SA: Al Kaida weist Amnestie-Angebot zurück
Geschrieben von Swissman am 17. Juli 2004 01:58:16:
Als Antwort auf: Nachrichten 17.7.2004 (o.T.) geschrieben von Swissman am 17. Juli 2004 01:23:11:
Im Online-Magazin "Sawt Al-Jihad", das von Al-Kaida-Anhängern herausgegeben wird, ist kürzlich ein Artikel erschienen, in dem die Al-Kaida-Führung das am 23. Juli auslaufende Amnestieangebot des saudischen Kronprinzen an Terroristen, die sich freiwillig stellen, in aller Form zurückweist. Der Verfasser beschimpft die saudische Führung u. a. als "dämonisch".
Eine Übersetzung des Artikels findet sich hier. Der Tonfall des Artikels zeigt, dass die Terroristen sich durch das Angebot zutiefst beleidigt fühlen - es ist in nächster Zeit mit neuen Anschlägen in Saudi Arabien zu rechnen (durchaus möglich, dass sie zeitlich auf die uns Europäern in Aussicht gestellten Anschläge abgestimmt werden sollen).
Der Artikel selbst besteht überwiegend aus einer kruden, für Wahhabiten aber typischen, Mischung aus Lobpreisungen Allahs, üblen Beschimpfungen und verbalen Kraftmeiereien. Kultivierte Menschen dürften in aller Regel Mühe haben, solche Texte vollständig durchzulesen. Im konkreten Fall ist vor allem der im letzten Abschnitt enthaltene Bezug auf die wahhabitischen Ikhwan-Reiterei bemerkenswert: Der Verfasser bestätigt hiermit nämlich erstmals offiziell meine Vermutung, dass die Al-Kaida-Verbrecher sich in der Tradition der Ikhwan-Reiter-Horden sehen.
Die Ikhwan (= "die Bruderschaft") waren Staatsgründer Ibn Sauds Instrument, mittels dessen er das heutige Saudi Arabien schuf. Der weltweit erste Staat, der Saudi Arabien doplomatisch anerkannte, war die UdSSR, die in den Wahhabiten einen wertvollen Verbündeten im Kampf gegen das kapitalistische Britische Empire sah. Nichts deutet daraufhin, dass die Kommunisten diese Einschätzung jemals revidiert hätten...
mfG,
Swissman (der jetzt mit einem Bier auf die Schlacht von Al-Sabla und den Untergang der Ikhwan anstösst)