Moskau in "Gefechtsbereitschaft"

Geschrieben von berggeist am 30. März 2004 23:09:09:

Als Antwort auf: NACHRICHTEN (Dienstag, 30.03.2004) (owT) geschrieben von Johannes am 30. März 2004 01:05:46:

Die NATO hat am Montag sieben neue Mitglieder aufgenommen. Die Regierungschefs der neuen Mitgliedstaaten in Osteuropa hinterlegten in Washington feierlich die Beitrittsurkunden. Präsident George W. Bush hieß sie bei einer Feier im Weißen Haus "im erfolgreichsten Militärbündnis der Geschichte" willkommen. Die NATO hat mit Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, der Slowakei und Slowenien jetzt 26 Mitglieder. Es ist die umfassendste Erweiterung der Allianz seit ihrer Gründung.

Bush lobte den Einsatz der sieben Länder zur Befriedung Afghanistans und des Iraks. Der Anti-Terrorkrieg sei die neue Herausforderung für die Allianz. "Terroristen hassen alles, was uns lieb und teuer ist. Sie versuchen uns zu entzweien. Aber sie werden scheitern", sagte Bush. "Wir werden uns nie der Gewalt einiger weniger beugen. Wir werden uns den schrecklichen Gefahren des Terrorismus gemeinsam stellen und sie gemeinsam überwinden." Im Weißen Haus waren auch die Regierungschefs von Kroatien, Albanien und Mazedonien anwesend, die sich um eine NATO-Mitgliedschaft bemühen.

Russland äußerte sich erneut besorgt über die Aufnahme der drei baltischen Republiken in die Allianz. Der Vorsitzende des Föderationsrates, Sergej Mironow, sagte in Moskau: "Die russischen Streitkräfte sind in ständiger Gefechtsbereitschaft. Wir verfolgen genau die Auswirkungen der Erweiterung an unseren Grenzen."

Estland, Lettland und Litauen sind die ersten NATO-Länder, die einst Teil der Sowjetunion waren. Powell hatte in der vergangenen Woche erneut versichert, die größere NATO sei keine Bedrohung für Russland. Sie stelle vielmehr einen Partner bei der Abwehr "globaler Gefahren" dar.

Die NATO-Neulinge haben alle enge Beziehungen zu den USA: Sie haben den Irak-Krieg vorbehaltlos unterstützt. In Rumänien und anderen osteuropäischen Bündnisländern wollen die USA nach ihrem geplanten Truppenabzug aus Deutschland neue Stützpunkte aufbauen. Der slowakische Ministerpräsident Mikulas Dzurinda sagte bei der Hinterlegung der Urkunden, die Beitrittsländer würden die Hilfe der USA und der NATO beim Sieg über den Kommunismus nie vergessen. "Dies ist eine neue Chance: eine neue Chance für Europa, für die transatlantische Gemeinschaft, für die Freiheit und die Chance, die Welt zu verbessern", sagte Dzurinda.

Insgesamt bringen die sieben neuen Länder etwa 175.000 reguläre Soldaten und über 3.000 - zumeist veraltete - Kampfpanzer ins westliche Bündnis ein. Spitzenreiter ist Rumänien mit 87.000 Mann unter Waffen gefolgt von Bulgarien mit 42.500 Soldaten.

Wenige Wochen nach ihrem NATO-Beitritt werden fünf der sieben Länder auch in die Europäische Union aufgenommen. Nur Bulgarien und Rumänien sollen erst 2007 folgen. Damit werden in Kürze von den 26 NATO-Ländern 19 auch der EU angehören.

n-tv


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