Re: "Alles hat ein Ende": Die USA, Der Irak und die heimlichen Euro-Dollar-Kriege
Geschrieben von Andreas am 29. März 2004 13:02:57:
Als Antwort auf: "Alles hat ein Ende": Die USA, Der Irak und die heimlichen Euro-Dollar-Kriege geschrieben von Scorp am 29. März 2004 11:51:56:
Dankeschön. Zwar etwas langatmig und nicht besonders neu die These aber immer noch weit besser und wichtiger für das Verständnis des Weltgeschehens als die haltlosen Spekulationen über astrologische Phänomene, irgendwelche Gurus und sonstigen esoterischen Kram.Natürlich werden alle wenn es an der Börse kracht rufen "ich habe es ja immer gesagt."
Ich denke allerdings nicht dass Europa eine neue Grossmacht werden wird. Deutschland wird immer mehr zum kranken Mann Europas. In England produziert man zwar schöne Wirtschaftsdaten, doch wer einmal in den Ferien dort war, der weiss wie verlottert und schäbig die ganze Infrastruktur heute ist, wie ignorant und ungebildet der normale Bürger. Bis zu seinem 16. Lebensjahr hat statistisch jeder 15. Jugendliche in England einmal erlebt, dass ein Elternteil im Gefängnis war. Die Hälfte aller Rekruten soll die Lesefähigkeit von 11-jährigen haben. Nein, mit so einer Gesellschaft wird man keine Weltmacht. Zudem dürfte zu erwarten sein, dass GB die Versuche zur Konsolidierung des europäischen Gegengewichts stören wird.
Frankreich ist zerfressen von Islamisten, die die Gesellschaft immer stärker unterwandern, von Italien, Griechenland und Spanien ist wahrlich nichts zu erwarten. Das momentan recht starke Wirtschaftswachstum in Russland dürfte hauptsächlich auf die steigenden Ölpreise zurückzuführen sein, ich habe nicht den Eindruck, das eine nachhaltige Gesundung von Wirtschaft und Gesellschaft eingesetzt hat. Die EU-Erweiterung wird der organisierten Kriminalität Tür und Tor öffnen, den Lohndruck auf Mitteleuropa und die Abwanderung von Arbeitsplätzen nochmals forcieren, während der wirkliche Druck aus Asien nicht nachlassen wird. Ganz Europa ist ausserdem unterwandert vom zersetzenden Geist der 68-er Ideologie, welcher eine ausgesprochene Fortschritts- und Leistungsfeindlichkeit mit sich bringt.Ich erlaube mir die Laienfrage: Was bringen uns europäische Firmennamen wie Merzedes, Renault etc. wenn diese Firmen schlussendlich alle in Asien produzieren und die Löhne an asiatische Mitarbeiter gehen? Uns bringt es m. E. einzig und allein eine weitere Konzentration des Kapitals, welche die Armut noch verschlimmern wird, während die aus Unternehmenssteuern gewonnenen Einnahmen für den Unterhalt der gigantischen EU-Bürokratie und für die Aufrechterhaltung des Wohlfahrtstaates aufgewendet werden müssen.
Es ist m. E. naiv zu glauben, durch die administrative Zusammenfassung einstiger Grossmächte in der EU, die ihren Zenit längst überschritten haben (Anteil an Weltgüterproduktion, territoriale Ausdehnung, Anteil an Weltbevölkerung) könne ein nachhaltiger Aufstieg zu einer neuen "Weltmacht" beruhen. Auch der Euro wird daran nicht viel ändern.
Gruss
Andreas