Re: wie fuehren sich die im Irak auf?
Geschrieben von H.Joerg H. am 20. Juli 2004 16:18:47:
Als Antwort auf: wie fuehren sich die im Irak auf? geschrieben von ARX am 20. Juli 2004 14:48:51:
Hallo ARX!
Als Russlanddeutsche reihenweise in PKWs und in Wohnungen meiner Gegend einbrachen, hielt sich anfangs die Presse immer zurück. So jetzt auch in diesem Fall. Die haben wohl von politischer Seite einen Maulkorb um, wenn es um Übergriffe von "eingedeutschten" oder eben US-Militärangehörigen kommt. Auch ist die Kaufkraft der Amerikaner, gerade in der tiefsten Provinz in der ich lebe, ausschlaggebend, zu kuschen und wegzusehen. Nur bei energischem Nachhaken der örtlichen, regionalen Presse, sehe ich Aussichten, dass dieser Vorgang in die Öffentlichkeit gerät. Ich werde meiner Zeitung eine Mail schicken, und darauf aufmerksam machen.
Das Schlimme an dem Übergriff ist ja auch die Tatsache, das der Besitzer der Gaststätte wo es in unmittelbarer Nähe davon geschah (ein deutsch-Amerikaner), die Finger mit im Spiel hat, und die beiden anstachelte. Und das "good-german-beer" plus "Jagermeister" hat den GI´s ihre ohnehin im Irak weichgespülte Birne den letzten Funken von Anstand rauben lassen.
Da führen sich welche immer noch als die großen Besatzer auf - ich meine hier bei uns im Land. Im Irak sowieso. Das wurde durch die Folterungen ja besonders deutlich. In den frühen Jahren nach dem Krieg, als der Truppenübungsplatz Baumholder in amerikanische Hände fiel, wurden ausschließlich Strafgefangene und Schwerstverbrecher dorthin rekrutiert. Deren Nachkommen scheinen vom gleichen Schlage zu sein!
Und selbstverständlich gibt es auch gute Leute darunter, mit denen man in Ruhe ein Bier trinken kann. Aber schon letzte Woche sah ich einige amerikanische Soldaten, die ebenfalls vom Irak zurück nach Baumholder kamen, wieder. Waren sie vor dieser Zeit "brave Jungs", sind sie nun totalst verändert. Gibt man den Leuten zu viel Macht und Einfluss, werden sie zu Raubtieren. Im Grunde können die einem Leid tun.
Meine Gefühle spielen da verrückt. Die Frauen und Kinder, die zurückgeblieben in den "Housing-Areas" monatelang auf die Rückkehr ihrer Männer und Väter warteten, und dies mit einem Meer an bemalten Laken, und bunten Blumen kundtaten, werden sich noch wundern, welch seelische Wracks sie in ihre Arme schließen konnten.
Ich fuhr neulich extra deshalb nach Baumholder, um mit eigenen Augen diese ergreifenden Eindrücke der Heimkehr mit anzusehen. Und hatte selbst ne´ Träne im Auge dabei, denn es gab rührselige Szenen. Und dann wird man so enttäuscht:-(
Gruß
Jörg
>Hallo!
>Hat man von diesem Vorfall auch in der Presse Notiz genommen?
>Man kann sich nun vorstellen wie sich diese Menschen im Irak benehmen.
>
>mfg
>ARX