Re: Rantisi tot - nun hats den Nächsten erwischt!

Geschrieben von Johannes am 18. April 2004 02:15:42:

Als Antwort auf: Re: Rantisi tot - nun hats den Nächsten erwischt! geschrieben von Apollo am 17. April 2004 22:19:12:

> Und da er höchstwahrscheinlich eben nicht " hirnrissig " ist...ist anzu-
> nehmen, dass es vermutlich gezielt k a l k u l i e r t ist...Die verfolgen
> einen Plan , davon bin ich überzeugt. Die Mächtigen um Sharon wollen die
> Palestinenser nicht teilhaben lassen in ( Ost-) JERUSALEM...also versuchen
> sie wahrscheinlich eine Situation zu schaffen, wo sie diese endgültig aus
> Jerusalem vertreiben können..?
> Was wäre da " hilfreicher " als eine totale Eskalation ?


Hallo Apollo,

nein, das erscheint nur durch die Vorurteile so.

Israel hat einige Erfahrungen mit Terroristen. Du weißt, wie es einmal Mode war, Flugzeuge zu entführen, um Terroristen freizupressen oder sonstige Ziele zu erreichen.

Die sanfte Taktik hat da nicht viel gebracht. Gerade Israel hatte sich damals dazu entschieden, nicht und niemals diesen Erpressern nachzugeben, den dies wurde nur den nächsten ermuntern, es im gleich zu tun.

Natürlich ist das Verhalten brutal gegenüber den aktuellen Geiseln. Dafür werden aber noch mehr Geiselnahmen und Opfer verhindert, die es morgen geben würde.

Im Gegensatz zu Bine meine ich, daß die beiden getöteten Terroristen-Chefs auch im Gefängnis zu Volkshelden geworden wären. Die UNO etc. hätten einen ewigen, öffentlichen Prozeß gefordert, der durch seinen Aufwand alles lahmlegt (lahmlegen soll), während die Terroristen Geiselnahme um Geiselnahme begangen hätte, um ihre Chefs freizupressen.

Das Vorgehen der Israelis kann man zwar als brutal bezeichnen (die Taten der Terror-Chefs sind noch viel brutaler), aber es ist kalkuliert. Die Terror-Chefs müssen nun weder bewacht werden noch können sie freigepreßt werden, und Helden wären es sowieso geworden.

So stellt Israel völlig klar: Wer Terror organisiert, der hat sich selbst den Todesschein ausgestellt. Es ist die Fortsetzung eines ganz radikalen Umgangs mit Flugzeugentführern, denen Israel nicht und niemals nachgegeben hat (die Geiselbefreiung in Entebbe ist für mich das militärische Glanzstück der letzten Jahrzehnte).

Israel hofft, mit den Drahtziehern des heutigen Terrors genauso erfolgreich fertig zu werden wie damals mit den Flugzeugentführern. Durch harte, umstrittene Maßnahmen, die aber zumindest damals zum Erfolg geführt haben und von denen auch wir als Gesamtheit noch heute profitieren.

Das harte Verhalten hätte damals schiefgehen können, es kann heute schiefgehen. Aber es ist nichts anderes als die Fortsetzung des harten, konsequenten Verhalten von damals.

> Die Mächtigen um Sharon wollen die Palestinenser nicht teilhaben lassen
> in ( Ost-) JERUSALEM

Das beruht auf Gegenseitigkeit, denn auf PLO-Karten ist Israel als Staat bereits ausgelöscht.

Den Juden dann, wenn sie eine ganz klare Linie gegen jeden Terror-Chef einschlagen und an der Konserquenz ihres Handels keinen Zweifel lassen, ihnen dann vorzuwerfen, sie wollten noch mehr Terror(eskalation), das kann ich nicht so richtig nachvollziehen. Sicher, es gibt ein großes Risiko. Aber das Ziel ist für mich klar, daß sich das konsequente Handeln genauso positiv auswirken soll wie damals die harte Haltung gegenüber Flugzeugentführern.

Gruß

Johannes


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