Re: Tornado NRW - Wiederholung möglich!

Geschrieben von Johannes am 19. Juli 2004 18:25:31:

Als Antwort auf: Re: Tornado NRW - Wiederholung möglich! geschrieben von Bonnie am 19. Juli 2004 17:05:58:

> Mußt bei Versicherungen nachfragen, die führen genaue Statistiken über
> Versicherungsrisiken.

Hallo Bonnie,

nein, das ist nicht völlig eindeutig.

Klar, die Schäden haben zugenommen. Aber nimm mal die KFZ-Schäden nach Hagel: Wieviel Autos können heute kaputt gehen (wieviel mögliche Schäden gibt es also?), wieviel früher?

Anfang der 60-er hatten meine Eltern einen Wasserschaden (Waschmaschine ausgelaufen), die Versicherung hat sofort und ohne Probleme gezahlt. Warum so großzügig? In der Gegend waren bisher nur wenige versichert, also waren sie quasi froh über einen (überschaubaren, bezahlbaren) Schaden, dessen gute Regulierung sich rumspricht.

Das ist das eine, die Zahl der Versicherungen hat deutlich zugenommen. Somit also auch die jährlichen Schadenssummen, die die Versicherung in der Statistik ausweist. Aber zeigt das nun eher eine Zunahme der Schäden oder eine Zunahme der Versicherungen?

Das andere ist das Problem, daß die Strukturen immer komplexer werden und auch immer mehr Leute und Firmen konzentrierter zusammen sind. Ein Orkan über einem Industriegebiet richtet viel höhere Schäden an, als wenn er über Land zieht. Und wenn in dünn besiedelten Gebieten Keller absaufen und Häuser abgedeckt werden, dann gibt es auch z.B. 10 Quadratkilometer nicht soviel schäden und Folgeschäden, als wenn das Unwetter in Frankfurt die Börse lahmlegen würde, die U-Bahn-Schächte vollaufen und der Verkehr zum Erliegen kommt, weil erst die Straßen vom Hagel geräumt werden müssen.

Solch hohe Schäden hätte es bei einem gleichen Unwetter vor 40 Jahren einfach noch nicht geben können. Und das nicht nur wegen der Inflation, sondern auch durch die größere Konzentration, Komplexität und Vernetzung.

Aber wie rechnet man das aus den Statistiken raus?

Gruß

Johannes




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