Da stimmt einiges nicht
Geschrieben von franke43 am 07. Juni 2004 12:47:11:
Als Antwort auf: Vorbereitung WK 3: D-day: Die Notbremse des Eurosozialismus geschrieben von Torsten am 05. Juni 2004 22:26:08:
Hallo Torsten
Ausgerechnet ich bin nicht sonderlich kundig, was
den 2. WK angeht. Da haben wir hier im Forum viel
bessere Experten, ich habe mich eher mit früheren
Kriegen befasst.Aber:
>das hatten die sich so gedacht: nachdem die deutsche Rüstungsindustrie mit US->Kapital in den 30er Jahren aufgepäppelt und den Nazis unter die Arme gegriffen >wurde, sollten die Marionetten dann erstens für die Auslastung der Kapazität >sorgen und zweitens ihren Hunger nach Gebieten und Märkten im Osten stillen - >und als angenehmen wie zentralen Nebeneffekt den Kommunismus in der >Sowjetunion vernichten (praktischerweise gleich samt der tätigen und >potentiellen Kommunisten).
So ? Die ersten Angriffe Richtung Osten galten
Tschechien und Polen. Beide waren keine kommunistischen
Länder. Und wenn es der Plan der Westler gewesen wäre,
dass Hitler die SU angreifen soll, dann ist doch schon
ab der Besetzung von Skandinavien oder erst Recht mit
dem Feldzug gegen Frankreich und die Beneluxstaaten
alles aus dem Ruder gelaufen, oder ?>Dummerweise ging das gründlich in die Hose - das kommt eben davon, wenn >Marionetten einen eigenen Willen haben und eine Eigendynamik entwickeln. Kurz: >sie rissen sich von den Stricken los und taten sich auch im Norden, Westen und >Süden gütlich.
Eben, und zwar nicht NACH dem Angriff auf die SU,
sondern VORHER. Damit war aber das westliche Kalkül
(so es denn existiert hat) schon vor Barbarossa
gründlich geplatzt.>Das wäre ja noch zu verkraften gewesen.
Für wen ? Für das besetzte Frankreich ? Für GB in den
Wochen der Luftschlacht ?>Aber leider wurde das Hauptziel, die Zerschlagung der Sowjetunion, nicht nur >verfehlt, sondern die Rote Armee drang unaufhaltsam Richtung Westen vor. Und >sie hätte die letzten Kräfte der Wehrmacht und SS an den portugiesischen, >spanischen und französischen Küsten aufgerieben, die ja der Rückzugsraum >gewesen wären - vielleicht sogar an den englischen, walisischen, schottischen >und irischen.
die Offensivkraft der Roten Armee stammte von Rüstungs-
lieferungen der Westalliierten (!!) über die unbesetzten
Eismeerhäfen Murmansk und Archangelsk. Hätte man den
Vormarsch der SU stoppen oder verzögern wollen, man
hätte nur diese Lieferungen einstellen müssen.>Das hätte den schlagartigen Eurosozialismus zur Folge gehabt (und ich meine >hier Sozialismus im Marxschen/Leninschen und nicht Noskeschen/Schröder(s)chen >Sinne. Um das zu verhindern, war der Kriegseintritt der USA (und darin >eingebunden der D-day) unbedingt erforderlich, nicht etwa, um Westeuropa und >Teile Mitteleuropas zu "befreien", sondern um wenigstens dort die Versklavung >der Lohnarbeiter (den Kapitalismus) aufrechterhalten zu können.
Du meinst den mit politischen Schauprozessen und der
Hinschlachtung von einigen Millionen Kosaken und Kulaken,
oder ?Ausserdem:
Warum hat man dann die nichtkommunistischen Länder in
Osteuropa dem Feind zum Frass hingeworfen ? Die waren
doch am Krieg unschuldig.>Angriffs- und Vernichtungskriege als "Job"! (Dann war die Judenvergasung in >Auschwitz wohl auch nur ein "Job"?) Aber der Perversion nicht genug: (Wohl) >ausgewählte britische Veteranen lobten die hohe Effizienz und den großen >Einsatz der deutschen Wehrmacht. Ob das ihre toten und verkrüppelten >Kameraden, deren Frauen und Kinder wohl auch so gesehen haben? Jedenfalls >wurde von denen Keiner gefragt.
Die britischen Soldaten taten das wahrscheinlich, um
ihre eigenen Leistungen mehr hervorzuheben und auch um
den dümmlichen Kriegsfilmen aus GB und USA entgegenzutreten,
in denen die deutschen Soldaten als militärische Idioten
dargestellt sind.>Diese Art von Berichterstattung läßt alte Kriegsromantik wieder auferstehen. >Dies ist nicht anders als als ideologische Kriegsvorbereitung zu werten. Das >heißt, so richtig vorbereitend ist das längst nicht mehr. Während die "alte >Garde" ihr vergangenes Heldentum feiert, führen ihre Nachfolger Seite an Seite >bereits neue Aggressionskriege: Kosovo, Afghanistan, Irak... .
Die SU hat mit ihrem Befreiungsversuch für Afghanistan
selbstverständlich was ganz anderes gemacht als die USA
einige Jahre später ??>Was ich fast vergessen hatte: die Kriegspropagandamedien haben den 8. Mai >scheinbar etwas vergessen, an dem nämlich die Rote Armee dem faschistischen >Wahnsinn den Garaus machte. Offensichtlich leider nur vorübergehend.
Erst mal war es nicht die Rote Armee allein.
Und dann hatte der 8. Mai heuer ja auch nur den 59.
Jahrestag, der 6. Juni hingegen den 60.Gruss
Franke