Kurze Antwort: danke (ot)
Geschrieben von isthar am 27. Dezember 2001 19:33:42:
Als Antwort auf: Kurze Antworten: Zynismus, Mahner, Karma, Weihnachten geschrieben von Elias am 27. Dezember 2001 11:49:15:
>Hallo Eve und Cindy
>>diese FRAGE ist an Zynismus kaum zu überbieten!
>Auch ich spüre den Zynismus, auch an anderen Stellen! z.B.
>> du bist ja da, GOTT sein dank, unser "mahner" in der dunkelheit,
>> und ich danke dir herzlich dafür.
>und so glaube ich den Unschuldsbeteuerungen auch nicht wirklich.
>Trotzdem habe ich versucht, die Fragen ABSCHLIEßEND ehrlich zu beantworten.
>> vllt wurden einfach auch die "Hintergründigen und Nachdenklichen"
>> von den "mahnern" aus dem feld gedrängt, wer weiß, wer weiß?
>Ich sehe aktuell zwei Hauptlager hier in diesem Forum:
>1.) rechts, konservativ, klerikal, "Zurück zu der heilen alten Welt"
>2.) liberal, kreativ, überkonfessionell, "Vorwärts zu einer besseren neuen Welt"
>Beide Hauptlager sind mit der aktuellen Situation unzufrieden. Beide erwarten sogar einen Zusammenbruch, weil es so nicht weitergehen kann, doch die Rezepte und Diagnosen beider Gruppen unterscheiden sich fundamental. Aus der Perspektive beider Gruppen vergrößert die jeweils andere das Problem.
>So drängen sich die beiden Hauptgruppen vermutlich tatsächlich gegenseitig aus dem Forum und beide Seiten fühlen sich dabei unwohl.
>Einig sind sich diese beiden Gruppen nur darin, daß die "laue" Gruppe 3, die zwar im Forum kaum vertreten ist, aber gesellschaftlich die Hauptgruppe ausmacht, irgendwann an die Wand läuft.
>3.) politisch neutral, konsumierend, kirche light, "Weiter so, ging doch bisher"
>Außerhalb des Forums gibt es noch ein weiteres Lager:
>4.) links, umstürzlerisch, atheistisch, "Zerstörung der alten Strukturen"
>... und natürlich gibt es Mischgruppen.
>Ich persönlich bekenne mich klar zur Gruppe 2, was aber manche aus der Gruppe 1 das mit 4 verwechseln, weil sie z.B. überkonfessionell mit atheistisch verwechseln.
>Darauf hinzuweisen, wie grausam die Zeiten waren, die von Gruppe 1 immer für die gute alte Zeit gehalten werden, ergibt sich zwangsläufig aus dem Selbstverständnis dieser Gruppe. Diese alten Zeiten können nicht als anzustrebendes Ideal gesehen werden, weil sie es nicht waren, deshalb ist ein "zurück zur GUTEN ALTEN ZEIT mit Obrigkeit, Kirche, Zucht und Ordnung" eine grauenvolle Vorstellung für mich.
>Unsere heutige pluralistische Gesellschaft könnte überhaupt nur mit Gewalt, Zwang, Intoleranz, Unterdrückung, Zensur, Manipulation, Gesinnungsschnüffelei ... in diesen Zustand der "guten, alten Zeit" zurückversetzt werden.... und alles das halte ich nicht für erstebenswert.
>>>- und wieviele "hexen" hast du"damals" mahnend so auf dem scheiterhaufen
>>> verbrennen lassen?
>>>- wieviele im kz?
>Meine heutige hart antiklerikale Einstellung mit einem früheren Leben in Verbindung zu bringen, wo ich auf der Seite des Klerus stehend viel Unheil angestellt habe, macht durchaus Sinn. Über das Schicksals-Gesetz des Ausgleichs kann man sowas tatsächlich vermuten. Konkrete Erinnerungen und Hinweise an ein "aktives Handeln" habe ich aber hieran keine, statt dessen an ein eher widerwilliges Handeln aus Pflichterfüllung und Gehorsam, eventuell auch aus Angst vor eigenen Repressalien.
>Wenn ich in früheren Leben Macht hatte oder ausübte, dann kann ich dieses nur in anderen Rollen erkennen, z.B. in der Seefahrt, nicht aber im Zusammenhang mit Religion. Damit kann ich natürlich nicht sicher ausschließen, daß ich nicht irgendwann auch hier "gewütet" hätte.
>Aber was solls. Vergangene Schuld ist eine Sache. Aber leben tue ich heute. Man kann zwar heutiges Handeln über die Vergangenheit erklären, rechtfertigen muß man es aber nach heutigen Gesichtspunkten.
>Auch wenn ich im letzten Leben im 3. Reich von den sorgfältig inszenierten Veranstaltungen mit ihrer enormen psychologisch wirksamen Bildsprache fasziniert war, so kann ich doch die alte Faszination nicht als Fundament für mein heutiges Handeln machen. Statt dessen halte ich es für vernünftig. sich der erzeugten Faszination und der damit verbundenen Manipulation bewußt zu werden, um heute nicht mehr erneut auf sie reinzufallen.
>Wenn sich heute die Geschichte wiederholt, und die Ideen von damals in nahezu identischer Form wieder den Weg in die Köpfe der Menschen finden, so sehe ich daher die Notwendigkeit zu mahnen und auf diesen Zusammenhang hinzuweisen.
>>>im nächsten stellst du die frage wieviele geschenke seine süssen
>>>kiner bekommen haben.
>Weihnachten zu feiern ist für mich immer ein Spagat zwischen dem was ich für richtig halte und dem, was andere (auch meine Kinder) von mir erwarten. Da ich keiner religiösen Gemeinschaft angehöre, fehlen mir natürlich auch auslebbare und parktizierbare "Alternativen" zu dem üblichen konsumklerikalen Weihnachtsrummel.
>Weihnachtsmärkte sind für mich ein Gipfel der Absurdität. Konsum im Namen dessen, der laut den Evangelien die Tische der Händler umstieß. Was würde Jesus wohl auf einem Weihnachtsmarkt machen ....?
>Die Geschenke an meine Kinder waren gar nicht so üppig. Beide bekamen eine Eintrittskarte für die Augsburger Puppenkiste, die demnächst bei uns in der Gegend gastiert. Die Kinder kennen sie aus dem Fernsehen und ich denke mir, daß ein direktes Erleben so einer "realen" Vorstellung doch intensiver ist.
>Weiterhin bekam mein Sohn ein paar kleine Lego-Figuren und Bausätze. Ich persönlich halte Lego für ein sehr "kreatives" Spielzeug. Meine Tochter bekam ein "Englisch-Lernspiel" (so richtig aus Pappe für auf den Tisch) In der nächsten Klasse (3.) wird in der Schule englisch "spielerisch" beginnen.
>Von meinem Vater bekamen die Kinder PC-Spiele (Oskar der Ballonfahrer), von den Eltern meiner Frau auch Legos (Harry-Potter-Themen).
>Wir hatten die Geschenke versucht, vorher so weit wie möglich abzusprechen, damit es nicht so viel "Ramsch" gibt.
>
>>na, jedenfalls da hat es mich mal interessiert, wie elias das so macht, und eben
>> vor allem, wie viel das so ist, oder ob sie das (nur) einschränken, ganz
>> untersagen, weil das wäre ja konsequent, oder wie auch immer eben.
>Wie ich schon mehrfach geschrieben habe, habe ich zur "Materie" ein relativ "gutes Verhältnis", sofern man an der Materie geistig wachsen kann. Deshalb halte ich es nicht für konsequent die Kinder grundsätzlich in materiellen Dingen "kurz" zu halten. Aber es soll halt was "nützliches" bzw. "pädagogisch wertvolles" sein.
>Ich persönlich habe als Kind viel mit Lego und Fischer-Technik gespielt und glaube, daß ich damit ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen entwickelt habe. Ich halte Lego auch für eine Art, wie ein Kind seine Kreativität ausdrücken kann.
>Meine Tochter (7) ist religiös interessiert, mein Sohn (bald 6) nicht im geringsten. So lasse ich ihn damit auch in Ruhe. Ich habe mit meiner Tochter über Weihnachten den Jesus-Dreiteiler (ARD, 19:15) angeschaut und gestern abend entwickelte sich daraus noch eine lange Diskussion.
>Auch wenn die Evangelien hier etwas zu "wohlwollend" und ziemlich entmystifiziert interpretiert wurden, so war die Darstellung der Zeit und der Umstände vor 2000 Jahren doch relativ gut und gerade durch die Computer-Animationen sehr gut "erlebbar".
>Da zu Weihnachten immer die Großeltern besucht werden, ist der Zeitraum für eine individuelle Ausgestaltung des Festes ohnehin nicht so groß.