Re: Nachtrag zur politisch-korrekten Mehrheit

Geschrieben von Marc Malbec am 16. April 2004 21:33:18:

Als Antwort auf: Re: Wollte nie gegen Polen polemisieren geschrieben von DaveRave am 16. April 2004 19:25:10:

Hallo,

neben Johannes Willms fällt mir noch ein anderes Beispiel ein, wie Bismarck systematisch in ein schlechtse Licht gerückt werden soll.

In der WELT, wo - welch seltsamer Zufall aber auch - Guido Knopp mal Auslandschef war, erschien am 10. Februar 2004 ein Beitrag über den früheren Reichskanzler, der das allgemeine Bild recht gut wiedergibt:

Hier der erste Absatz:

"Getrieben von irrationalen Feindbildern
Die "Neue Friedrichsruher Ausgabe" von Bismarcks "Gesammelten Werken" zeigt neue, emotionale Facetten des Reichskanzlers

von Sven F. Kellerhoff

Der Reichskanzler schäumte. Keinesfalls dürfe man den Brief des "ehrgeizigen Priesters" ohne Erwiderung lassen, "der Europa in Unruhe hält, um sich die Heiligsprechung zu verdienen". So wetterte Otto von Bismarck aus dem Sommer-Urlaub in Varzin Mitte Juli 1871 gegenüber Heinrich Abeken, seinem engsten Mitarbeiter. Der Reichsgründer meinte niemand geringeren als Papst Pius IX."

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Abgesehen davon, daß ich in der 1000-seitigen Gesamtausgabe der Schriften
(Berlin, 1933) nur äußerst selten verbale Entgleisungen gefunden habe, fällt sofort auf, wie über "Getrieben von irrationalen Feindbildern" schon in der Überschrift die Assoziation zu Adolf Hitler angesprochen werden soll.

Darüber hinaus steht das von der WELT gezeichnete Bild eines unbeherrschten Cholerikers in diametralem Gegensatz erstens zur Tatsache des Lebenserfolgs und zweitens widerspricht es allen Stimmen der Zeitgenossen, die Bismarck als Ausbund von Liebenswürdigkeit, Höfichkeit, Geist und Charme beschreiben. Merimee habe ich schon genannt.

Man lese sich mal Briefe durch, die er an seine politischen Gegner oder gar persönlichen Feinde (Harry v. Arnim) schreibt, und staune über die peinlich genaue Beachtung der Höflichkeitsformen.

Ich frage mich, wie es kommt, daß ein von hitlerischen Zügen bestimmter Charakter dem geschlagenen Frankreich Friedensbedingungen auferlegt, von denen Deutschland nur träumen konnte (5 Millarden Goldfrancs gegen 230 Milliarden Goldmark)?

Die bewußt ins Häßliche und Abstoßende verzerrte Darstellung Bismarcks steht in eigentümlichem Gegensatz zum Bild, das von Franklin D. Roosevelt gezeichnet wird, einem Politiker, dessen verbrecherische Lebensbilanz um Dimensionen grauenhafter ist als diejenige Adolf Hitlers.

Bei genauer und halbwegs unvoreingenommener Prüfung der Fakten muß man Roosevelt als den mit Abstand größten Verbrecher der bekannten Menschheitsgeschichte bezeichnen.

Daß die (ver)öffentlichte Meinung hierzulande völlig unberührt ist, ist sicher nur Zufall, und hat mit Re-Education, Dauerpropaganda und immerwährender Gehirnwäsche nicht das Geringste zu tun.

Marc Malbec






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