Der Lugano-Report
Geschrieben von H.Joerg H. am 30. Dezember 2001 01:39:02:
Hallo!
Die Aufgabe ist nicht leicht: Ein Team internationaler Experten soll in Lugano herausfinden, welche Gefahren die freie Marktwirtschaft bedrohen. Und was zu tun ist, um den Weiterbestand des Kapitalismus zu sichern. Die Diagnose überrascht nicht besonders: Weltweit werden die Reichen reicher, die Armen ärmer, die Mittelschichten stürzen ab. Der Kapitalismus führt zu Überproduktion und Unterkonsumption und ökologischer Zerstörung. Und gefährdet damit sich selbst.
Was also ist zu tun?
Die Experten sind sich einig: Ohne Reduzierung der Weltbevölkerung gibt es keine Chance. Freilich ist die internationale Entwicklung diesbezüglich schon auf gutem Weg: Hungersnöte, Wasserknappheit, Seuchen bringen die "Populationsreduktion" ordentlich voran. Den überlebenden Rest gilt es zu beschäftigen: Mit lokalen Kriegen, der Legalisierung von Drogen, einer "Identitätspolitik", bei der möglichst viele Menschen sich als Angehörige möglichst winziger Volksgruppen definieren...
Das Szenario klingt ungeheuer zynisch. Und doch hat Susan George lediglich den Zynismus konsequent zu Ende gedacht, der dem System innewohnt: Die Welt aus der
Perspektive ihrer Herrn.Verständlich geschrieben ist das, brillant analysiert, belegt mit Zahlen und plastischen Beispielen. Illusions-, aber nicht ausweglos.
Die Expertenkommission ist erfunden-die Fakten nicht!
Susan George. Der Lugano-Report oder ist der Kapitalismus noch zu retten?
Rowohlt-Verlag. 288 Seiten. Um die 20 EUROHört sich doch interessant an. Werde es mir direkt im neuen Jahr zulegen, damit ich in Stimmung bleibe. Wird wohl meine erste finanzielle Ausgabe in EURO-Zahlung bedeuten-wenn das kein gutes Omen ist;-))
Gruß
Jörg
- Re: Der Lugano-Report King Henry 30.12.2001 05:17 (0)
- Re: Der Lugano-Report Persephone 30.12.2001 04:44 (0)