Re: Ist der "Bruch" damals nicht dadurch entstanden, daß

Geschrieben von Pez am 02. August 2004 23:13:31:

Als Antwort auf: Re: Ist der "Bruch" damals nicht dadurch entstanden, daß geschrieben von another am 02. August 2004 22:54:54:

"viele erwarten von einem Seher sowas wie das direkte Sprachrohr Gottes zu sein, der ihnen die absolute Wahrheit auf alle Fragen des Lebens verkündet"
Das behaupten sie ja selber von sich.

Grüsse pez

>>er (Parlow) davon Abstand genommen hat in diesem Forzm zu Kritik und / oder Fragen Stellung zu nehmen?
>Das mag schon sein, ich bestreite auch nicht, dass die Geschichte mit den Lottozahlen reichlich bizarr anmutet, aber interessant finde ich, dass er ja auch Sachen vorhersagt, die durchaus mit dem uns bekannten Szenario übereinstimmen. Wie ich schonmal geschrieben habe, gehen viele Foris m.E. mit einer falschen Erwartungshaltung an die Prophezeiungen heran, ich habe den Eindruck, viele erwarten von einem Seher sowas wie das direkte Sprachrohr Gottes zu sein, der ihnen die absolute Wahrheit auf alle Fragen des Lebens verkündet, und sobald so ein Seher dann einmal daneben greift, wird er sofort vollständig verworfen. Vor einer solchen Erwartungshaltung hätte nicht mal Irlmaier bestehen können, der ja vermutlich der beste Seher war, den wir in den letzten 100 Jahren hatten. Aber auch Irlmaier hat bisweilen nicht so scharf gesehen, z.B. lag er in seiner Vermutung der 3.WK komme noch in den 50er Jahren, völlig daneben.
>Die meisten Seher haben etwas merkwürdiges oder wunderliches an sich, z.B. Kugelbeer, der ja schon lange verstorben ist, sah den 3.Weltkrieg und war davon überzeugt, der Papst komme ihn auf dem Rückweg von der kölner Kaiserkrönung persönlich in Vorarlberg besuchen. Der Waldviertler sah sich selbst bei dieser Krönung anwesend, Erwin Z. glaubt auch dort dabei zu sein. Ich hatte einen kurzen Briefwechsel mit einem Mann aus dem Bayerischen Wald, der davon überzeugt ist, dass der Papst nach dem Krieg auch zu ihm kommen wird. Langer Rede kurzer Sinn, die meisten Seher haben Elemente in ihren Vorhersagen, die blödsinnig klingen oder definitiv unmöglich sind, aber was sagt das aus?! So lange wir nicht wissen, wie das Phänomen der Präkognition funktioniert und auf welche Weise sich Störungen in die "Übertragung" einschleichen können, dürfen wir einen Menschen, der Visionen hat, nicht einfach verwerfen, sobald er einen Fehler macht. Viel wichtiger als den einzelnen Propheten zu bewerten wäre doch sich die Summe der Prophezeiungen aus vielen Quellen zu betrachten und nach häufig vorkommenden Motiven und Übereinstimmungen zu suchen. Dazu muss man aber den eigenen Verstand bemühen und kann die Eigenverantwortung nicht abgeben, das ist mühsam, viele sind dazu vielleicht einfach zu faul und warten deshalb immer noch auf den ultimativen Propheten, der ihnen am besten auch noch ihre persönlichen Probleme löst... nur wird der wohl nicht kommen!
>Stefan Berndt hat in seinem Buch "Prophezeiungen" ein interessantes Kapitel über den Fall von Aberfan, dort fand in den 60er Jahren eine lokale Katastrophe statt, die von etwa 35 Leuten auf verschiedene Weise -zumeist in Träumen- mit unterschiedlicher Schärfe vorhergesehen wurde. Berndt kommt zu dem Schluss, dass eine Häufung von Vorauswahrnehmungen im Vorfeld großer Unglücke normal zu nennen ist. Es gibt Träume mit präkognitivem Inhalt, aber nicht jeder Traum hat präkognitiven Charakter, und wenn einmal ein Traumbild nicht eintritt, was sagt das dann über ein anderes Traumbild aus?! Vermutlich ist es bei den Menschen, die Visionen im Wachbewusstsein haben, ähnlich, nicht alles was diese Leute wahrnehmen wird sich auch zuverlässig ereignen, aber auch wenn sich etwas davon nicht ereignet, was sagt das über den Rest aus? Unterm Strich hilft es nur die Masse an Prophezeiungen herzunehmen und nach Häufungen und Übereinstimmungen zu suchen!
>Gebt den Leuten eine Chance! Stefan Parlow hat sie verdient und Erwin Z. hat sie mindestens ebenso verdient!



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