Die Endsiegwaffe ?

Geschrieben von Mick am 16. Januar 2001 22:11:52:

Laserwaffe gegen Fernstreckenraketen

Florian Rötzer 16.01.2001

Eine kleinere Variante des von der Bush-Regierung geplanten Raketenschilds ist in Entwicklung:
Flugzeuge, die mit Laserwaffen ausgestattet sind

Das von der Bush-Regierung geplante nationale Raketenabwehrschild (NMD), das den Abschuss von
Anti-Raketen-Raketen nicht mehr nur, wie während der Clinton-Regierung geplant, auf dem Festland, sondern
auch auf See und im Weltraum vorsieht, wird eine Kostenexplosio verursachen. Ursprünglich veranschlagt auf
60 Milliarden Dollar könnte die von Bush bislang favorisierte Variante leicht Hunderte von Milliarden Dollar
kosten. Und bislang waren die drei bislang durchgeführten Tests gescheitert.



Dabei wurden sie gewissermaßen unter optimalen Bedingungen ausgeführt, nicht unter schlechten Wetterbedingungen oder
gar unter realistischen Kampfsituationen. Es geht schließlich nicht nur darum, dass der Abschuss einer feindlichen
Langstreckenrakete ausgemacht und deren Flugbahn berechnet werden muss, um sie dann kurz nach dem Start durch ein
eigenes Geschoss zielgenau ausschalten zu können. Relativ einfach ließen sich viele Attrappen vom Gegner verteilen, die die
Zielerkennung täuschen oder verwirren könnten. Zudem könnten Gegner durch Langstreckenraketen Nuklearexplosionen in
großer Höhe auslösen, deren Strahlung das NMD-System zerstören oder beeinträchtigen könnte.

Möglicherweise aber könnte ein billigeres System Ähnliches leisten, das früher zum Einsatz kommen und wahrscheinlich auch
früher die Konflikte mit den anderen Großmächten wie China oder Russland weiter verschärfen könnte. In einem mit 1,6
Milliarden Dollar ausgestatteten Projekt, entwickelt Boeing für die amerikanische Luftwaffe gerade eine auf einem Flugzeug
angebrachte Laserwaffe, mit der sich in Lichtgeschwindigkeit aufsteigende Langstreckenraketen in einer Entfernung von
Hunderten von Kilometern zerstören lassen könnten.


Im Rahmen des Airborne Laser Program ( ABL), das nach dem Irak-Krieg "Desert Storm" aufgestellt wurde, wird eine
Boeing 747 umgerüstet, um aus der Spitze einen starken Laserstrahl ausschicken zu können. "Das Airborn Laser Program ist
der Gipfel von über 20 Jahren Forschungsarbeit", sagte der Leiter des Projekt, Ellen Pawlikowski. "Das ist die erste
gerichtete Energiewaffe der Air Force, und wir werden sie benutzen, um Scud-Raketen und anderen Raketen aus der Luft
abzuschießen, um unsere Truppen auf dem Schlachtfeld zu schützen." Pedro Oms von der Air Force meint, dass die
Möglichkeit, etwas mit Lichtgeschwindigkeit über Hunderte von Kilometern hinweg zerstören zu können, den Krieg jetzt und
in Zukunft verändern wird: "Wir machen etwas, das möglicherweise revolutionär ist, und wir sind stolz darauf, daran beteiligt
zu sein."

Bis dahin ist es noch ein langer Weg, auch wenn bereits 2002 die ersten Tests mit dem Prototypen stattfinden sollen. Fallen
die Tests erfolgreich aus, sollen 2003 die ersten Schusstests mit Scud-Attrappen stattfinden - und dann bis 2009
möglicherweise eine Flotte von sechs umgerüsteten 747er bereit stehen.

Der Laser wird eine Stärke von mehr als einer Million Watt haben und
soll bis zu sieben Minuten lang strahlen. Die Flugzeuge sollen während
eines Fluges bis zu 30 solcher Schüsse abgeben können, die allerdings
gar nicht den Mantel der feindlichen Rakete durchdringen müssen. Es
genüge schon, den Metallmantel zu schwächen. Die Geschwindigkeit der
Rakete und der Druck, der auf den Mantel einwirkt, würde dann den
Rest besorgen. Bei zwei Attrappen, einer aus Metall und einer aus
Polymerverbindungen, habe man die Wirkung des Lasers schon zeigen
können.

Zur Erzeugung des Laserstrahls selbst wird die chemische Reaktion
zwischen Chlor, Wasserstoffperoxid und Jod ausgebeutet, um die
Lichtexplosion zu erzeugen. Der Strahl wird dann durch eine lange
verspiegelte Röhre geleitet und tritt an der Spitze des Flugzeugs durch
verstellbare Linsen aus. Dazu musste nicht nur die Spitze des Flugzeugs umgebaut und verstärkt werden, sondern auch die
Kabine im Rumpf durch eine massive Wand vor dem gefährlichen Gebräu geschützt werden.

Beunruhigend ist, dass nicht mehr Menschen die Laserwaffe auslösen sollen, sondern dies die Aufgabe des
Computersystems an Bord der umgerüsteten 747 sein wird. Menschen seien einfach nicht schnell genug, da es nur ein
Fenster von 18 Sekunden gibt, um eine Rakete aufzuspüren und abzuschießen. Unter den vorgegebenen Bedingungen wird
dann das Computersystem den Laser auslösen. "Wir müssen nicht nur schnell sein, sondern auch sehr vorsichtig damit sein,
wohin wir schießen", versichert Oberst Lynn Wills vom Air Combat Command der Luftwaffe. Daher könne man das
Abschusssystem auch manuell wieder abschalten.

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