Re: Warum "immer" die USA verdächtigen?
Geschrieben von Livnyak am 28. April 2004 12:52:13:
Als Antwort auf: Warum "immer" die USA verdächtigen? geschrieben von Micha aus dem Süden am 28. April 2004 11:07:39:
das traurige an der ganzen sache ist: sowie sich mal einer gruendlich gedanken macht und sich mit irgendetwas intensiver beschaeftigt und seine schluesse mitteilt, wird er unabhaengig vom "wahrheitsgehalt" seiner aussage sofort in irgendeine schublade gesteckt, die mit "anti" anfaengt und davon haben wir mittlerweile ziemlich viele und diese schubladen schliessen fuer die meisten bestimmte ansichten einfach aus, obwohl die ja "wahr" sein koennten.
bin muede und hab mich ziemlich ungeschickt ausgedrueckt
sag ich irgendwas gegen einen juden, bin ich sofort ein antisemit. gibt es unter den juden keine schlechten menschen? dies nur als beispiel
und die allerneueste schublade nennt sich antiamerikanismus und antibushismus.
schranken fuer gedanken
>Lieber Johannes,
>schön, dass mal kritisch nachgefragt und nachgedacht wird!
>Zur Sache: zuerst war es ein Güterwagen mit Flüssiggas, dann ein Güterzug mit Düngemittel, dann ein Gütertzug mit Dynamit, dann ein Schiff im Ölhafen und eine Treibstoffleitung. Wurde etwa ein mit Dynamit, Flüssiggas, Düngemittel und Treibstoff beladener Zug aus der Luft auf die Treibstoffleitung eines Tankers abgeworfen?
>Nein...nein... das Ganze ist überaus dubios. Die Amis und die Briten "wussten" schon über Ausmaß der Zerstörung und die Zahl der Toten zu berichten, bevor allen anderen überhaupt klar war, was passiert ist.
>Warum die USA verdächtigen? Nun, sie haben allen Grund, Nordkorea eins vor den Bug zu schießen. In dem Fall hat das nicht mal mit Antiamerikanismus oder mit Imperialismus-Vorwürfen zu tun. Amerika ist einfach in der beschissenen Lage, der meistgehasste Staat der Erde zu sein (was wiederum mit imperialistischem Gehabe, aber auch religiösem Wahn auf allen Seiten und teilweise auch mit Neid zu tun hat). Egal, wie man zu den USA steht - aus purer Existenzsicherung müssen sie Nordkorea stoppen. Sollte Nordkorea nämlich Atomwaffen haben, sind die eine existentielle Bedrohung für die USA - ein einziger Atomanschlag auf New York würde den USA einen lebensbedrohenden Schlag versetzen. Nordkorea müsste sich nicht mal als Urheber outen. Es reicht ja schon der Anschein, Al Kaida stecke dahinter.... Und Nordkorea könnte auch dringend benötigte Devisen mit Nuklear-Export verdienen. Osama schwimmt doch in Geld....
>Klar ist die Lage für die Feinde der USA günstig: wenn man sie jetzt noch in einen weiteren intensiven Krieg verwickelte, würde ihr "imperial Overstretch" zusammenbrechen, der Dollar crashen und aus wärs.... (und die schützende Hand über Israel würde schwach). Wär könnte dran ein Interesse haben? Chinesen (dann haben sie freie hand für Taiwan, mit ihren riesigen Dollarreserven haben sie die Amis eh schon in der hand: schmeißen sie die auf den Markt, geht der Dollar unter), Russen (... wie eh und je...), Araber und natürlich auch Korea. Für Nordkorea könnte dieser Schuss aber auch schwer nach hinten losgehen, für Kim Il Blödmann wäre die Anschlag-Strategie die bessere Wahl.
>Also jensiets des Automatismus (an allem Übel sind die USA schuld) lohnt der genaue Blick auf die strategische Lage. Und die legt nahe, dass ein Warnschuss an Nordkorea großen Sinn macht.
>Schön, dass wir hier auch wieder über die aktuelle Weltlage philosophieren, das hat mir die letzten Wochen etwas gefehlt im Forum.
>Grüße, Micha