Und wie ist es mit der Schweiz?

Geschrieben von Dunkelelbin am 30. Mai 2004 21:18:59:

Als Antwort auf: Re: Bush weiht Denkmal ein geschrieben von Napoleon am 30. Mai 2004 19:22:18:

Vielleicht ist es für Dich als Schweizer Staatsbürger doch recht interessant, dass sich die Schweiz nicht so neutral, wie immer gerne dargestellt wird, während des 2. WK verhalten hat.
Dazu eine kleine Zusammenfassung, die ich von hier:

http://www.uek.ch/de/publikationen1997-2000/fluechtlingsbericht_zusammenfassung.htm

entnommen habe.Übrigens eine Seite der Bundesversammlung des Schweizer Parlaments wo noch andere, sehr aufschlußreiche Berichte zu finden sind.

Es ist nicht nur aus diesem Bericht zu entnehmen, dass die Schweiz Flüchtlinge an der Grenze zurückwies, wenn diese nicht über die notwendigen finanziellen Mittel verfügten.

Sag mir, wie haben sich Deine Großeltern verhalten? Sind sie auf die Straße gegangen und haben dagegen demonstriert?

Nicht? Dann waren sie sicher Nazis!

Grüße
Dunkelelbin*

*Informationen über die Deportation und die Vernichtung der Juden erreichten die Schweiz im Laufe des Sommers 1942. Der Chefredaktor der Sentinelle, Paul Graber, beschloss im August 1942, diese Nachrichten zu veröffentlichen und zugleich gegen die Rückweisung von Flüchtlingen an der Schweizer Grenze zu protestieren. Vor den Zensurbehörden rechtfertigte er sein Vorgehen folgendermassen:

«Die berichteten Ereignisse sind von einer solchen Natur, dass jeder Journalist, der sich in den Dienst der Verteidigung menschlicher Werte stellt, in der heiligen Pflicht steht, sie anzuprangern. Eine solche Anklage ist Teil der Verteidigung der höchsten Werte. [...]. Wir müssen jenseits jeglicher nationaler Rücksichtnahmen, welches Land auch immer sie betreffen, die menschlichen Werte, die durch den Krieg und jene Ursachen, die Kriege hervorrufen, unterzugehen drohen, mit allen Mitteln verteidigen.»

Die schweizerischen Behörden verfügten zur selben Zeit über mehr und genauere Informationen. Dennoch entschieden sie sich, die Grenze zu schliessen, nur eine kleine Zahl von Verfolgten aufzunehmen und «Flüchtlinge nur aus Rassegründen, z. B. Juden» zurückzuweisen. Sie rechtfertigten diesen Entscheid mit der allgemeinen Bedrohungslage – der angespannten Lebensmittelversorgung, den militärischen Gefahren, der Angst vor allfälligen sozialen und politischen Unruhen – sowie damit, dass die Schweiz bereits die im Land befindlichen Emigranten und internierten Militärpersonen versorgen müsse. Das «volle Boot» wurde zum Symbol für diese Politik.

Nach dem Krieg, als die Vernichtung der europäischen Juden zum Kennzeichen einer Epoche geworden war, kamen weitere Rechtfertigungsversuche hinzu. Man habe nicht gewusst, was sich im «Dritten Reich» wirklich abgespielt habe; man habe getan, was möglich gewesen sei; und was hätte die Schweiz, ein kleiner, von Hitler bedrohter Staat, denn schon vermocht? Zwischen diesen rechtfertigenden Argumenten, welche die Komplexität der damaligen Situation und die Schwierigkeiten für die Entscheidungsträger betonen, und der von Graber vertretenen Haltung, die menschlichen Werte seien unbedingt zu verteidigen, besteht eine breite Kluft. Sie verdeutlicht sowohl das Problem, das im Mittelpunkt des vorliegenden Berichtes steht, als auch die unterschiedlichen Sichtweisen.

Seit den damaligen Ereignissen ist mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen. Die Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg untersucht eine Epoche, die für die ganze Menschheit grundlegende Fragen aufwirft, denn der Zweite Weltkrieg war kein Konflikt wie jeder andere. Zu einer militärischen Konfrontation von bisher unbekannten Dimensionen kam ein Völkermord hinzu: die systematische Vernichtung von Millionen von Kindern, Frauen und Männern.

Die Schweiz war vom nationalsozialistischen Deutschland zeitweise bedroht, und zugleich war sie mit dem benachbarten Staat in vielfältiger Weise verflochten. Deshalb gilt es, die Politik der schweizerischen Behörden und die Reaktionen der Bevölkerung zu untersuchen. Es ist zu fragen, weshalb die Behörden trotz der Informationen, die sie erhielten, ihre Politik nicht änderten, und weshalb die öffentliche Meinung nur schwach reagierte.

Der vorliegende Bericht präsentiert sowohl bereits bekannte Tatsachen als auch neue Forschungsergebnisse. Er stellt diese in einen Gesamtzusammenhang, ohne eine endgültige Erklärung zu beanspruchen. Vielmehr bietet er, ausgehend vom damaligen Kontext und aufgrund der Kenntnis von damals zumeist nicht zugänglichen Quellen, für die vergangenen Ereignisse Erklärungsversuche an.


hallo elbin
>der grund für mein posting war , ich finde echt nichts dabei ein denkmal für die befreier westeuropas aufzustellen .
>das die amis keine heiligen sind weiss ich selbst . ja auch sie haben massenmord begangen .
>die behauptung , die nazis stellen unwahre theorien ins net , ist nicht erfunden , sie schieben den ganzen dreck den adolf begangen hat auf andere .
>aus welchen beweggründen die linken gegen die amis wettern muss wohl nicht erklärt werden
>wenn du glaubst ich hätte minderwärtikeitsgefühle , lass ich dich gerne in dem glauben , hauptsache es hat dir gut getan .
>gruss napo
>ich werde kein böses wort über die deutschen soldaten aussprechen , aber gegen das naziregime sollte es erlaubt sein . ausser einiger kommunisten kann keiner konkurieren mit der menschen verachtung des naziregimes .



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