Re: Meine auch

Geschrieben von berggeist am 02. Juni 2004 21:18:05:

Als Antwort auf: Meine auch geschrieben von franke43 am 02. Juni 2004 10:50:42:

>Und meine Mutter spielte in Weissenburg in Süddeutschland
>als 8-jähriges Mädchen neben den Rangiergleisen, auf denen
>gerade ein deutscher Munitionszug stand. Eigentliches Ziel
>der Beschiessung war also der Zug, aber meine Mutter war
>nur wenige Meter daneben, weil das Wohnhaus nahe an der
>Bahnlinie lag. Ein Holzstoss wurde ihre Rettung. Deshalb
>lebe ich heute. Der amerikanische Jagdflieger wollte
>bestimmt keine deutschen Kinder befreien - noch nicht.
>Meine Oma wurde Zeugin der Bombardierung des Eisenbahn-
>knotenpunktes Treuchtlingen nicht weit von Weissenburg.
>Sie war (wie viele andere auch) im nahegelegenen Wald
>beim Brennholzsammeln und sah die Bombardierung, aber
>immerhin aus mehreren Kilometern Entfernung.
>Gruss
>Franke


hallo franke

wenn dort ein munitionszug stand, so kann ich das ja noch verstehen.
bei dem angriff auf meine mutter und deren geschwister war jedenfalls kein militärisches ziel in der nähe.
zu dieser zeit (april/mai 45) gab es in unserem kleinen örtchen gerade mal einen mg-stand.
und der war ca 2 km entfernt.
die kinder wurden also gezielt beschossen, als sie bei luftalarm aus dem haus, über den hof und durch den garten liefen, um in den ca 30m entfernten keller zu gelangen.
und es war kein erwachsener dabei!
ich lebe nur noch, weil dieser "tapfere befreier" schlecht zielte und die mg-garbe nur knapp über den köpfen der flüchtenden kinder hinweg gegangen ist.
übrigens:
die kugeln stecken immer noch in dem großen apfelbaum, der in der mitte des gartens steht...

ansonsten ist seinerzeit zum glück nicht viel passiert in unserem örtchen, wenn mal mal von der sprengung einer lechbrücke absehen möchte.
die soldaten aus dem vorhin erwähnten mg-stand konnten nach einem kurzen feuergefecht mit einer us-vorauseinheit von einigen beherzten einheimischen übrigens zur aufgabe überredet werden.
schlimmer war es da doch schon im nahen garmisch-partenkirchen.
da wollten die todesmutigen gi´s welche in sichweite des ortes gestoppt haben, doch tatsächlich den ganzen ort massiv bombardieren lassen, weil sich dort eine gebirgsjägerkaserne befand.
erst als der kommandierende deutsche major mitsamt seinen offizieren mit weißen fahnen zu den us-truppen lief, wurden die sich angeblich bereits in der luft befindlichen bomber zurückgeordert.
alle im ort befindlichen deutschen soldaten mußten sich dann bei den us-truppen einfinden und vor ihnen her als menschliche schutzschilde in den ort laufen.
in einem hollywoodfilm würde sowas natürlich ganz anders aussehen!
;-)

güße
berggeist



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