Re: eidgenosse bravo

Geschrieben von Napoleon am 10. April 2004 14:26:14:

Als Antwort auf: Über den richtigen Umgang mit Geiselgangstern und Aufständischen geschrieben von Swissman am 10. April 2004 02:44:48:

>Hallo franz_liszt,
>

>Jedem sollte doch klar sein, dass man so keinen Krieg führen kann. Was wird passieren? Der Ort, in dem Ausländer vorsätzlich massakriert werden, wird plattgemacht.

>Vielleicht ist ja genau dies beabsichtigt? - In der Stadtguerilla-Strategie nimmt man Vergeltungsaktionen des Gegners gegen die eigene Zivilbevölkerung oft billigend in Kauf, ja provoziert diese sogar vorsätzlich, um dadurch viele neue Freiwillige zu gewinnen.
>
Andernfalls könnte jeder Hinterhoffanatiker die Armee binden.
>>Somit sind wir nahe an dem "was die Amis gemacht haben, ist zwar nicht nett..."
>>Wie soll man sowas verhindern? Mir fällt auf die Schnelle nur ein, die Gruppen im Irak schnell gegeneinander auszuspielen. Alles andere ist Kismet...

>Dass man Geiselgangstern auf keinen Fall nachgeben darf, ist selbstverständlich - im Zeifelsfalle wäre ich eher bereit, die Geiseln eben zu opfern.
>Wie man im konkreten Fall vorgeht, hängt von den Umständen ab: Wenn bekannt ist, wo die Geiseln festgehalten werden, schickt man vor Ablauf des Ultimatums ein A-Team der Delta-Force vorbei, mit dem Auftrag, die Geiseln wenn möglich zu befreien und dabei soviele Geiselnehmer wie möglich zu liquidieren (allfällige eigene Verluste sind bei dieser Entscheidung ausdrücklich *nicht* entscheidend - es geht hier um die nationale Ehre und Glaubwürdigkeit).
>Wenn es sich bei den Geiselnehmern um Wahhabiten handeln sollte, wovon ich ausgehe (meines Wissens ereignete sich die Entführung in der Nähe von Falludscha, das als irakische Wahhabitenhochburg gilt), würde ich die Munition vor dem Einsatz mit Schweineschmalz bestreichen lassen, und dies auch über die Medien gebührend verbreiten lassen - in Falludscha wäre dies unter meinem Oberkommando ohnehin die gängige Vorgehensweise (Wahhabiten glauben, dass sie in die Hölle kommen, wenn sie vor ihrem Tod mit einem Schwein oder Teilen desselben in Berührung gekommen sind, ohne sich vor Eintritt des Exitus einer rituellen Waschung zu unterziehen).
>Wenn der Aufenthaltsort aber nicht bekannt ist, muss man auf eine indirekte Vorgehensweise zurückgreifen: In Guantanomo verfügen die USA über mehrere hundert wahhabitische Gefangene, aus denen man mittels Los eine Anzahl Geiseln auswählt (da drei Japaner ermordet werden sollen, wären 30 wahhabitische Geiseln angemessen). Als nächstes würde ich meinerseits ein Ultimatum stellen, das zeitlich kürzer zu bemessen ist: Wenn die Japaner sterben müssen, werden für jeden von ihnen auch zehn Wahhabiten, im Rahmen einer völkerrechtlich zulässigen Repressalie, ihr Leben beenden müssen.
>Vor ihrer Hinrichtung, die aus pädagogischen Gründen live (meinetwegen auch als Pay-per-View) übertragen werden sollte, werden sie mit Schweineschmalz bestrichen, sodass sie nach wahhabitischer Doktrin zur Hölle fahren müssen, und keine Märtyrer sein können. Die Hinrichtungsmethode hängt von der Todesart der Japaner ab: Wenn diese tatsächlich verbrannt werden sollten, bin ich bereit, dies mit gleicher Münze züruckzuzahlen, ansonsten würde ich Hängen bevorzugen (Hängen hat etwas Feierliches - Wahhabiten hassen Feierlickheiten jeder Art *g*). Um die Wahhabiten zusätzlich zu demütigen, wird die Hinrichtung musikalisch unterlegt ("To hell with the devil", von der christlichen Heavy-Metal-Band Stryper, wäre ein sinniger Titel *g* - ich höre die Jungs ohnehin ganz gerne).
>Da die Entführer und ich aber offenbar doch trotz allem etwas gemeinsam haben, könnte man die Sache auch auf zivilisierte Art und Weise aus der Welt schaffen (in einer vergleichbaren Situation haben Schotten und Engländer in einem mittelalterlichen Feldzug diesen Weg beschritten). Mindestens zwei der Entführer scheinen meine Vorliebe für antike Waffen, insbesondere Schwerter, zu teilen (wobei es mir nicht möglich ist, deren perverse Freude am Bedrohen wehrloser Menschen im allgemeinen, von Frauen im besonderen, nachzuvollziehen - aber ich bin ja, Gott sei Dank, auch kein Wahhabit).
>Eigentlich würde es sich förmlich aufdrängen, die Gelegenheit zur Durchführung eines Ordals zu benützen (es sei denn, die Gegenseite wäre dazu zu feige - was durchaus möglich ist...): Als Hauptwaffe würde ich mich für einen Bidenhänder entscheiden, bei der Wahl der Zweitwaffe schwanke ich noch zwischen Luzerner Hammer und Streitkolben. Mein Gegner würde sich vermutlich für Handschar oder Zulfikar und Krummdolch entscheiden.
>Um meine völlige Miss- und Verachtung des Gegners nach aussen zu dokumentieren, würde ich, getreu dem eidgenössischen Motto, "kein Eisen zu tragen, es sei denn, in Form einer Klinge" mit nacktem Oberkörper, geschützt nur durch ein grosses Brustkreuz und einen Torque, sowie ein Pfund Schweineschmalz, verteilt über den ganzen Körper, antreten.
>"Ich beherrsche eine edle Kunst - grausam verwunde ich die, die mich verletzten." (Homer, Illias)
>Was die Aufstandbekämpfung allgemein betrifft, ist zu sagen, dass al-Sadrs Schiiten bislang den offenen, ehrlichen Kampf suchen, und dabei die völkerrechtliche Definiton eines Kombattanten erfüllen. Im Unterschied zu den Wahhabiten, die typischerweise feige aus dem Hinterhalt operieren, betrachte ich diese nicht als Feind, den es auszumerzen gilt, sondern als Gegner, mit dem man zwar kämpft, der aber im Falle einer Gefangenschaft mit dem gebührenden Respekt zu behandeln ist, d. h. es ist für mich selbstverständlich, dass diesen Leuten im Falle einer Gefangennahme die Vergünstigungen eines Kriegsgefangenen zustehen. Dies würde ich auch entsprechend kommunizieren.
>Was al-Sadr betrifft, so lege ich nicht unbedingt Wert darauf, dass er gefangengenommen wird - unter strategischen Gesichtspunkten wäre es wohl am günstigsten, wenn er einem Attentat zum Opfer fallen würde, das bei seinen Anhängern als das Werk Al Kaidas durchgeht (letzteres muss die Öffentlichkeit logischerweise NICHT wissen *g*). In diesem Fall würden die Schiiten umgehend aus dem Aufstand ausscheiden, sodass man sich auf die Wahhabiten konzentrieren könnte. Falls dies wider Erwarten nicht genügen sollte, müsste man allenfalls eine medienwirksame "Flucht" Saddam Husseins inszenieren.
>Mit den Schiiten kann man meiner Meinung nach zu einem Deal kommen, die Wahhabiten sind hingegen eine kriminelle Vereinigung, die es mittelfristig auszumerzen gilt. Sicher ist, dass die USA gar keine andere Wahl haben, als möglichst schnell eine funktionsfähige Regierung aufzubauen (in der Praxis wird dies auf eine mehr oder weniger ausgeprägte schiitische Vorherrschaft hinauslaufen - alles andere sind müssige, weltfremde Spekulationen) und die Streitkräfte anschliessend zügig und ungeschlagen zurückzuziehen, denn für einen langandauernden Abnützungskrieg, der andernfalls unausweichlich wäre, ist die US-Öffentlichkeit schlichtwegs zu dekadent und sentimental (ich sage nur "Black Hawk down"). Der typische Amerikaner wäre zwar gerne ein Römer, und fühlt sich auch als solcher - aber er ist es nicht, bei weitem nicht! - Nicht geistig, und schon gar nicht zivilisatorisch...
>mfG,
>Swissman



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