches Verständnis, aber das richtet auf Dauer unsere Wirtschaft zugrunde (frag mal einen Bauarbeiter nach Lohndumping durch osteuropäische Schwarzarbeiter). Die Verpflichtung, arbeiten zu müssen, ohne dabei reich werden zu können, würde ziemlich rasch trennen zwischen solchen, die der Lebensgefahr entkommen sind, und solchen, die Dir für einen Betrag die Arbeit wegnehmen, von dem Du in Deutschland auf Dauer niemals leben könntest.
Wie gesagt, für die Wirtschaftsflüchtlinge habe ich im Einzelfall durchaus persönliches Verständnis, aber die Folgeprobleme für die Gesamtheit sind auf Dauer unübersehbar. Die Arbeitspflicht für Flüchtlinge, im Sinne einer Selbstversorgung, würde auch deren Image wesentlich verbessern. Es gäbe keine Neiddiskussionen mehr, daß da welche kommen, die nie eingezahlt haben, aber nun kassieren. Sondern jeder wüßte, hier sind Menschen, die wurden verfolgt, sind gerettet und sorgen nun fleißig für sich selbst, obwohl sie nicht reich werden können. Und jeder wüßte, die nehmen keinem den Arbeitsplatz weg, so entfallen Sozialneid und Spannungen.
Leuten, die sich bewähren und besonders einsetzen, denen sollte man dann als Einzelfallentscheidung eine Daueraufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis auf dem freien Markt geben.
Gruß
Johannes
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