Gewaltige Explosion über Deutschland
Geschrieben von NLMDA am 25. Januar 2001 00:57:58:
Von Alexander Stirn
Das Ende war exorbitant: Im November 1999 ist ein Meteor in rund 15 Kilometern Höhe über Norddeutschland explodiert. Seismologen haben jetzt die Spuren der Detonation untersucht.
Eigentlich sind sie konstruiert worden, um oberirdische Kernwaffentests zu registrieren. Doch das, was die 16 Mikrobarometer im niederländischen Deelen am 8. November 1999 registrierten, hatte mit einer Atomexplosion nur entfernt etwas zu tun: Über Norddeutschland war ein Meteor explodiert. Vermeintlich lautlos.
Die Welt ist voll von Tönen, die Menschen nicht hören können. Während es der Ultraschall, von dem Physiker ab Frequenzen oberhalb 20.000 Hertz sprechen, durch seine Anwendung in der Medizin zu großer Berühmtheit gebracht hat, ist dessen Gegenstück im Bereich niedriger Frequenzen weitgehend unbekannt: Schwingen die Schallwellen weniger als 20-mal in der Sekunde, sprechen Experten vom Infraschall.
Die nicht hörbaren Töne sind weit verbreitet. Sie entstehen bei Gewitterdonner, beim Überschallknall der Concorde oder bei gewaltigen Explosionen. Doch auch Kernwaffenversuche in der Atmosphäre erzeugen starke Druckwellen, die von empfindlichen Barometern aufgezeichnet werden können. Daher soll Infraschall zukünftig dazu genutzt werden, das Verbot überirdischer Atomtests zu überwachen. Weltweit ist ein Netz von 60 empfindlichen Messstationen geplant.
Die Messinstrumente können aber nicht nur den wohl eher seltenen Fall einer Atombombenexplosion lokalisieren. Forschern der seismologischen Abteilung des Königlich Niederländischen Meteorologischen Instituts ist es jetzt gelungen, das Ende eines Meteors über dem Norden Deutschlands zu analysieren. Die Ergebnisse des Teams wurden in der Fachzeitschrift "Geophysical Research Letters" veröffentlicht.
Doch nicht nur das: Aus der Laufzeit der Signale und weiteren Messdaten haben die holländischen Wissenschaftler auch Höhe und Intensität der Explosion berechnet. Demnach löste sich der Meteor in lediglich 15 Kilometern Höhe in seine Einzelteile auf - mit einer Explosionskraft von umgerechnet rund 1500 Tonnen TNT. Die Atombombe von Hiroshima hatte, als sie über der japanischen Stadt gezündet wurde, eine Sprengkraft von rund 15.000 Tonnen TNT.
- Meteorite, die in der Luft explodieren, sind nicht ungewöhnlich KLL 25.1.2001 17:39 (2)
- Re: Meteorite, die in der Luft explodieren, sind nicht ungewöhnlich Otto 26.1.2001 14:31 (1)
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