Es geht um Wahrnehmung
Geschrieben von Backbencher am 02. August 2004 17:44:40:
Als Antwort auf: Re: Christenverfolgung - der Showdown beginnt ja doch! geschrieben von Napoleon am 02. August 2004 16:00:00:
>hallo hinterbänkler
>die christenverfolgungen wurden lange todgeschwiegen . nigeria dürfte zur zeit das einzige land sein in dem christen moslems töten , dazu muss aber gesagt sein das die gegenseite immer wieder mal eine kirchenverbrennung lanciert .
>in nigeria ist es ein überlebenskampf für die christen .
>keine religion breitet sich so rasant aus wie der islam und meisst nicht mit friedlichen mitteln , unterdrückung von andersgläuben haben bei denen system .
>so und jetzt versuche ich wieder die klappe zu halten .
>gruss napoLieber Napo!
Es gibt verschiedene Ebenene der Verfolgung. Es geht nicht immer um das Töten von Christen oder Moslems. Z.B. habe ich schon ab Mitter der 90er Jahre feststellen können, dass in den USA jetzt die Moslems dran sind. Wo früher die Russen die Bösen waren, wurden ab da in den Filmen sie durch Araber ersetzt. Clash of Civilizations!
Mir selber ist der Islam und die fanatischen Moslems auch äusserst (!) zuwider. Auch will ich keinesfalls die Gefahr der Überfremdung aufgrund der aktuellen Bevölkerungszusammensetzung leugnen. Aber mir geht auch viel christliches Gehabe gegen meine innersten Gefühle. Hinzu kommt, dass sich die Moslems aufgrund des aktuellen Gehabes der Kämpfer gegen den Terror in eine Ecke gedrängt wurden, in der sie natürlich eine besondere Gefahr entwickeln.
Es ging mir bei meiner Aussage aber nicht um diese Aspekte, sondern um Objektivität und Qualität der Wahrnehmung. Und es ist eben so, dass sich überall die Vertreter der verschiedensten Religionen und Denominationen die Köpfe einschlagen. Mal tödlich, mal symbolisch. Weil eben der Mensch gern hasst.
Ein Problem der Wahrnehmung ist auch immer die Vermischung von Religion und Volk bzw. Staat. Wenn also die Tibetaner von den Chinesen unterdrückt wurden/werden und deren Religionsausübung verhindert wird, ist das nun eine Verfolgung der Religion oder keine? Diese Sache ist seit den 60er Jahren weitaus dramatischer, als die Christenverfolgung sonstwo (selbst in China oder im Ostblock). Da dies im Prinzip für das letzte halbe Jahrhundert gilt, kann man also noch nicht von der Christenverfolgung der Bibel ausgehen.
Die in der Bibel prophezeite Christenverfolgung steht noch aus und erhält vielleicht noch eine eigene Dynamik und Bedeutung. Nur momentan kann man von den durch die Massenmedien benannten Einzelfällen noch nicht auf das prophezeite Szenario schliessen.
So scheint mir die biblische Christenverfolgung sich nicht auf christliche Nationen oder Kirchen zu beziehen sondern eben doch auf bestimmte Einzelmenschen, die ganz konkrete Verhaltensweisen haben. Wenn also eine Kirche im Irak angezündet wird, heisst das noch lange nicht, dass das der biblischen 'Christenverfolgung' entspricht.
Womit ich nicht die Verfolgung der Kirchen oder sonstiger Christen bagatellisiert haben möchte. Ich seh das so, dass man sich die Prophezeiungen in den Hinterkopf laden soll und sich dann die aktuelle Situation betrachtet. Man muss aber dabei sehr bewusst aufpassen, dass man sich nicht ständig die Zeichen zurechtbiegt.
Alles eine Frage der Wahrnehmung!
Herzliche Grüsse
Hinterbänkler,
der sich auch immer freut, wenn Du auf die Gefahr der Moslems aufmerksam machst