Re: Vorbereitung WK 3: D-day: Die Notbremse des Eurosozialismus

Geschrieben von Swissman am 08. Juni 2004 02:27:52:

Als Antwort auf: Vorbereitung WK 3: D-day: Die Notbremse des Eurosozialismus geschrieben von Torsten am 05. Juni 2004 22:26:08:

Hallo Torsten,

>das hatten die sich so gedacht: nachdem die deutsche Rüstungsindustrie mit US-Kapital in den 30er Jahren aufgepäppelt und den Nazis unter die Arme gegriffen wurde, sollten die Marionetten dann erstens für die Auslastung der Kapazität sorgen und zweitens ihren Hunger nach Gebieten und Märkten im Osten stillen - und als angenehmen wie zentralen Nebeneffekt den Kommunismus in der Sowjetunion vernichten (praktischerweise gleich samt der tätigen und potentiellen Kommunisten).

Der sowjetische Überläufer Viktor Suworow hat den überzeugenden Beweis geführt, dass es genau umgekehrt lief: Stalin hatte bereits früh beschlossen, Adolf Hitler als "Eisbrecher" zu benutzen - Gerade weil Stalin Hitlers Fanatismus kannte, war Hitler die ideale Besetzung für diese Rolle. Stalins Plan sah, vereinfacht gesagt, vor, das zu Recht über den Versailler "Vertrag" empörte, politisch instabile Deutschland für seine eigenen Zwecke zu instrumentalisieren.

Dazu brauchte er einen möglichst radikalen Politiker an der Spitze des Deutschen Reiches. Die KPD hätte es 1933 in der Hand gehabt, Hitler zu verhindern - dazu hätte es nur einer Koalition KPD/SPD bedurft. Stalin konnte aber zu diesem Zeitpunkt kein rotes Deutschland gebrauchen - noch nicht. Daher erging aus Moskau die Anweisung, der SPD einen Korb zu geben. Die meisten KPD-Führer bezahlten dafür einen hohen Preis.

Damit Stalins "Eisbrecher" zu gegebener Zeit auch die nötigen materiellen Voraussetzungen hatte, um den von Stalin erwünschten Weltkrieg vom Zaun zu brechen, hatte er der Reichswehr bereits in den 20er Jahren diskret die Möglichkeit verschafft, unter dem Versailler "Vertrag" verbotene Waffensysteme in der Sowjetunion zu erproben und Offiziere an Lehrgängen der Roten Armee teilnehmen zu lassen.

Zeitgleich tat die KPD ihr möglichstes, um die Instabilität der Weimarer Republik zu prolongieren und zu verschärfen. Nachdem Hitler, nicht zuletzt dank der indirekten Beihilfe der KPD, an der Macht war, rüstete er auf, wie er es versprochen hatte, um vorerst den Versailler "Vertrag" zu zerbrechen und allsdann zu einer expansiven Politik überzugehen. Dass dies früher oder später zum Krieg führen musste, war die zwangsläufige Folge.

Als Hitler 1939 in Polen einmarschierte, hätte er damit sein eigenes Grab geschaufelt, wenn ihm nicht Stalin völlig überraschend einen Pakt angeboten hätte. Bis zum 21. Juni 1941 belieferte Stalin das Deutsche Reich mit sämtlichen Mangelgütern, insbesondere mit Öl, das für die Kriegsführung auch damals schon zwingend notwendig war.

Warum rettete nun Stalin Hitler vor dem Zweifrontenkrieg? - Sein Plan sah vor, Deutschland gegen die Westmächte loszulassen. Idealerweise würden die Parteien sich ineindander verbeissen und in einem neuerlichen Stellungskriege gegenseitig ausbluten, bis Stalin zu gegebener Zeit seinen eigenen Blitzkrieg führen und Europa unterwerfen würde. Einschliesslich der jeweiligen Kolonien hätte Stalin somit den weitaus grössten Teil der Welt unter kommunistische Kontrolle gebracht.

Molotow sagte später, dass Stalin nach Unterzeichung des Nichtangriffspaktes, sobald die deutsche Delegation den Raum verlassen hatte, laut lachte und sagte: "Ich habe ihn reingelegt! Ich habe ihn reingelegt!" (Zitat aus dem Gedächtnis)

Der Plan war im Grunde genial. - Er misslang, weil Stalin nicht damit gerechnet hatte, dass die Wehrmacht den Blitzkrieg führen würde, den sie dann tatsächlich geführt hat. Zudem rechnete Stalin nicht damit, dass Hitler es wagen würde, von sich aus den Roten Riesen anzugreifen - Stalin hielt dies für Wahnsinn, und unterstellte, dass Hitler dies ebenso sehen würde.

Letztlich kam die Wehrmacht der Roten Armee nur um einige wenige Tage zuvor.

>Dummerweise ging das gründlich in die Hose - das kommt eben davon, wenn Marionetten einen eigenen Willen haben und eine Eigendynamik entwickeln. Kurz: sie rissen sich von den Stricken los und taten sich auch im Norden, Westen und Süden gütlich.

Stalins Plan sah genau dies vor.

sondern die Rote Armee drang unaufhaltsam Richtung Westen vor.

Wir wollen aber dabei nicht vergessen, dass die Wehrmacht die Rote Armee zuerst einmal bis in Sichtweite der Kremltürme vor sich her trieb. Noch im Juli 1943 bestand im OKH die durchaus realistische Hoffnung, die Initiative mit "Unternehmen Zitadelle" zurückgewinnen zu können. Die resultierende Panzerschlacht von Kursk ging nicht zuletzt deswegen verloren, weil das NKWD mit "Werther" einen Spion im Führerhauptquartier hatte (das Schweizer "Büro Ha" übrigens ebenfalls).

Und sie hätte die letzten Kräfte der Wehrmacht und SS an den portugiesischen, spanischen und französischen Küsten aufgerieben, die ja der Rückzugsraum gewesen wären - vielleicht sogar an den englischen, walisischen, schottischen und irischen.

Ich wusste ja gar nicht, dass Deutschland auch Spanien, Portugal, Grossbritannien und Irland erobert hatte...

Um das zu verhindern, war der Kriegseintritt der USA (und darin eingebunden der D-day) unbedingt erforderlich, nicht etwa, um Westeuropa und Teile Mitteleuropas zu "befreien", sondern um wenigstens dort die Versklavung der Lohnarbeiter (den Kapitalismus) aufrechterhalten zu können.

Die Richtigkeit Deiner Theorie vorausgesetzt, wäre Unternehmen "Overlord" das dümmste gewesen, das die Westallierten tun konnten - in diesem Fall hätte man de Gaulle einen netten Mann sein lassen und Winston Churchills Plan realisiert: Churchill wollte eigentlich gar nicht in Frankreich landen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre man deutlich früher in Anzio gelandet, um dadurch die Achsentruppen in Süditalien einzukesseln und zu zerschlagen.

Nach dem dann unvermeidlichen Zusammenbruch Italiens hätte man zum Sprung über die Adria angesetzt, wo sich die Allierten mit den dortigen Partisanen vereinigt hätten, um ins rumänische Erdölgebiet um Ploesti vorzustossen. Ohne das rumänische Erdöl wäre der Wehrmacht innert kurzer Zeit der Sprit ausgegangen.

Gleichzeitig wäre die Hauptmacht durch die Ungarische Tiefebene in die Tschechei, und durch die Mährische Pforte nach Polen und Berlin vorgedrungen. In seinen Memoiren bestätigt Churchill, dass es ihm dabei nicht zuletzt darum ging, Osteuropa vor der Roten Flut zu retten. Selbstverständlich durchschaute Stalin seine Absicht und überzeugte Roosevelt von der Notwendigkeit einer Landung im fernen Nordfrankreich. General de Gaulle war ohnehin nur für eine Invasion in Frankreich zu haben, sodass Chruchill 3:1 überstimmt wurde.

Persönlich betrachte ich die Invasion, aus denselben Gründen wie Churchill, als strategischen Fehler - ich hätte Churchills Plan bevorzugt. Als positiver Nebeneffekt hätte es in diesem Szenario wohl zumindest in den an Polen angrenzenden Ostgebieten keine Vertreibungsverbrechen gegeben. Im Sudetenland ist dies weniger sicher.

Auf die "Segnungen" des kommunistischen "Arbeiter- und Bauernparadieses" verzichte ich jedenfalls gerne und aus Überzeugung.

Wenn übrigens Roosevelt tatsächlich Angst vor der Roten Armee gehabt hätte, hätte er dies leicht beheben können, indem er einfach die Waffen- und Materiallieferungen eingestellt hätte, die er den Sowjets über Murmansk und Persien (kostenlos!) zuhielt.

>Bezeichnend war ein Interview, welches ich heute (05.06.2004) auf dem "Deutschlandfunk" hörte, ein Interview mit einem Franzosen anläßlich des D-day, der zum Ausdruck brachte, die Wehrmacht hätte "auch nur ihren Job gemacht".

Mein Grossvater war zwar KZ-Häftling, aber mit ehemaligen Soldaten der Wehrmacht (ich kenne mehrere) habe ich mich stets gut verstanden (warum auch nicht?), wie ich mich generell gerne mit Veteranen (gleich welcher Nation) unterhalte. Grundsätzlich habe ich nicht einmal gegenüber ehemaligen Waffen-SS-Leuten Berührungsängste (ich kenne allerdings nur einen Waffen-SS-Mann persönlich, und auch das nur flüchtig). Ich weiss nämlich sehr wohl zu unterscheiden zwischen Waffen-SS (=Elitetruppe) und Totenkopf-SS (die für Bewachung und "Betrieb" der Konzentrationslager zuständig waren).

Dank der "objektiven" Darstellung von "Historikern" wie Knopp wissen allerdings viele Leute nicht, dass das eine mit dem anderen wenig bis gar nichts zu tun hatte (Ausnahme: 3. SS-Pz-Division Totenkopf - deren Angehörige rekrutierten sich zu einem hohen Prozentsatz aus Mitgliedern der Totenkopf-SS!).

Angriffs- und Vernichtungskriege als "Job"! (Dann war die Judenvergasung in Auschwitz wohl auch nur ein "Job"?)

Ich weigere mich entschieden, einen fairen Kampf mit dem feigen Mord an Wehrlosen auf eine Stufe zu stellen. - Für mich hat das eine mit dem anderen nicht das geringste zu tun.

Aber der Perversion nicht genug: (Wohl) ausgewählte britische Veteranen lobten die hohe Effizienz und den großen Einsatz der deutschen Wehrmacht.

Es ist gar nicht so selten, dass Männer, die sich auf dem Schlachtfeld gegenübergestanden, sich sogar gegenseitig verwundet haben, später sogar gute Freunde werden können. Der Spiegel hat letzte Woche das Beispiel von Hein Severloh gebracht, der am D-Day am Abschnitt "Omaha" als MG-Schütze im Einsatz stand. Sein (Brief)freund gehörte damals zu den US-Sturmtruppen und wurde von Severloh vierfach angeschossen. Ernst Jünger erwähnt in "In Stahlgewittern" ebenfalls, dass er und ein schottischer Highlander, mit dem er sich als Stosstruppführer einen harten Nahkampf geliefert hatte, bei dem beide ziemlich schwer verletzt wurden, die besten Freunde geworden seien.

Gerade bei Berufssoldaten ist es sowieso der Normalfall, dass man den "Kameraden von der anderen Feldpostnummer" mit Respekt begegnet: Im 1. Weltkrieg war es zumindest anfangs gang und gäbe, dass die MG-Schützen, als Geste der Ritterlichkeit und Anerkennung, das Feuer sofort einstellten, wenn die gegnerische Infanterie sich zurückzog.

>Was ich fast vergessen hatte: die Kriegspropagandamedien haben den 8. Mai scheinbar etwas vergessen,

Nur Geduld - der 60. Jahrestag der Kapitulation kommt erst nächstes Jahr.

an dem nämlich die Rote Armee dem faschistischen Wahnsinn den Garaus machte.

Und das tat sie wirklich gründlich: Einige englische Kriegsgefangene, die von der Roten Armee befreit wurden, hatten ausführlich Gelegenheit, sich ein Bild von Bemühungen der Rotarmisten, insbesondere für die "Befreiung" der deutschen Frauen zu machen. Als die Wehrmacht am nächsten Tag einen örtlichen Gegenstoss unternahm, meldeten die Tommies sich unter dem Eindruck des gesehenen geschlossen freiwillig zum Kampf gegen den Iwan...

mfG,

Swissman


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