Forget it

Geschrieben von Hubert am 25. April 2004 12:22:59:

Als Antwort auf: Nordkorea wirft USA erneut Angriffsplanung vor geschrieben von STYKER am 25. April 2004 10:16:28:

Hallo Styker,

auf gar keinen Fall sind die USA so blöd und befreien Nordkorea selbst. Der angekündigte Rückzug von der Demarkationslinie ist – wenn er überhaupt stattfindet – nur so zu deuten, daß die USA nicht gerade versessen darauf sind, Kollateralschäden zu verzeichnen, sobald China begonnen hat, Nordkorea einzuebnen.

Meines Erachtens sind sich die drei Großen USA, Russland und China hinsichtlich der Notwendigkeit des Kampfes gegen den internationalen Terrorismus nämlich weitestgehend einig.

1. China kümmert sich um Nordkorea.

2. Russland kümmert sich um das Gebiet, das zwischen seinem eigenen Territorium und dem des Irak/Iran liegt. Dafür hat Russland ideale Voraussetzungen, denn es ist das einzige Land, in dem der Geheimdienst die Regierung bildet. Putin ist inzwischen dermaßen westlich, daß er sogar problemlos die Rolle des amerikanischen Präsidenten übernehmen könnte. In seinem Kampf gegen den internationalen Terrorismus hat der FSB einen starken Partner, die russisch-orthodoxe Kirche.

3. Der einzige Vorwurf, der den USA zu machen ist, ist, daß sie gegen den Willen des Heiligen Vaters den Irak angegriffen haben. Dabei war in Sachen Iran der Boden schon sehr gut vorbereitet. Wie oft hat der Heilige Vater mit Kkatami telefoniert und ihm die biblischen Begriffe „Hölle“, „Apokalypse“, „Jüngster Tag“ erklärt. Es kann ja heutzutage so viel passieren, wenn man „Staat“ und „Religion“ miteinander verquickt. Und ich bin davon überzeugt, daß man bei der Beseitigung des iranischen Mullahregimes auf die Mithilfe des Iraks und Saudi-Arabiens hätte zählen können.

Aber was soll’s. Irak ist gelaufen, und auf jedem irakischen Klodeckel sitzt mittlerweile ein GI. Aber die Vorsehung hat’s mal wieder gut mit den USA gemeint. Sie haben ihre zweite Chance erhalten. Dank GB-Tony ist es den USA gelungen, mit Ghaddafi einen sogenannten Saulus-Paulus-Vertrag auszuhandeln: Aus dem ehemaligen Chefterroristen Muhammad Ghaddafi ist ein Vorzeige-Araber geworden. Die CIA hat endlich mal wieder alle Hände voll zu tun, und die Waffenhändler sind ebenfalls zufrieden. Sie haben eine neue internationale Drehscheibe gefunden und brauchen auf ihre Postwurfsendungen statt „Al-Qaida“, was immer etwas anrüchig klang, künftig nur noch „Libyen“ zu schreiben. Unter einem Wust von Sand und Zelten lassen sich nämlich immer Wege finden, die Waffen ans Ziel zu bringen. Ghaddafi – da habe ich gar keinen Zweifel – wird zum neuen Saddam in der Region aufgebaut. Er wird bis an die Zähne bewaffnet werden, und alles beginnt wieder von vorn. That’s the game. Und hier im Forum wird auch noch in zehn Jahren darüber spekuliert werden, wann denn die Russen endlich kommen.

Einen wunderschönen Sonntag wünscht euch
Hubert


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