Re: Simulation Einschlag Pilsen

Geschrieben von Swissman am 20. April 2004 01:12:23:

Als Antwort auf: Simulation Einschlag Pilsen geschrieben von JeFra am 19. April 2004 09:00:25:

Hallo JeFra,

>aber der Auswurf kommt mit Überschallgeschwindigkeit an und ist wahrscheinlich im Freien tödlich. Ich stelle mir die Wirkung auf Häuser wie massiven Maschinengewehrbeschuß auf die der Imaktstelle zugewandten Seiten vor. Bekanntlich halten die Wände das nicht lange ab (BBouvier und Swissman werden dafür Experten sein.) Die betreffenden Stellen wären zu meiden, wenn man eine Wahl hat. Der beste Aufenthaltsort wäre vielleicht ein Berghang, der von der Impaktstelle abgewandt ist.

Wenn der Befehl zur Erstellung der Schutzraum-Bezugsbereitschaft gegeben wird (die Vorbereitungen müssen innert maximal 24h durchgeführt werden), schreibt der Schweizer Zivilschutz bei (älteren und improvisierten) überirdischen Schutzräumen vor, die Wände mittels Aufschüttung von Sand (möglichst in Form von Sandsäcken) oder zumindest Erde zu verstärken.

Eine hinreichend dicke Sand- oder Erdschicht sollte die Widerstandsfähigkeit auch gegenüber Ejekta deutlich erhöhen. Der eigentliche Schwachpunkt dürfte dabei das Dach sein. - Eine Überdeckung von ausreichender Dicke würde das Dach vermutlich von sich aus kollabieren lassen. - Unter improvisierten Bedingungen wird man wahrscheinlich die besten Ergebnisse erzielen, wenn man eine Sandschicht im Dachboden ausbringt.

Alternativ könnte man natürlich einen improvisierten Erdbunker bauen, den man mit starken Balken und einer dicken Sand- und/oder Erdschicht überdeckt. Glücklicherweise besitze ich einen richtigen Schutzraum, mit 50cm dicken Stahlbetonwänden... *g*

Impaktfolgen in Chur, Strassburg, Koblenz, Swinemünde

Die Bündner Hauptstadt Chur ist etwa gleich weit von Pilsen entfernt, wie mein Wohnort, nämlich rund 400km. Es folgt die Simulation der örtlichen Impaktfolgen:

Your Inputs:
Distance from Impact: 400.00 km = 248.40 miles
Projectile Diameter: 800.00 m = 2624.00 ft = 0.50 miles

Projectile Density: 1000 kg/m3
Impact Velocity: 51.00 km/s = 31.67 miles/s
Impact Angle: 90 degrees

Target Density: 3000 kg/m3
Target Type: Competent Rock or saturated soil

Energy:

3.49 x 1020 Joules = 8.33 x 104 MegaTons TNT

The average interval between impacts of this size somewhere on Earth is 6.8 x 10^5years

Crater Size:

Transient Crater Diameter: 10.56 km = 6.56 miles
Final Crater Diameter: 14.43 km = 8.96 miles

The crater formed is a complex crater.

Thermal Radiation:

Time for maximum radiation: 0.28 seconds after impact

Visible fireball radius: 1.5 km = 0.9 miles
The fireball appears 0.9 times larger than the sun

Thermal Exposure: 4.37 x 103 Joules/m2
Duration of Irradiation: 18 seconds
Radiant flux (relative to the sun): 0.2

Seismic Effects:

The major seismic shaking will arrive at approximately 80.0 seconds.
Richter Scale Magnitude: 7.9
Mercalli Scale Intensity at a distance of 400 km:


IV. Hanging objects swing. Vibration like passing of heavy trucks; or sensation of a jolt like a heavy ball striking the walls. Standing motor cars rock. Windows, dishes, doors rattle. Glasses clink. Crockery clashes. In the upper range of IV wooden walls and frame creak.

V. Felt outdoors; direction estimated. Sleepers wakened. Liquids disturbed, some spilled. Small unstable objects displaced or upset. Doors swing, close, open. Shutters, pictures move. Pendulum clocks stop, start, change rate.

Ejecta:

The ejecta will arrive approximately 296.3 seconds after the impact.
At your position the ejecta arrives in scattered fragments
Average Ejecta Thickness: 2.0 mm = 0.0796 inches
Mean Fragment Diameter: 2.3 mm = 0.0920 inches

Air Blast:

The air blast will arrive at approximately 1333.3 seconds.
Peak Overpressure: 15000.9 Pa = 0.1500 bars = 2.1301 psi
Max wind velocity: 30.3 m/s = 67.7 mph
Sound Intensity: 84 dB (Loud as heavy traffic)
Damage Description:

Glass windows will shatter.


Die Sachschäden scheinen sich hier im wesentlichen auf zerbrochenes Glas zu beschränken. Auch wenn die durchschnittliche Grösse der Fragmente mit 2mm bereits sehr klein ist, empfiehlt es sich, das Innere eines Gebäudes aufzusuchen, da Verletzungen ansonsten (je nach Geschwindigkeit der Ejecta - @ JeFra: Mit welchen Geschwindigkeiten müsste man denn etwa rechnen?) wohl die unausweichliche Folge sein dürften. Ein (erheblicher) Teil des Fallouts dürfte meiner Einschätzung nach in Form von Staub niederrieseln.

mfG,

Swissman


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