zu spengler:
Geschrieben von detlef am 22. April 2004 02:57:
hallo,
Zu spengler und oliver:
Von oliver habe ich noch nichts gelesen. Nur anhand von einigen auszuegen kann ich mir kein urteil bilden. Besonders, da diese auszuege ja nicht aus einer kritik an spengler sind, sondern aus einer kritik an einem, mir ebenfalls unbekannten, “spenglerianer”.
Auch schreibt oliver es sei noch verfrueht, ein endgueltiges urteil ueber spenglers theorien zu faellen, das waere fruehestens anno 2000 moeglich.....
Nun, eine kritik, die geuebt wird, bevor das resultat eintreten kann – das ist fuer mich so, als wenn einer die offenbarung des johannes als falsch bezeichnet, nur weil wir sie noch nicht hinter uns haben.Spengler ist kein prophet, da er nicht mit eingebungen sondern mit vergleichen gearbeitet hat. Trotzdem hat er mit seiner methode voraussagen produziert, die eingetroffen sind. Da besteht also die chance, dass wir auch in der zukunft noch zustaende erleben werden, die ebenfalls von ihm prognostiziert sind.
Lasst mich kurz einige indikatoren geben, warum ich spengler’s werk fuer brauchbar halte. (und verzeiht mir, wenn sich kleine fehler einschleichen, ich hab das werk nicht hier zum nachschlagen)
Spengler sieht fuer jeden kulturkreis, NACH dem kulturellen hoehepunkt in der bluetezeit der monarchie, ungefaehr folgendes: aufklaerung, “volksherrschaft”(demokratie), wandel von kultur zu zivilisation, entartung der zivilisation (dekadenz), “caesarismus”. Danach verfall, ev fremdherrschaft und schlussendlich aufloesung im “felachentum”
Er “sah” die dekadenz fuer das letzte viertel des 20ten jahrhunderts und den aufstieg des caesarismus fuer die jahrtausendwende.
Nun, dass wir westler/abendlaendler als ganzes gesehen dekadent geworden sind, brauche ich hoffentlich nicht noch extra belegen.
Was dem alten roemer seine orgien, sind uns homosexuellenhochzeiten und moderne kunst. Egal, ob man diesen entwicklungen positiv oder negativ gegenueber steht, kann man getrost sagen, dass sie nicht in dem gefuege des abendlaendischen kulturkreis verwurzelt sind, sondern dessen werte negieren.Caesarismus- was sind (oder besser waren) caesaren?
Ein caesar war in der theorie ein demokratisch eingesetzter herrscher mit grossen vollmachten. – in der praxis ein abenteurer, der einige einflussreiche komplizen und rueckhalt im militaer hatte.
Die ersten und starken caesaren schalteten die kontrollmechanismen immer mehr aus, so dass spaeter auch immer “schwaechere” caesaren herrschen konnten. Als die gotische fremdherrschaft begann, erlosch der griechisch roemische kulturkreis im felachentum.
Auch der brauch der barbarischen stammesfuersten, sich mit roemischem prunk zu schmuecken aendert daran nichts.
Diese barbaren waren die gruender des abendlaendischen kulturkreises. Sie kleideten sich zwar roemisch, aber sie dachten nicht roemisch!Wir leben gerade die jahrtausendwende. Wo sind unsere “caesaren”?
Wie waer’s mit: Ave bush, morituri te salutant! ;-)) ?
So, bevor dies ein ganzes buch wird, nur kurz:Spengler ignoriert also “rassenzugehoerigkeit”? – stimmt, und recht hat er. Die genetischen unterschiede der verschiedenen “menschenrassen” sind geringer, als die der verschiedenen hunderassen.
Die palestinenser sind semiten. Nicht hamiten, wie fast alle anderen “araber”
Die europaeer sind germanen oder kelten (ok, nicht alle)
Die aethiopier sind neger(?) oder negroid.
Die juden sind semiten(???????)Von der “rasse” her ganz klar, juden und palestinenser zusammen gegen alle anderen.
Oder ist es nicht doch einleuchtend, dass die gemeinsame kultur ausschlaggebend ist?
Europaeische juden (durch die progrome im laufe der zeit genetisch europaeisch geworden) und aethiopische (negride) juden zusammen, semitische palestinenser und hamitische “araber” zusammen.....
Die kultur ist die treibende kraft von menschlichen gemeinschaften!
Die alten griechen haben die dampfmaschine und das atom gekannt. Wir auch.
Wenn die griechen unsere kulturellen und philosophischen vorstellungen gehabt haetten, haetten sie die dampfmaschine genutzt, und versucht, das atom zu spalten.Wenn wir die griechischen kulturwerte und vorstellungen wirklich behalten haetten, waere das atom noch ungespalten, und fahrzeuge wuerden noch mit muskelkraft bewegt werden.
Die griechisch roemische kultur basierte darauf, alles zu wissen, um das wissens willen.
Unsere kultur ist durch wollen gekennzeichnet. Wir wollen aufbauen, andere ueberzeugen, ausprobieren, expandieren.
Und seit: “null bock auf nix” beginnt dieser wille zu erloeschen....Falls keine grossen katastrophen eintreten, die unseren kulturkreis vorzeitig eliminieren, bleibt uns nur, den caesaren zu dienen, und spaeter zu beobachten, welche “barbaren” auf unseren geistigen truemmern ihre eigene kultur beginnen.
gruss,detlef