Nepal/Rotchina/Indien/OK: Logistische Überlegungen
Geschrieben von Swissman am 28. November 2001 21:19:20:
Als Antwort auf: Re: Kommunistische Grossoffensive in Nepal geschrieben von Apollo am 26. November 2001 22:07:33:
>Gibt es Info , wonach diese von China direkt unterstützt werden ?
Leider habe ich (noch) keine Beweise in dem Sinne.
Allerdings lehrt die Geschichte, dass kommunistische Aufständische eigentlich immer Unterstützung durch bereits kommunistisch beherrschte Staaten erhalten. Es ist freilich anzunehmen, dass Peking seine Unterstützung sehr gut getarnt hat, um sein Image als "Freund" des Westens nicht zu gefährden: Die Hilfe dürfte entweder über einen "unbeteiligten" Drittstaat, oder aber, höchstwahrscheinlich, durch eine oder mehrere (unterwanderte) Organisationen aus dem Milieu der organisierten Kriminalität laufen - falls die Sache auffliegt, steht Peking sauber da, kann den schwarzen Peter jemand anderem zuschieben ("APD - Absolute Plausible Deniability").
So oder so ist nicht davon auszugehen, dass in nennenswertem Umfang Waffenlieferungen von rotchinesischem Territorium her erfolgen: Rein geographisch bestünde diese Möglichkeit ohnehin nur an der Grenze zum besetzten Staat Tibet - in der Praxis verhindern die beinahe unüberwindlichen Gebirgsketten des Himalaja so gut wie jeden Grenzverkehr. Die wenigen vorhandenen Pässe sind nur für Fussgänger und Packesel gangbar, sodass es ausgeschlossen scheint, grössere Mengen Nachschubes auf dieser Route zu verschieben.
Es verbleibt als einzige Alternative der Weg über Indien: Selbstverständlich hat Indien kein Interesse daran, einen weiteren kommunistischen Staat vor seiner Haustüre, um nicht zu sagen, in seinem Vorzimmer, zu haben.
Um einen Aufstand im Hochgebirge zu entfesseln genügen freilich im Wesentlichen leichte Infanteriewaffen und dazu passende Munition: Die altbewährten Schmuggelwege an der Indisch-Nepalesischen Grenze sollten hierfür eigentlich durchaus leistungsfähig genug sein, womit wir wieder bei der organisierten Kriminalität wären...